Essen. Oberligist SSVg setzt seine Erfolgsserie mit dem nächsten Coup fort. Beim Tabellendritten SpVg Schonnebeck siegt er nach 0:1-Rückstand mit 4:1

Die SSVg Velbert in ihrem Lauf hält derzeit auch der Tabellendritte nicht auf. Der Velberter Fußball-Oberligist beschloss seine englische Woche mit dem dritten Sieg binnen acht Tagen und baute damit seine eindrucksvolle Erfolgsserie aus: Sechs Pflichtspiele in Folge hat die Mannschaft von Trainer Marcus John inzwischen gewonnen.

Ihr jüngster Coup: Ein 4:1-Auswärts-Triumph bei der SSVg Schonnebeck, die trotz dieser überraschend deutlichen Heimpleite immer noch auf dem dritten Platz steht. Aber inzwischen nehmen auch die Velberter wieder Kurs auf die Top drei der Tabelle.

Defensivtaktik geht auch diesmal auf

Das 4:1 sieht so aus, als habe die SSVg die Essener auf deren Anlage am Schetters Busch mit einem großartigen Sturmlauf überrannt. Tatsächlich hatten aber die Schonnebecker die meiste Zeit gestürmt und waren eine Viertelstunde vor Schluss mit 1:0 in Führung gegangen – doch zugleich waren sie auch den Velbertern in die Falle gelaufen.

SSVg-Trainer Marcus John hatte nämlich keinen Grund gesehen, die defensive Ausrichtung, mit der sein Team zuletzt so gut gefahren war, zu ändern – schon gar nicht beim Tabellendritten und erst recht nicht, da kurzfristig in Person von Torjäger Robert Nnaji (verletzt) und Ex-Profi Kai Schwertfeger (erkrankt) zwei weitere wichtige Leute ausgefallen waren. So beschränkte sich die SSVg in der ersten Halbzeit hauptsächlich auf die Verteidigung. Einmal hatte sie großes Glück, als der Schonnebecker Mittelstürmer Marc Enger nur die Latte traf.

Nach Wiederanpfiff klappte dann aber auch das Konterspiel besser, doch Ex-SSVg-Keeper Philipp Sprenger rettete bei zwei großen Möglichkeiten gegen Maximilian Wagener und Shunya Hashimoto. Auf der Gegenseite rannten die Essener unverdrossen an.

Als Georgios Ketsatis den Velberter Keeper Keisuke Ishibashi mit einem Schuss aus spitzem Winkel überlistete, schienen sie sich für ihren Einsatz belohnt zu haben – doch an Einsatzwillen hatte auch die SSVg einiges zu bieten. Sie antwortete nur drei Minuten später nach einem schnellen Gegenangriff mit dem 1:1: Samuel Atiye, der für Schwertfeger ins Team gerückt war, bediente Wagener, der mühelos einnetzten konnte.

Die Essener wirkten nun verunsichert: Als sie einen Freistoß nicht klären konnten zog Hasan Ülker aus dem Hintergrund ab, Sprenger konnte nur abklatschen und Verteidiger Peter Schmetz verwandelte den Abpraller zum 2:1.

Die Essener rennen ins offene Messer

Die Schonnebecker gingen nun im Versuch, wenigstens noch den Ausgleich zu schaffen, volles Risiko, womit sie aber nur ins offene Messer rannten: Ülker spielte Wagener frei, der cool gegen Sprenger sein zweites Tor in diesem Spiel erzielte und kurz darauf traf Ülker selbst zum 4:1, nachdem er von Hashimoto wunderbar bedient worden war.

Der Sieg ist am Ende wohl zu hoch ausgefallen, verdient ist er aber auf jeden Fall. „In der zweiten Halbzeit haben wir das gut gemacht“, lobte der erste Vorsitzende Oliver Kuhn und Trainer Marcus John befand: „Wichtig war, dass wir die Geduld bewahrt und dass wir unsere Laufleistung gebracht haben. Sicher, der Gegner hat klar mehr Ballbesitz, aber wir sind mehr gelaufen.“ Beim 3:1 und 4:1 liefen sie dann gegen entgeisterte Essener alleine auf Torwart Sprenger zu.

SSVg: Ishibashi - Schiebener, Schmetz, Abdel Hamid - Mondello - Ülker, Atiye, Machtemes, Spinrath - Wagener, Hashimoto.

Tore: 1:0 Ketsiatis (76), 1:1 Wagener (79.), 1:2 Schmetz (82.), 1:3 Wagener (88.), 1:4 Ülker (90.). - Zuschauer: 300. - Schiedsrichter: Guido Tenhofen.