Oberhausen. Großer Bahnhof für Lukas Reuschenbach bei seinem WM-Empfang beim TC Sterkrade 69. Nun steht für den K4-Doppelweltmeister der verdiente Urlaub an.
Im ersten Moment musste man ein wenig Ausschau halten, wo sich denn Lukas Reuschenbach bei seinem Weltmeisterempfang im Bootshaus des TC Sterkrade 69 versteckt hatte. Dabei hatte er sich gar nicht versteckt, sondern saß in der Mitte des Dachgeschosses am Familientisch, zwischen seinem Vater Jochen und seiner Großmutter. Und auch wenn der 25-Jährige bereits seit einigen Tagen wieder von der Deutschen Meisterschaft aus Brandenburg zurückgekommen war, hatten sich alle sicherlich reichlich zu erzählen.
Dabei ging es sicherlich nicht nur um den erneuten Goldgewinn bei der Kanu-Weltmeisterschaft im Kajak-Vierer über die 1000 Meter im ungarischen Szeged. Schließlich steht für Lukas Reuschenbach nach den kräftezehrenden Wochen jetzt erst einmal der verdiente Urlaub an. Und dass diese Zeit gut verplant ist, darauf hat auch schon Vater Reuschenbach ein Auge gelegt. „Die Radtour machen wir auf jeden Fall noch, schließlich hat sich Lukas ja erst vor der WM ein neues Rennrad gekauft.“
WM-Rennen nochmal auf der großen Leinwand
Ja, die Belohnung gab’s dieses Mal bereits vor der Weltmeisterschaft. „Aber ohne Hintergedanken“, erklärt Lukas Reuschenbach mit einem Augenzwinkern. Schließlich, das macht er an diesem Tag den vielen Besuchern und Freunden noch einmal deutlich, war die Titelverteidigung nicht von Anfang an absehbar. „Erst relativ spät haben wir das richtige Gefüge im Boot gefunden. Da hat man dann auch zuvor ein paar Mal hier beim TC 69 angerufen und um Rat gefragt.“
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Am Ende folgte aber das glücke Ende in Form der Goldmedaille. Wie Reuschenbach mit seinen Teamkollegen Tobias Pascal-Schulz (Essen), Jakob Thordson (Hannover) und Felix Frank (Potsdam) ganz oben auf dem Podium landete, das gab’s an diesem Abend nochmal auf der großen Leinwand zu bestaunen. Und dass auch eine Aufzeichnung durchaus nochmal für Spannung und ordentlich Beifall sorgen kann, zeigte sich dann bei der triumphalen Zieleinfahrt.
„Dahinter steckt jede Menge Talent, Fitness und Trainingsfleiß“
„Die Erfolgsserie geht weiter. Ich ziehe meinen Hut vor Ihnen“, fand Bürgermeister Klaus-Dieter Broß die passenden Worte, wobei auch er wusste, dass dies nicht von ungefähr kommt. „Dahinter steckt jede Menge Talent, Fitness und Trainingsfleiß. Oberhausen kann stolz sein auf so einen sympathischen Sportsmann wie Sie.“ Der, und dies ist wohl nicht nur der Wunsch des Bürgermeisters, vielleicht im kommenden Jahr bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio dabei sein wird.
Bis dahin wird sich Reuschenbach aber wie gesagt erst mal im Urlaub ein wenig entspannen, spätestens wenn es mit Freundin Lena ab Sonntag nach Griechenland geht. Und auch Jochen Reuschenbach dürfte nach der ganzen WM-Anspannung den einen oder anderen Moment nutzen wollen, um das, was sein Sohn bisher in seiner Laufbahn erreicht hat, etwas Revue passieren zu lassen. „Ich kann mich noch genau erinnern, als Lukas seine erste DM-Medaille geholt hat. Da hatte man Tränen der Freude in den Augen. Aber auch jeder weitere Erfolg ist sehr emotional, gerade weil ich weiß, wie hart der Junge dafür gearbeitet hat.“