Mülheim. .

Vor dem Bochumer Landgericht hat ein Angeklagter im Wettskandal-Prozess ausgepackt: Die Pokalpleite des VfB Speldorf gegen RWO im Sommer 2009 soll erkauft worden sein.

Unter Manipulationsverdacht steht seit Sommer das Fußball-Pokalspiel des VfB Speldorf gegen RW Oberhausen, das am 2. August 2009 in der MSV-Arena ausgetragen worden ist (0:3). Nun hat der Angeklagte Marijo C. vor dem Bochumer Landgericht ausgepackt. Der VfB steckt nun tief drin im Fußball-Wettskandal.

Marijo C. gab zu, drei Spieler des NRW-Ligisten bestochen zu haben. 25 000 Euro sollen insgesamt geflossen sein, damit die Grün-Weißen die Erstrunden-Partie im DFB-Pokal mit mindestens drei Toren Unterschied verlieren. Entspricht dies der Wahrheit, ist der Plan der Wettbetrüger tatsächlich aufgegangen.

VfB-Manager Ingo Pickenäcker, der am Mittwochabend nicht zu erreichen war, hatte nach den ersten Ermittlungen der Staatsanwaltschaft geäußert, dass es ein grottenschlechtes Spiel der Speldorfer gewesen sei und vier, fünf Spieler extrem schwach waren. Dennoch habe er nicht den Eindruck gehabt, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Dieses Gefühl hatte der damalige Trainer des VfB Speldorf ebenfalls.

Speldorfs Ex-Trainer war schockiert

Dirk Wißel erfuhr gestern aus dem Radio von der folgenschweren Aussage des Angeklagten Marijo C. und war schockiert. „Das ist ein Schlag ins Gesicht. Wenn es tatsächlich so passiert sein sollte, ist dies durch nichts zu entschuldigen. Die Spieler müssten lebenslang gesperrt werden, dürften weder als Spieler noch als Trainer, nicht mal als Betreuer tätig sein. Ich habe einen Verdacht, um wen es sich handeln könnte, werde aber natürlich keine Namen nennen“, so Wißel, der an diesem Tag nur Christian Hinz, Alexander Scheelen, Kevin Corvers und Rafael Synowiec in Normalform gesehen hat.