Mülheim. Der HTC Uhlenhorst Mülheim zeigt in der Hallenhockey-Bundesliga zwei komplett verschiedene Gesichter. Die Frauen lassen den Fehlstart indes vergessen.
„Keine ,Schangse‘ heute“, schimpfte ein älterer Fan des HTC Uhlenhorst Mülheim, als er am Sonntag die Halle an der Lehnerstraße verließ. In der Tat war das Hallenhockey-Bundesligaspiel gegen den Crefelder HTC eine eindeutige Angelegenheit für die Gäste. Nach der 4:10 (1:5)-Packung bleiben die Mülheimer auch am zweiten Wochenende daheim ohne Ertrag, während sie in der Fremde die volle Punktzahl einfahren konnten.
„Wir kommen hier zu Hause nicht so richtig rein in Sachen Intensität, irgendwas hemmt uns hier“, meinte Trainer Thilo Stralkowski am Sonntag. Anders konnte er sich den katastrophalen Auftakt der Partie nicht erklären. Das erste Viertel endete mit einer 4:0-Führung für den CHTC.
HTC Uhlenhorst Mülheim: Hockey-Trainer ärgert sich über selbst verschuldete Gegentore
„Diese vier Gegentore haben wir aber auch fast alle selbst mit verschuldet“, haderte der HTCU-Coach. Danach war seine Mannschaft besser im Spiel und hatte auch Chancen, um den Abstand zu verkürzen. „Aber wie so oft haben wir halbhoch den Torwart angeschossen?“ ärgerte sich Stralkowski. So ließen die Gäste die Uhlenhorster am ausgestreckten Arm verhungern und mussten nicht Gefahr laufen, den Vorsprung noch aus der Hand zu geben.
HTC Uhlenhorst Mülheim unterliegt dem Crefelder HTC deutlich
„Wir haben hinterher noch alles gegeben und alles versucht“, wollte Stralkowski seinem Team in Sachen Einsatz keineswegs Vorwürfe machen. Der Coach weiter: „Natürlich sind wir sauer darüber, aber Krefeld spielt mit fast vollem Kader. Andererseits sind da auch nicht so viele Spieler in der Mannschaft, die deutlich besser sind als unsere. Wir dürfen jetzt nicht auseinanderfallen, dafür gibt’s auch gar keinen Grund.“
Wie der HTCU im Neusser Hexenkessel die Nerven bewahrte
Denn im Hexenkessel von Schwarz-Weiß Neuss hatte sich der HTCU am Samstag mit 7:5 (2:1) bewährt. „Da werden sich noch viele Mannschaften schwer tun“, glaubt der HTCU-Trainer.
Am Ende hätte es niemals mehr so eng werden dürfen. Der HTCU führte schon mit 6:2, ließ aber viele Chancen aus. „Das ist unsere Hauptcredo neben den individuellen Fehlern in der Abwehr“, fasste Stralkowski zusammen. Nach dem Anschlusstor machte Willi Sanda dann mit dem siebten Mülheimer Tor alles klar.
So spielte der HTCU
Hallenhockey-Bundesliga Herren
Schwarz-Weiß Neuss – HTC Uhlenhorst Mülheim 5:7 (1:2)
Tore: 0:1 L. Mertgens (6.), 0:2 Steinau (17.), 1:2 Sudol (26.), 1:3 Seidemann (30.), 2:3 Sudol (33.), 2:4 Sanda (36.), 2:5/2:6 Seidemann (39./40.), 3:6 Draguhn (49.), 4:6 Zaworski (50.), 5:6 Sudol (55.), 5:7 Sanda (60.)
HTC Uhlenhorst Mülheim – Crefelder HTC 4:10 (1:5)
Tore: 0:1 Wellen (2.), 0:2 Boomes (7.), 0:3 Wellen (10., kurze Ecke), 0:4 Boomes (15. Kurze Ecke), 1:4 Sanda (19.), 1:5 Ehling (30., kurze Ecke), 1:6 Wellen (39., kurze Ecke), 2:6 L. Mertgens (43., kurze Ecke), 2:7 Wellen (45.), 2:8 Boomes (47.), 2:9 Boomes (48.), 3:9/4:9 Sanda (50./51., kurze Ecke), 4:10 Wellen (55., kurze Ecke)
HTCU: Damberger – Steinau, Schirrmacher, J. Enaux, L. Mertgens, Sanda, Seidemann, Godau, Werner, Stahmann, Kammann
Hallenhockey-Bundesliga Damen
Bonner THV – HTC Uhlenhorst Mülheim 2:6 (1:3)
Tore: 0:1 Hemmerle (1.), 0:2 Hartmaring (9.), 0:3 Scheuer (18.), 1:3 Welsing (27.), 1:4 Hartmaring (42.), 2:4 Wirths (53.), 2:5 Hemmerle (57.), 2:6 Scheuer (60.)
HTC Uhlenhorst Mülheim – Schwarz-Weiß Köln 6:2 (3:2)
Tore: 0:1 Fünning (3., kurze Ecke), 0:2 Cramer (14.), 1:2 Scheuer (18.), 2:2 Oschee (24., kurze Ecke), 3:2 Eckhardt (30.), 4:2/5:2/6:2 Scheuer (34./42./58., jeweils kurze Ecke)
HTCU: Burmester – Hemmerle, Engel, Mertens, Barth, Hartmaring, Eckhardt, Schrafen, Neuheuser, Oschee, Scheuer
Schon am Donnerstagabend empfängt der HTCU zu Hause Blau-Weiß Köln. „Danach schauen wir, ob wir noch Richtung Platz zwei schielen können“, bleibt der Uhlenhorster Trainer optimistisch.
Aus null mach sechs: Starkes Wochenende der Mülheimer Damen
Ebenfalls bei sechs Punkten stehen seit Sonntag auch die Damen des HTCU, die im Gegensatz zur Feldsaison unter dem Hallendach immer noch erstklassig spielen. Am ersten Wochenende noch leer ausgegangen, besiegten die Mülheimerinnen sowohl den Bonner THV auswärts als auch Schwarz-Weiß Köln zu Hause jeweils mit 6:2.
Im Duell gegen die Kölnerinnen, die an der Lehnerstraße von einem laustarken Anhang unterstützt wurden, drehte die junge Auswahl von Trainer Phil Neuheuser einen 0:2-Rückstand noch um und kassierte in der zweiten Halbzeit kein Gegentor mehr. Damit liegen die Uhlenhorsterinnen nach vier von fünf Hinrundenspielen bestens im Kampf um ein weiteres Jahr in der ersten Hallen-Bundesliga.
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