Oberhausen. Wenn RWO am Mittwoch den FSV Duisburg zum Testspiel empfängt, ist es für Gäste-Trainer Markus Kowalczyk mehr als ein normales Vorbereitungsspiel.
Wenn heute um 18 Uhr auf dem Rasen des Jugendleistungszentrum das Testspiel zwischen Rot-Weiß Oberhausen und dem FSV Duisburg angepfiffen wird, dürfte es für Markus Kowalczyk ein ganz besonderer Abend werden. „RWO ist mein Herzensverein, weshalb ich mich auf dieses Duell natürlich sehr freue“, sagt der Trainer des Duisburger Landesligisten.
20 Jahre war der 58-Jährige bei den Kleeblätter in verschiedenen Funktionen aktiv, darunter vor allem im Jugendbereich wie beispielsweise als Trainer der A-Junioren. Bis heute hat Kowalczyk einen engen Draht zu den Rot-Weißen, denen er stets die Daumen drückt. Natürlich auch in Sachen Aufstiegskampf in die 3. Liga. „Ich habe immer noch viele Freunde bei RWO, weshalb ich es dem Klub sehr gönnen würde, wenn er den Aufstieg schafft. RWO ist ein Verein, der mindestens eine Liga höher gehört.“
„Mike Terranova und der gesamte Verein machen seit vielen Jahren einen hervorragenden Job
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Dabei vermutet Kowalczyk, dass es in dieser Saison ein spannendes Aufstiegsrennen bis zum Schluss geben wird. „Ob RWO, Rödinghausen, Verl oder RWE, die tun sich alle nicht viel. Da entscheiden Kleinigkeiten, wer am Ende auf Platz eins landet.“ Wichtig, so der zweifache Familienvater, sei „die Konstanz. Viele Ausrutscher darf man sich nicht erlauben. Aber Mike Terranova und der gesamte Verein machen seit vielen Jahren einen hervorragenden Job. Und vielleicht gibt es am Ende der Spielzeit den verdienten Lohn.“
Aber auch bei seinem eigenen Verein, dem FSV Duisburg, sieht es aktuell gut aus. Nach der Hinserie steht der Landesligist auf Tabellenplatz zwei mit 42 Punkten auf dem Konto. „Insgesamt sind wir hochzufrieden mit dem bisher Erreichten. Schließlich mussten wir nach dem Abstieg aus der Oberliga quasi wieder bei Null anfangen“, erinnert sich Kowalczyk, wie er zum Saisonstart zahlreiche neue Spieler integrieren musste. „So etwas geht nicht von heute auf morgen. Und für so einen großen Umbruch sind die bisherigen Leistungen mehr als anständig.“
„Königstransfer“ war dabei die Verpflichtung von Adil Chihi. Der Offensiv-Akteur bestritt in seiner Laufbahn für den 1.FC Köln über 130 Partien in der 1. und 2. Bundesliga. Zudem spielte er für den FSV Frankfurt in der 3. Liga. Doch von Starallüren ist bei dem 31-Jährigen nichts zu erkennen, wie Kowalczyk zu berichten weiß: „Adil ist ein total lieber und bodenständiger Junge, der in seiner Fußball-Karriere schon einiges erlebt hat. Er hat einen super Charakter und ist innerhalb der Mannschaft sehr beliebt.“
Ex-Köln-Profi Adil Chihi fehlt verletzungsbedingt
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Gegen RWO wird Chihi allerdings verletzungsbedingt fehlen, genauso wie noch zwei, drei andere Akteure. Beim Blick auf den FSV-Kader fällt dem geneigten Beobachter sofort auf, dass dort so einige Kicker in den eigenen Reihen stehen, die schon im Oberhausener Fußball ihre Sporen verdient haben. Leute wie Torwarttrainer Alexander Gbür (u.a. Arminia Klosterhardt und RWO), Marc Walenciak (u.a. Sterkrade-Nord und Arminia Klosterhardt), Hilal Ali Khan (Nord) oder Jeff Gyasi (RWO) sind nur einige Beispiele.
„In Oberhausen kann man eben guten Fußball spielen“, lacht Kowalczyk, dessen Mannschaft sich seit dem 2. Januar wieder im Training befindet. „Training ist schön und gut, aber so ein Testspiel gegen einen hochkarätigen Gegner ist immer ein erster Gradmesser. Wir wollen wissen, wo wir stehen und woran wir noch arbeiten müssen.“
Wiedersehen mit Sterkrade-Nord in der Oberliga?
Als klares Ziel gibt der Verein, aber auch Kowalczyk den direkten Wiederaufstieg aus. „Wir haben hier Ambitionen und das bedeutet, dass wir nach oben wollen. Doch der Weg dahin ist noch lang und schwer.“ Vielleicht gibt es ja in der kommenden Saison auch ein Wiedersehen mit seinem Ex-Verein, der Spvgg. Sterkrade-Nord.
Ende 2013 übernahm Kowalczyk den Posten als sportlicher Leiter bei Nord. Im September 2014 löste er dann Lars Mühlbauer als Übungsleiter ab. Zunächst vorübergehend, später als Dauerlösung, bis sich beide Parteien im März 2019 trennten. Als Grund wurden unterschiedliche Auffassungen über die sportliche Ausrichtung genannt.
Doch der Blick zurück fällt für Kowalczyk „ausschließlich positiv aus“. Für Sterkrade-Nord hofft er nun, dass die starke Hinserie mit Platz eins fortgesetzt wird. „Es wäre eine tolle Sache, wenn der Verein im 100. Jahr seines Bestehens den Aufstieg feiern dürfte. Aber auch genauso wie beim FSV gilt auch bei Nord: Ohne Fleiß keinen Preis.“