Mülheim. Rot-Weiss Mülheims Lauf wird vom SC Croatia beendet. Der Trainer der Verlierer hat Gründe schon gefunden und will „den Fußball hier“ verändern.
- Nach einem perfekten Saisonstart musste Rot-Weiss Mülheim die erste Niederlage gegen den SC Croatia mit 0:2 hinnehmen, der zuvor zwei Spiele in Folge verloren hatte.
- Trotz spielerischer Überlegenheit konnte Mülheim den kämpferischen Einsatz des SC Croatia nicht überwinden, der durch Tore von Valentin Markic und Justin Beß überraschend siegte.
- RWM-Coach Daniele Autieri erkannte die Niederlage als unglücklich, aber verdient an und betonte die Notwendigkeit, weiterhin bodenständig zu bleiben, um langfristig Erfolg in der Kreisliga A zu haben.
Nach dem idealen Saisonstart mit drei Siegen in Folge musste Bezirksligaabsteiger Rot-Weiss Mülheim die erste Saisonniederlage hinnehmen. Ausgerechnet gegen den schwächelnden SC Croatia verloren die Rot-Weissen zuhause mit 0:2 (0:0).
„Wir werden nicht jedes Spiel dominieren“ – das waren noch in der letzten Woche die Worte von RWM-Coach Daniele Autieri nach dem schwierigen Spiel gegen den TSV Heimaterde. Und tatsächlich zeigte sich in der Begegnung gegen den SC Croatia, dass in dieser realistischen Einschätzung viel Wahrheit steckte.
Die Gäste, die bis dato mit zwei Niederlagen und ohne Punkt in die Saison gestartet waren, waren trotz klarer Underdog-Rolle kaum beeindruckt vom Gegner und starteten selbstbewusst Dementsprechend war Croatia in der Anfangsphase die etwas bessere Mannschaft und konnte sich immer wieder Chancen erspielen. Mit der Zeit kam aber auch Rot-Weiss im Spiel an und es entwickelte sich ein gutes, ausgeglichenes Spiel. Auch, wenn der Schiedsrichter nach torlosen 45 Minuten dann zur Halbzeit pfiff, hatte man als Zuschauer nie das Gefühl, gelangweilt zu sein.
SC Croatia versteckt sich keineswegs gegen den SV Rot-Weiss Mülheim
Dieser offene Schlagabtausch sorgte auch nach der Pause für ein weiterhin spannendes Spiel, welches viel über das Kämpferische geführt wurde. Hier fiel das Team vom SC Croatia besonders auf, weil es sich in jeden Zweikampf warf und sich wirklich aufopferte.
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„Die waren bissiger, haben gekämpft und sind gerannt“, zeigte sich auch RWM-Trainer Autieri beeindruckt von der Leistung des Gegners. Für den Trainer der Gäste kam diese Bereitschaft seines Teams nicht ganz so überraschend. „Die Jungs haben im Training schon bewiesen, dass sie wissen, wie sehr es auf die kämpferische Leistung ankommt“, so SC-Coach Erol Kücükarslan. Das habe er jetzt auch gegen Rot-Weiss gemerkt und man habe endlich mal den Willen zum Sieg gesehen.
SC Croatia kontert sich gegen Rot-Weiss Mülheim zum Sieg
Auf dem Platz war zwar in der zweiten Hälfte die spielerische Klasse des Favoriten nach wie vor zu bemerken, der Einsatz des SC Croatia wurde durch gute Ballgewinne sowie Akzente nach vorne aber immer mal wieder belohnt. In der 71. Minute landete bei einem der Offensivaktionen der Ball dann bei Valentin Markic, der zum 1:0 für Croatia verwandelte. Im Anschluss versuchte Rot-Weiss nochmal alles, um die Niederlage zu verhindern, doch nach einem gut ausgespielten Konter erhöhte Justin Beß in der 87. Minute schließlich auf 2:0 für den SC und machte den Sack somit zu.
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Der SC Croatia konnte nach zwei Saisonniederlagen in Folge einen überraschenden ersten Sieg einfahren und kann jetzt wieder etwas aufatmen. Trainer Erol Kücükarslan war mit der gezeigten Leistung jedenfalls sehr zufrieden: „Alles das, was ein Trainer sich so vorstellt, haben die Jungs gezeigt.“
Nichtdestotrotz sieht er das Spiel jetzt noch nicht als Wende im Saisonverlauf. „Wir haben eine katastrophale Vorbereitung gespielt und brauchen Zeit, um uns zu finden. Ich hoffe, dass wir die nächsten Spiele weiter punkten und unten rauskommen“, ergänzt der Croatia-Coach.
Dem Favoriten fehlt die Bissigkeit
Während die Styrumer also ihren ersten Sieg feiern, muss RW Mülheim das erste Mal Punkte lassen. „Für mich ist das eine unglückliche, aber vielleicht auch verdiente Niederlage“, bilanziert RWM-Trainer Daniele Autieri nach dem Spiel. Spielerisch sei sein Team zwar besser gewesen, in den Zweikämpfen hätten aber ein paar Prozent gefehlt. „Wenn man nicht 100 Prozent bissig ist, geht so ein Spiel dann in der Kreisliga A auch mal verloren.“
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In Bezug auf sein Zitat der letzten Woche sieht sich Autieri bestätigt und betrachtet die Situation weiterhin sehr realistisch. „Es ist nicht selbstverständlich, dass wir die Spiele gewinnen, so der Rot-Weiss-Coach. Man sei zwar aus der Bezirksliga gekommen, habe dort aber zuletzt nicht performt. Dementsprechend bodenständig müsse man die Kreisliga A dann auch angehen. Er stellt fest: „Wir wollen hier was Neues aufbauen, den Fußball verändern und da sind wir schon auf einem sehr guten Weg.“
Die Ergebnisse der anderen A-Ligisten:
- SG Duisburg-Süd – SV Heißen 1:6 (0:3)
- Fatihspor Mülheim – TuSpo Saarn 0:2 (0:0)
- SV Duissern – TSV Heimaterde 2:1 (1:0)
- TuS Mündelheim – SV Raadt 13:1 (10:0)
- Mülheimer SV 07 II – Viktoria Buchholz II 3:1 (1:1)
- SV Hamborn 90 – SV Heißen II 5:1 (3:0)
- DJK Blau-Weiss Mintard II – SUS Niederbonsfeld 4:6 (2:2)
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