Mülheim. Gastgeber Mintard korrigiert die Auftaktniederlage beim „Franky‘s Supercup“. Speldorfer werden nach überraschender Pleite deutlich.

Trainer Julien Schneider und der Sportliche Leiter Patrick Dertwinkel kamen gleich im Doppelpack zum Gespräch nach dem Spiel. Die beiden Verantwortlichen des Landesligisten VfB Speldorf hatten Redebedarf, nach dem ihre Mannschaft sich vor allem in der ersten Halbzeit vom Bezirksligisten SuS Haarzopf hatte vorführen lassen und nach einer 0:4 (0:4)-Pleite nur um den fünften Platz beim „Franky’s Supercup“ spielen wird.

Einen „sportlichen Offenbarungseid“ nannte Schneider das Auftreten seiner Mannschaft. „Es gibt viele kleinere Gründe dafür, aber das wären alles Relativierungen, die dem ganzen nicht gerecht werden. So eine Leistung war nicht vorherzusehen“, meinte der Coach, nachdem seine Elf tags zuvor dem Westfalenligisten Westfalia Herne noch ordentlich Paroli geboten hatte.

VfB-Sportchef Dertwinkel: „Man muss sich bei den treuen Fans entschuldigen“

„Die Gewinner des heutigen Spiels sind alle, die verletzt oder im Urlaub waren, plus die beiden aus der A-Jugend und unser Torwart aus der zweiten Mannschaft“, brachte es Sportchef Dertwinkel auf den Punkt. Er ging sogar noch weiter: „Man muss sich bei unseren treuen Fans entschuldigen, für sie war es heute das Schönste, sich die Ruhrtalbrücke oder die aufsteigenden Flugzeuge anzugucken.“

Auch beim Ausrichter entschuldigte sich Dertwinkel. „Vielleicht habe ich der Mannschaft auch zu viel zugemutet, an zwei Turnieren teilzunehmen“, meinte der Sportliche Leiter. Beim VfB stand nicht nur der Keeper aus der zweiten Mannschaft im Tor, es spielte auch ein A-Jugendlicher, der am morgen schon für die U19 auf dem Platz stand, sowie Co-Trainer Pierre Kanzen. „So ein Spiel hätte man fast absagen müssen, wenn es kein Turnierspiel gewesen wäre“, meinte Trainer Schneider.

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Dennoch gelang es auch keinem Spieler aus der vermeintlichen zweiten Reihe, Punkte für sich zu sammeln. Die Mülheimer konnten sogar froh sein, dass es bei den drei Toren des Ex-Mintarders Mathias Lierhaus und einem von Johannes Flatow blieb. „Man muss sich fast bei Haarzopf bedanken, dass sie nach der Pause zwei bis drei Gänge rausgenommen haben“, meinte Schneider.

SuS Haarzopf reicht ein Punkt zum Einzug ins Finale

„Für mich war es wichtig, dass wir die vier Tore Vorsprung wenigstens auch beibehalten“, meinte SuS-Trainer Marco Guglielmi. Dadurch reicht seiner Mannschaft zum Einzug ins Finale ein Punkt. „Das ist zwar utopisch, weil Herne natürlich gut ist, aber zumindest haben wir uns die Möglichkeit erhalten.“ Obwohl die Essener schon am Samstag mit 5:0 in Hösel gewannen, wirkten sie spritziger als die Speldorfer.

Gastgeber Blau-Weiß Mintard hat sich zumindest die theoretische Chance auf den Finaleinzug erhalten. Den Bezirksligisten Mülheimer SV 07 besiegte die Elf von Trainer David Odonkor durch zwei Tore der Reserve-Stürmer Justin Schneemann und Tim Triebel mit 2:1 (2:1).

So bewerten BW Mintard und der MSV 07 das Spiel

Mehr als „okay“ fand der Coach die Partie allerdings nicht. „Wir haben teilweise einen guten Ball gespielt. Wir haben Phasen, wo wir uns die ein oder andere Chance rausspielen, aber auch welche, wo wir nicht das Risiko gehen und falsche Entscheidungen treffen“, meinte Odonkor.

Noah Stemmer und Blau-Weiß Mintard feierten den ersten Sieg beim heimischen Franky‘s Supercup.
Noah Stemmer und Blau-Weiß Mintard feierten den ersten Sieg beim heimischen Franky‘s Supercup. © FUNKE Foto Services | Oliver Mueller

MSV-Trainer Oliver Vössing konnte trotz der Niederlage zufrieden sein, weil sein Team mit dem klassenhöheren Gegner mithalten konnte. „Die Entwicklung geht in die richtige Richtung. Wir machen es dem Gegner aktuell schwer, Lösungen gegen uns zu finden“, so Vössing. Was noch fehle, sei der Mut, in den vorderen Bereich zu kommen. Trotz der zahlreichen Neuzugänge ist Vössing guter Dinge. „Das ist ein Haufen, der sich schnell gefunden hat.“