Velbert. Für den SSVg-Coach ist die Partie gegen Tabellenführer Straelen eine besondere. Er trainierte den SV ein Jahr lang und führte ihn zum Aufstieg.

Wenn der Tabellenführer kommt, dann ist es für die meisten Teams ein besonderes Aufeinandertreffen. An der Sonnenblume gibt’s am Sonntag allerdings ein ganz besonderes Wiedersehen, nämlich für SSVg-Coach Marcus John. Wenn dann der SV Straelen zu Gast ist (Anstoß 14.30 Uhr), weiß der Velberter Trainer ziemlich genau, wer seinem Team da auf dem Platz gegenübersteht.

Zwischen März 2018 und März dieses Jahres stand er selbst bei Straelen an der Seitenlinie. „Gegen seinen ehemaligen Verein zu spielen ist natürlich etwas Besonders“, so John. Er hatte Straelen bis in die Regionalliga geführt, musste dann aber im März gehen, weil nach einer ordentlichen Hinrunde in der Rückrunde der Einbruch folgte. „Klar, Abschiede sind nicht schön, aber so läuft es eben im Fußball. Es gab aber keine Zerwürfnisse. Ich denke, ich habe eine Mannschaft in physisch und taktisch gutem Zustand hintergelassen.“

„Dominantes Spiel“

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John weiß darum auch genau um die Stärken der Gäste. „Sie haben ein sehr dominantes Spiel und enorm Qualität auf dem Platz, sei es in der Abwehr mit Adli Lachheb, der enorm Stabilität reinbringt, oder im Sturm Shun Terada, der momentan richtig gut aufgelegt ist. Auf ihn müssen wir aufpassen“, so John.

Um zu wissen, dass der SSVg am Wochenende ein starker Gegner bevorsteht, dazu reicht allerdings auch schon ein Blick auf die Tabelle. Denn von den bisherigen dreizehn Saisonspielen entschied Straelen zwölf für sich und unterlag lediglich beim Tabellenzweiten 1. FC Monheim knapp mit 0:1.

Erst in der vergangenen Woche versuchte ein Velberter Team, nämlich der TVD, Punkte beim haushohen Favoriten zu entführen: vergeblich. Trotz guter Leistung unterlag das Team von Trainer Hüzeyfe Dogan mit 0:1. Bereits zu Saisonbeginn forderte der dritte Velberter Oberligist, der SC Velbert, die Straelener um Trainerin Inka Grings heraus. Das Ergebnis war eine 1:6-Demontage durch den aktuellen Tabellenführer.

„Sind nicht chancenlos“

lFällt mit einem Muskelfaserriss aus: SSVg-Offensiv-Mann Robert Nnaji (r.) hier im Duell mit Vincent Gembalis (MSV Duisburg).
lFällt mit einem Muskelfaserriss aus: SSVg-Offensiv-Mann Robert Nnaji (r.) hier im Duell mit Vincent Gembalis (MSV Duisburg). © Mark Bohla

Dementsprechend geht das derzeit auf Rang sechs platzierte Team von Marcus John am Sonntag als Außenseiter auf den Platz, „aber wir sind nicht chancenlos“, betont der SSVg-Trainer, der mit seiner Mannschaft die Siegesserie möglichst fortsetzen will. Sechs Pflichtspiele hat die SSVg zuletzt gewonnen, vier davon in der Meisterschaft.

„Wir wollen nicht ins offene Messer laufen und legen darum großen Wert auf eine kontrollierte Defensive“, so John. „Aber das heißt ja nicht, dass wir nur dem Ball hinterher laufen. Ich bevorzuge da den geordneten Ballbesitz. Mit dieser Ausrichtung haben wir gegen Schonnebeck schließlich vier Tor erzielt und sie hat uns in den letzten sechs Spielen viel gebracht.“

Ob die Serie gegen den überragenden Spitzenreiter halten wird, ist dennoch fraglich, zumal John nicht auf seinen vollständigen Kader zurückgreifen kann.

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Ob Kai Schwertfeger nach seiner Grippe schon wieder einsatzbereit ist, ist noch nicht klar. Auf Robert Nnaji muss John aber auf jeden Fall verzichten. „Er hat sich leider einen Muskelfaserriss zugezogen.“