Oberhausen. RWO-Präsident Hajo Sommers spricht über den Saisonstart, den neuen Trainer Sebastian Gunkel, die Entwicklung und die Frage nach der Drittliga-Lizenz

Der SC Rot-Weiß Oberhausen ist nach einem mittelgroßen Umbruch im Sommer in die Saison der Fußball-Regionalliga gestartet. Dass die Kleeblätter unter ihrem neuen Trainer Sebastian Gunkel trotz der Abgänge einiger erfahrener Stammkräfte wie Sven Kreyer, Tim Stappmann, Moritz Montag oder Tobias Boche und Zugängen, die aus der Oberliga ins Stadion Niederrhein wechselten, nach zehn Spieltagen auf Platz drei rangieren würden, damit musste man nicht zwingend rechnen.

„Es läuft überraschend gut, wir sind mit der Entwicklung und der Situation sehr, sehr zufrieden - und das kann gerne so bleiben“, sagt Hajo Sommers - um direkt hinterher zu schieben: „Ich befürchte aber, das wird nicht immer so weiterlaufen.“ Der RWO-Präsident möchte damit allerdings nicht schwarzmalen, sondern realistisch bleiben. „Wir hatten schon einige Ausfälle und das Trainerteam hat erfolgreich gebastelt, um das in einem kleinen Kader aufzufangen. Das kann aber nicht immer klappen und es werden auch wieder Niederlagen kommen. Deshalb sage ich: Jeden Punkt, den wir haben, haben wir, um in Ruhe weiterzuarbeiten.“

RWO: Trainer Sebastian Gunkel bekommt großes Lob von Präsident Sommers

Applaus von und für RWO-Trainer Sebastian Gunkel.
Applaus von und für RWO-Trainer Sebastian Gunkel. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Apropos Trainer: Sebastian Gunkel bekommt von Sommers ein großes Lob: „Ich denke, da haben wir einen Volltreffer gelandet. Wir sind mit ihm, aber auch seinem Trainerteam, sehr zufrieden. Fußball gucken bei RWO im Stadion macht wieder Spaß und darum geht es, deshalb kommen die Leute. Wenn die Mannschaft dann auch noch gewinnt, umso besser.“

- Lesen Sie auch: Rot-Weiß braucht sich in der Liga vor keinem Team zu fürchten

Auffällig für den neutralen Zuschauer, bei RWO in der Vorstandsetage aber bislang noch kein Thema: Die (erfreulicherweise) ausbleibenden Punkteteilungen. Mit sage und schreibe 15 Unentschieden in 34 Spielen waren die Rot-Weißen in der vergangenen Saison mit Abstand die Remis-Könige der Liga. Besonders bitter war, dass diese Punkteteilungen zumeist aus einer Führung bis in die Schlussphase hinein, seltener aus einem Rückstand heraus entstanden. „Da habe ich mich noch nicht mit beschäftigt - weil die vergangene Saison für mich abgehakt ist“, so Sommers. „Aber ein Grund dafür, dass wir bis jetzt noch kein Unentschieden haben, könnte sein, dass die Spieler gelernt haben und sich bis zum Schluss den Arsch aufreißen. Das war in den vergangenen Jahren ja nicht immer der Fall.“

RWO: MSV Duisburg ist nur zwei Punkte entfernt

Sehr wohl Thema in der Vorstandsetage beziehungsweise am Montag in der Aufsichtsratssitzung bei RWO war und ist ein anderes: Angesichts von nur zwei Zählern Rückstand auf den Spitzenreiter MSV Duisburg, der zur Freude der Konkurrenz doch nicht durch die Liga gleitet wie das Messer durch die warme Butter, werden die Fragen nach der Beantragung der Drittliga-Lizenz wieder lauter. Sommers: „Wenn wir im Dezember immer noch oben dabei sind, dann kommen wir da nicht drumherum, dann werden wir auch wieder die Drittliga-Lizenz beantragen.“

Auf eine harte Probe gestellt wird die gute Entwicklung bei RWO am kommenden Samstag, wenn ab 14 Uhr das Topspiel im Südstadion bei der hoch gehandelten Fortuna in Köln steigt. Am kommenden Dienstag, 15. Oktober (19.30 Uhr), steht in der dritten Runde des Niederrheinpokals das Gastspiel beim stark gestarteten Oberligisten VfB Homberg im Terminkalender.