Oberhausen. Am Samstag sind die Footballer von Rhein Fire zu Gast im Stadion Niederrhein. Für den Oberhausener Jason Chikere ein besonderes Spiel.
„Wenn ich ganz ehrlich bin, wir haben es nur für Jason gemacht. Damit er endlich mal in diesem Stadion spielen kann, obwohl er kein Fußball spielt“, meinte RWO-Präsident Hajo Sommers mit einem Augenzwinkern. Mit Jason ist Jason Chikere gemeint, der seit 2022 für die Footballer von Rhein Fire, aktueller Meister der European League of Football, aktiv ist. Die Rheinländer absolvieren am Samstag (Kickoff ist um 14.30 Uhr) nach zwei Auswärtserfolgen ihr erstes Heimspiel. Und das nicht, wie normalerweise in der Duisburger Schauinsland-Reisen-Arena (dort wird nämlich aktuell die Drainage erneuert), sondern im Stadion Niederrhein.
„Da geht für mich ein Traum in Erfüllung“, sagt Chikere, der die Heimstätte von Fußball-Regionalligist Rot-Weiß Oberhausen bereits bestens aus seiner Kindheit kennt. Seien es Erinnerungen an die Bundesjugendspiele oder seine kurze Zeit bei den Bambinis der Kleeblätter, ehe es dann zu Arminia Lirich ging „Als kleines Kind dachte ich, es sei das größte Stadion der Welt. Ich hätte niemals damit gerechnet hier spielen zu können, besonders nicht als Footballer.“
Rhein Fire: Wie Jason Chikere vom Fußball zum American Football kam
Doch wie ist der heute 26-Jährige eigentlich vom Fußball zum American Football gekommen? „Ich bin immer eine erfolgsorientierte Person gewesen und habe irgendwann gemerkt, dass es im Fußball nicht für mich reichen wird“, so der Defensive Lineman von Rhein Fire. So habe er sich eine neue sportliche Herausforderung gesucht. Über den Kampfsport kam Chikere schließlich durch Freunde zum Football.
Die ersten Schritte machte der Oberhausener dann bei den Dortmund Giants, wobei er zunächst ganz woanders hätte landen sollen. „Eigentlich sollte ich in der verbotenen Stadt in Essen anfangen. Aber das habe ich dann doch nicht über Herz gebracht“, erzählt Chikere mit einem Lächeln. Nach seiner Zeit bei den Cologne Crocodiles ging es durch ein Sportstipendium für zweieinhalb Jahre in die USA, ehe er dann nach einem kurzzeitigen Karriereende bei Rhein Fire sein Glück fand.
Rhein Fire: Am Samstag geht es im Stadion Niederrhein gegen Liga-Neuling Madrid Bravos
Mit dem Team vom Rhein gewann Chikere im vergangenen Jahr ungeschlagen den Meistertitel. Und auch in dieser Saison läuft es nach zwei Siegen (42:12 gegen Cologne Centurions und 31:20 gegen Galaxy Frankfurt) erneut vielversprechend, auch wenn Chikere bewusst auf die Euphoriebremse drückt. „Zwei Siege sehen super aus. Aber es ist noch eine gewisse Unzufriedenheit da, weil wir nicht so unser Spiel durchsetzen konnten, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber Verbesserungspotenzial ist immer da, bei einem persönlich und dem Team selbst.“
Dabei ist der kommende Gegner, Liga-Neuling Madrid Bravos, durchaus eine kleine Wundertüte. „Bis auf ein Spiel konnten wir noch nicht sehr viel von Madrid sehen. Aber das Gute ist, sie kommen ja zu uns und wir wollen denen unser Spiel aufsetzen. Es kommen sicherlich ein, zwei Dinge, mit denen man nicht rechnen wird. Das gute am Football ist aber, man kann das während des Spiels oder in der Halbzeit anpassen.“