Oberhausen. . Das Regionalliga-Spiel zwischen RWO und der U 23 von BVB bot Rasse und Klasse. Obwohl keine Tore fielen, gab es einiges zu vermerken.

  • Das Regionalliga-Spiel zwischen RWO und der U 23 von BVB endete 0:0
  • Es bot Rasse und Klasse
  • Obwohl keine Tore fielen, gab es einiges zu vermerken.

Das Ergebnis täuscht, denn das 0:0 zwischen Regionalliga-Seriensieger RW Oberhausen und der U 23 von Borussia Dortmund am Mittwochabend war kein langweiliger Kick, sondern eines der besten Spiele der Saison. Das waren 90 Minuten Regionalliga-Fußball auf höchstem Niveau. Es war kein Zufall, dass die Trainer sich gegenseitig bedankten.

Diese ungewöhnliche Geste hatte eine Vorgeschichte, die den Namen „Alexander Isak“ trägt. Der 17-jährige schwedische Nationalspieler durfte in Oberhausen sein erstes Pflichtspiel für Dortmund vom Anpfiff weg bestreiten und verdrängte Torjäger Al Ghaddioui auf die Bank.

Trainer sagen beide Dankeschön an den Gegenüber

BVB-Coach Daniel Farke hatte Isak noch nie im Training, war aber von den Verantwortlichen angewiesen worden, den Neun-Millionen-Rohdiamanten zu bringen. Und er dankte Mike Terranova dafür, dass RWO der richtige Gegner für den wendigen, schnellen, langen und trickreichen jungen Mann aus Stockholm-Solna war. Terranova dankte dafür, den Stürmer gesehen haben zu dürfen: „Das ist ein außergewöhnlicher Fußballer, und für uns ist es eine Ehre, dass man in Dortmund sagt, Oberhausen ist der geeignete Prüfstein.“

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Das ist Oberhausen in der Tat, denn auch wenn die Siegesserie vorerst unterbrochen ist (am Sonntag gegen Wuppertal soll wieder dreifach gepunktet werden), bleibt RWO Mannschaft der Stunde und Anführer der Rückrundentabelle – dabei immer noch ein Spiel zurück. BVB-Trainer Farke hatte viel Lob für RWO und nannte die Entwicklung seit Terranovas Amtsantritt „sensationell und überragend“.

Daniel Farke: Bestes Spiel der Saison

Er ordnete das 0:0 als „bestes Spiel meiner Mannschaft in dieser Saison“ ein und gestand trotzdem ein „zwiespältiges Gefühl“, denn: „0:0 in Oberhausen ist ein sehr gutes Ergebnis, denn RWO ist sehr stark. Aber ich vermisste bei uns die letzte Kraft nach vorn.“ Es gab die eine oder andere Gelegenheit (auch für Isak), aber eben so gut wie nichts Zwingendes.

Das war bei den Kleeblättern nicht wesentlich anders, und trotzdem war es eine Klassespiel. Das „Terra“-Team hielt sich strikt an taktische Vorgaben und erstickte mit Mittelfeld-Strategen wie Robert Fleßers und einem unglaublich guten Benjamin Weigelt (hat man ihn je so stark im RWO-Dress gesehen?) immer wieder die angeworfene BVB-Kombinationsmaschinerie. Terranova haderte nachher ein wenig: „Mit Alex Scheelen hätten wir gewonnen, er ist einfach in einer Superform und hat es drauf.“

Taktische Vorgaben alle erfüllt

Das soll keine Kritik am jungen Yassin Ben Balla, sein, der sich gut schlug und natürlich Abstimmungsprobleme mit Neben- und Hinterleuten hat. Der Franzose: „In der Landesliga spiele ich alleine auf der Sechs, bin ein Libero vor der Abwehr und habe alle Freiheiten. Hier ist die Taktik anders, und der Trainer verlangt Disziplin. Aber es gefällt mir. Ich mache auf jeden Fall in Oberhausen weiter. Es ist großartig hier.“

Das sollten auch Fußballinteressierte merken. Auch wenn es scheinbar um nichts mehr geht, es geht immerhin noch um guten Fußball.