Oberhausen. Das 1:3 beim SC Paderborn II war nach fünf Siegen in Folge eine Niederlage. Trainer und Team wollen daran arbeiten, dass es eine heilsame wird.

Fünf Siegen in Folge sollte der sechste folgen. Doch der SC Paderborn II erwies sich im eigenen Stadion als starker und cleverer Gegner und fuhr mit dem 3:1 (1:1) gegen RWO am Ende völlig verdient den Sieg ein. Damit ist die Spitze für die Kleeblätter natürlich erst einmal weg, aber ein Beinbruch ist diese Niederlage bei weitem nicht. Vielleicht erleichtert sie dem Trainer-Team und der Mannschaft die künftige Arbeit sogar, denn die Niederlage dürfte dafür sorgen, dass eventuelle Euphorie-Ausschläge nach oben jetzt wieder Richtung Boden weisen.

Der wieder genesene Kapitän Nico Klaß: „Wir hatten gerade in den ersten 30 Minuten das Gefühl, die überlegene Mannschaft zu sein. Wir hätten konsequenter auf das 2:0 gehen müssen. Aber wir haben auch viele Chancen zugelassen und am Ende hatten wir es dann auch nicht verdient.“

Nico Klaß: „Vielleicht waren wir ein wenig müde nach der Englischen Woche.“
Nico Klaß: „Vielleicht waren wir ein wenig müde nach der Englischen Woche.“ © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Klaß: „Wir wollten in die zweite Halbzeit genau so rein gehen, wie in die erste. Wir hatten nicht das Gefühl, dass wir hier was abgeben. Jetzt ist das Pendel mal in die andere Richtung ausgeschlagen, zuletzt hatten wir es auf unserer Seite.“

Fans werden die Leistungen weiter honorieren, denn die Einstellung stimmt

Bei allen bisherigen Vorschusslorbeeren für die junge und keck aufspielende Mannschaft: Sie ist und bleibt neuformiert. Trainer Sebastian Gunkel hat immer wieder betont, dass er sich wundert, wie schnell sein Team lernt und wie es Abläufe, die er sich mit seinem Assistenten-Trio überlegt hat, auf dem Feld umsetzt. Heraus kam erfrischender und erfolgreicher Angriffsfußball, den die Fans in Oberhausen und auch jetzt in Paderborn honorierten.

Aber die Trainer sagten auch immer wieder, genau wie der Sportliche Leiter Dennis Lichtenwimmer-Conversano: „Es wird auch Rückschläge geben.“ Das 1:3 gegen Paderborn ist ein verlorenes Spiel, aber ob es wirklich ein Rückschlag ist? Man muss vielleicht gar nicht von Rückschlag sprechen, vielmehr kann das Ergebnis korrigierend wirken und das Team darauf hinweisen, was noch zu verbessern ist. Dass die Mannschaft schnell lernfähig ist, hat sie etwa nach dem Gladbach-Spiel oder dem gegen den MSV bislang herausragend gezeigt. Noch einmal Klaß: „Man hat gesehen, dass wir es bis zum Ende wollten, wir haben nicht nachgelassen.“

Selbstkritik nach der verdienten Niederlage

So begann direkt nach dem Spiel die Analyse des Kapitäns: „Beim dritten Tor hätte ich die Flanke verhindern müssen und den Fuß rechtzeitig herausstrecken. Danach stimmte bei uns im Zentrum die Zuordnung nicht.“

Der eingewechselte Luca Thissen trug es mit Fassung: „Jede Serie hat ein Ende, da muss man den Kopf hoch halten und eine neue starten.“ Zudem habe die Englische Woche wirklich viel Kraft und auch Ausfälle gekostet. „Und: „Man kann nicht alles verteidigen. Wenn der Gegner das gut macht, muss man das auch mal anerkennen.“ Fand auch Klaß: „Vielleicht waren wir nach den guten 30 Minuten einfach ein bisschen müde.“ Mag sein, sicher ist, dass das Team daran arbeiten wird, demnächst wieder über die ganze Distanz zu überzeugen.