Paderborn/Oberhausen. In der Home Deluxe-Arena zeigte RWO starke 30 Minuten, führte verdient, ließ den Gegner aber immer stärker werden. Der verdiente sich den Sieg.

Rot-Weiß Oberhausen hatte in dieser Regionalliga-Saison schon einiges an Spielglück. Trainer Sebastian Gunkel meinte dazu folgerichtig, dass man sich dies auch verdienen müsse. Diesmal aber schlug das Pendel zum SC Paderborn II aus und der verdiente sich ein 3:1 (1:1).

Der stetige Wechsel hat bei RWO Bestand, Trainer Gunkel baute erneut um: Nico Klaß rückte wieder in die Dreierkette ein und übernahm die linke Seite von Kerem Yalcin, der auf die rechte Seite rückte. Moritz Stoppelkamp begann in der Startelf. Timo Böhm fehlte nach seinem verletzungsbedingten Aus im Pokal in Frintrop.

Trotz des 7:3- Schützenfestes gegen Türkspor musste SCP II-Trainer Trainer Daniel Brinkmann sein Team auf zwei Positionen ändern. Was schnell klar war: Der Auftritt im eigenen Stadion war für die Zweitvertretung des Zweitligisten ein Auswärtsspiel, die RWO-Fans gaben ganz klar den Ton an.

Das sah auf dem Platz ähnlich aus. Die Kleeblätter bemühten sich um Kontrolle und waren gedanklich schneller als die Gastgeber. Zwei Freistöße von Stoppelkamp brachten erste Gefahr (6./10.), ein Schuss von der Strafraumkante zischte knapp am langen Pfosten vorbei (13.).

Moritz Stoppelkamp musste nach einer Viertelstunde passen

Das war es dann aber für ihn, mit erneuten muskulären Problemen musste er nach einer Viertelstunde ausgewechselt werden. Cottrell Ezekwem kam für ihn, Timur Kesim rückte eine Position aus der Spitze zurück. Dann ging es ganz schnell, Elfmeter für RWO: Medin Kojic setzte sich im Strafraum zu sehr gegen Ezekwem ein, Schiedsrichter Lukas Koch entschied sofort auf Strafstoß. Luca Schlax ließ sich das nicht entgehen, platziert unten rechts verwandelte er gegen Nico Willeke: 0:1 (18.). Fünf Minuten später versuchte es Glody Ngyombo selbstbewusst aus der Distanz, Willeke musste sich bei dem 25-Meter-Knaller ordentlich strecken.

Praktisch aus heiterem Himmel dann der Ausgleich für die Paderborner. Die kombinierten sich von rechts ausgehend in den Strafraum und Adrian Bravo Sanchez bewies Auge und legte noch einmal links quer auf den völlig freien Travis De Jong ab, der dann am chancenlosen Kevin Kratzsch vorbei ins lange Eck schob: 1:1 (33.). Das erinnerte RWO nach 30 starken und zehn schwächeren Minuten daran, dass es auch wieder mal nach vorn gehen muss. Ein schönes Solo von Öztürk blieb unbelohnt. Dann sah Ngyombo im Strafraum Berisha auf links, doch desssen Schlenzer zog knapp am langen Pfosten vorbei (43.).

RWO kurz vor der Pause im Glück

Auch Paderborn hatte noch ein großes Ding: Freistoß Bravo Sanchez, Kopfballverlängerung zentral vors Tor und dann zwei Kopfbälle. Den ersten von Maik Amedick klärte Kratzsch per Reflex an den Pfosten, der zweite wurde geblockt und dann der Ball aus der Gefahrenzone befördert (45. + 3.). Das war eng, so blieb es unentschieden zur Pause.

Adrian Bravo Sanchez (l., hier in der Vorsaison gegen Glody Ngyombo) war der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Paderborner.
Adrian Bravo Sanchez (l., hier in der Vorsaison gegen Glody Ngyombo) war der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Paderborner. © FUNKE Foto Services | Micha Korb

Was sich aber rasant änderte, denn Paderborn kam mit Schwung aus der Kabine. Bravo Sanchez initiierte einen Angriff über rechts, nahm Luis Engelns und Marco Pledl mit und steckte dann final auf den frei gespielten Pledl direkt vor dem Kasten durch, satt ins linke Eck: 2:1 (48.). Es dauerte einige Minuten, bis die Rot-Weißen das verdaut hatten. Ein aussichtsreicher Sololauf von Ngyombo endete mit einem zu steilen Zuspiel auf Kesim (60.).

Doch insgesamt wirkte die Brinkmann-Elf so wie RWO in den ersten 30 Minuten: kombinationssicher und mit mehr Zug zum Tor. Trotzdem hatten die Oberhausener die nächste dicke Chance, denn Berisha war auf einmal auf und davon, wurde aber knapp vor dem Kasten mit einem sehenswerten Tackling von Luis Floerke vom Ball getrennt (65.). Der wiederum versuchte sich kurz darauf aus der Distanz und traf die Latte des RWO-Gebälks (71.).

Der nächste Versuch saß: Engelns durfte auf rechts wirbeln, schaut genau und flankte zentimetergenau auf Kevin Gleissner: Der taf mit dem Kopf zum entscheidenden 3:1 (80). Georg Ermolaev hatte sogar noch das vierte Tor auf dem Fuß, zog aber am linken Pfosten vorbei.

SC Paderborn II: Willeke; Brandt (46. Langfeld), Krumme, Ens, Kojic (28. Floerke), Amdick, Engelns, Bäuerle, Bravo Sanchez (83. Ritter), Pledl (83. Ermolaev) , De Jong (59. Gleissner).
RWO: Kratzsch; Yalcin, Öztürk, Klaß, Ngyombo, Schlax (81. Thissen), Gueye, Donkor (81. Hot), Berisha (72. Demirarslan), Stoppelkamp (15. Ezekwem), Kesim.
Tore: 0:1 Schlax (18./FE), 1:1 De Jong (33.), 2:1 Pledl (48.), 3:1 Gleissner (80.).
Gelbe Karten: Engelns, Langfeld, Kojic, De Jong, Bravo Sanchez, Krumme - Klaß, Ngyombo.
Schiedsrichter: Lukas Koch.
Zuschauer: 566.

SC Paderborn verhindert eine aktuelle Foto-Berichterstattung

Es gibt keine aktuellen Fotos aus Paderborn, da der gastgebende Verein für die Akkreditierung eines Fotografen restriktive Bedingungen aufgestellt hat, die in der Regionalliga ihresgleichen suchen und eine vernünftige Zusammenarbeit im Sinne aller Beteiligten verhindern. Auch eine Intervention des Westdeutschen Fußball-Verbandes und des Deutschen Journalisten-Verbandes NRW brachte den Verein nicht dazu, Berichterstattern in der Regionalliga West angemessenes Arbeiten zu ermöglichen. Wir bedauern dies sehr und und bitten um Ihr Verständnis.