Mülheim. Am Anfang ist es ein Geduldsspiel, am Ende macht es der VfB Speldorf im Heimspiel gegen den Tabellenletzten der Landesliga deutlich.

Obwohl sich viele der 22 Spieler im Strafraum des SV Hönnepel-Niedermörmter versammelt hatten, stand Maximilian Fritzsche trotzdem plötzlich völlig frei. Damit brach der Kapitän des VfB Speldorf nach einer guten halben Stunde den Bann für die Mülheimer. Die Gastgeber gewannen die Landesliga-Partie vor 100 Zuschauern an der Saarner Straße am Ende mit 5:0 (2:0).

Eine halbe Stunde lang entwickelte sich ein Geduldspiel für die Hausherren gegen den Tabellenletzten. Die Gäste stand erwartungsgemäß mit neun Mann vor dem eigenen Tor, nur Mittelstürmer Wito Donat Wojciechowski blieb vorne. „Wir haben trotzdem viele Bälle vorne reingebracht, du kannst so ein Spiel eben nicht nach zehn Minuten gewinnen“, meinte VfB-Trainer Julien Schneider, der mit der Herangehensweise gegen einen tief stehenden Gegner deutlich zufriedener war als beispielsweise beim Pokal-Aus in Styrum. „Wo in der Vorbereitung vielleicht der Zug gefehlt hat, war der heute von Anfang an da und den haben wir auch über wenigstens 60 Minuten durchgezogen.“

VfB Speldorf hat fast durchgehend den Ball

Dementsprechend hatten die Speldorfer fast durchgehend den Ball. Bis zu 25-mal lief das Spielgerät durch die eigenen Reihen, ohne dass ein Spieler von „Hö-Nie“ dazwischen kam. Ohne echten offensiven Flügelspieler bekam der VfB den Riegel aber phasenweise nur schwer geknackt. „Wir haben die Außen ja trotzdem super bedient. Wenn da noch ein Flügelspieler wäre, hätten sie sich eher den Platz genommen. Dazu haben wir Stürmer, die keine klassischen Stürmer sind und die dadurch auch wieder breit stehen“, erläuterte der Coach die Speldorfer Rautenformation.

Doppeltorschütze: Speldorfs Kapitän Maximilian Fritzsche (re.) köpfte erst das Führungstor und traf dann auch per Flachschuss zum 3:0.
Doppeltorschütze: Speldorfs Kapitän Maximilian Fritzsche (re.) köpfte erst das Führungstor und traf dann auch per Flachschuss zum 3:0. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Ein Schüsschen von Noah Andich (14.) und ein Abschluss von Max Manzelmann, der drüber ging (16.), waren zunächst die einzigen nennenswerten Offensivaktionen. In Minute 21 ließ Keeper Filip Curcic den Ball abprallen, doch Manzelmann brachte das Spielgerät nicht im Tor unter, ein Verteidiger klärte noch auf der Linie.

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So dauerte es bis zur eingangs erwähnten 32. Minute, als Kapitän Fritzsche zentral vor dem Tor plötzlich völlig frei stand und den Ball zum 1:0 ins Netz köpfte. Damit war der Bann gebrochen. Nach dem Anpfiff gingen die Speldorfer sofort drauf und provozierten einen Einwurf tief in der gegnerischen Hälfte. Zwei Minuten später konnte dann Manzelmann im Stafrafraum nur per Foul gestoppt werden – Janis Timm verwandelte den Strafstoß mittig zum 2:0.

VfB Speldorf macht nach der Pause sofort alles klar

Der Wunsch der meistens VfB-Fans in der Pause: schnell noch einen oder zwei Treffer nachlegen, um bloß keine Zweifel mehr am ersten Pflichtspielsieg des Jahres aufkommen zu lassen. Und ihre Mannschaft lieferte. Einen überlegten Flachschuss verwandelte Maximilian Fritzsche in Minute 51 mit dem 3:0. Doppelpack! Und als Max Manzelmann mit einem sehenswerten Heber das 4:0 nachlegte (57.), war das Spiel entschieden.

Zauberte beim 4:0 per Heber: Speldorfs Max Manzelmann (re.).
Zauberte beim 4:0 per Heber: Speldorfs Max Manzelmann (re.). © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Am Ende gab es noch ein kleines Elfmeterschießen. Nach Foul am eingewechselten Arman Corbo scheiterte Deniz Hotoglu mit einem schwachen Flachschuss aber an Keeper Curcic. Nur zwei Minuten später gab es nach einem Handspiel erneut Strafstoß für die Speldorfer. Diesmal schnappte sich Corbo den Ball, verwandelte mittig und erzielte seinen ersten Pflichtspieltreffer für die Grün-Weißen.

VfB-Trainer lobt die unterschiedlichen Variationen

Nach dem 5:0-Heimsieg wollte Julien Schneider kein Haar in der Suppe suchen. Auf das Geduldspiel in der ersten halben Stunde hatte er sich eingestellt. „Das war beim Gegner ja letzte Woche schon genauso, dass es dann einen Doppelpack gab“, sagte Schneider. Er fand sein Team auch schon bis dahin gut. „Am Ende musst du auch erst einmal diese fünf Tore schießen“, so der VfB-Trainer.

Vor allem über die Art und Weise, wie die Treffer entstanden, freute sich der Trainer: „Wir haben heute viele Variationen gehabt: über Außen, im Zentrum, Fernschüsse, Ecken – von jedem war was dabei.“ Am kommenden Sonntag bestreitet sein Team ein weiteres Heimspiel: Zu Gast ist dann um 15 Uhr der ESC Rellinghausen.

So haben sie gespielt

VfB Speldorf – SV Hönnepel-Niedermörmter 5:0 (2:0)
Tore: 1:0 Fritzsche (32.), 2:0 Timm (35., Foulelfmeter), 3:0 Fritzsche (51.), 4:0 Manzelmann (57.), 5:0 Corbo (85., Handelfmeter)
VfB: Ossmann – Büchner, Bimpeh, Jecksties, Pollmann (63. Licina) – Fritzsche – Schlie (78.Paul), Andich (63. Hotoglu) – Timm – Manzelmann (63. Özgen), Mouhamed (72. Corbo)