Mülheim. Titelverteidiger 1. FC Mülheim stand zwischenzeitlich schon vor dem Aus, wurde aber noch Gruppensieger. Das weckt Erinnerungen.
Hallenstadtmeisterschaft 22/23: Der 1. FC Mülheim verliert das erste Spiel, steht plötzlich unter Druck und rettet sich erst im letzten Spiel in die Endrunde. Dort folgte der Titel. Ein Jahr später stand der Vorjahressieger nach einer Auftaktniederlage und einem Rückstand schon fast vor dem Aus. Und rettete sich sogar noch zum Gruppensieg.
„Ich habe echt ein Déjà-vu“, lachte Trainer Ergin Yeter hinterher. Doch der Trainer ärgerte sich auch immer noch über einen irregulären Gegentreffer im ersten Gruppenspiel gegen den SV Heißen, als einer der Gegner vom Anstoß gleich durchlief. „Der Schiedsrichter hat es nachher auch zugegeben, aber dadurch hätten wir am Ende wahrscheinlich ein Tor weniger gebraucht“, haderte Yeter.
Gruppe drei: Am Ende ging es ums Torverhältnis
Denn am Ende ging es um das Torverhältnis. Styrum hatte nach dem 1:3 gegen Heißen das Spiel gegen den TuSpo Saarn nach anfänglichem Rückstand noch gewonnen, musste gegen den Dümptener TV aber gewinnen und am besten nicht zu knapp. Durch das 4:0 sprangen die Löwen noch auf Platz eins und schmissen den zuvor zweimal siegreichen Dümptener TV trotz seiner sechs Punkte noch raus.
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„Ich habe echt überlegt, ob ich schonmal bitterer rausgeflogen bin“, meinte Burim Berisha, Trainer des B-Ligisten. „Die Mannschaft hat das wirklich gut gemacht, obwohl wir fast ohne Abwehr hier waren. Ich denke wir haben den Zuschauern Spaß gemacht“, so der Coach. Knackpunkt für die Dümptener war die Tatsache, dass sie im Duell gegen den SV Heißen bei einer 3:0-Führung noch zwei Tore kassierten. Das sprach beim Torverhältnis am Ende gegen den DTV - und für Heißen.
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Denn dem SVH reichte im letzten Gruppenspiel ein 1:0 gegen den TuSpo Saarn zum Weiterkommen. Im ersten Spiel hatte der A-Ligist überraschend den Titelverteidiger 1. FC Mülheim mit 3:1 geschlagen. „Danach dachte ich eigentlich, dass wir in einem besseren Rhyhthmus wären“, meinte Trainer Ercan Aydogmus. Trotz der Niederlage gegen Dümpten ließ sein Team, im letzten Spiel dann nichts anbrennen. „Man muss sagen, dass wir auch Losglück hatten mit der Gruppe und Styrum hat uns auch Schützenhilfe geleistet aber ich habe viel gutes Feedback zu unseren Spielen bekommen. Die Jungs haben Spaß gehabt und das ist das Wichtigste“, so der Coach.
Die Endrunde ist Zugabe für den SVH: „Eine Zielsetzung haben wir nicht. Die Endrunde war unser Ziel und es ist schön, dass der SV Heißen mal wieder dabei ist“, sagte Aydogmus.
TuSpo Saarn scheidet aus und verliert verletzten Spieler
Der TuSpo Saarn hatte nicht nur das Ausscheiden mit null Punkten zu beklagen, sondern auch eine womöglich schwere Verletzung von Louis Gebauer, der nach einer üblen Grätsche im Spiel gegen den 1. FC Mülheim ins Krankenhaus gebracht werden musste. Wegen Überfüllung der Notaufnahme wurde er aber zunächst wieder nach Hause geschickt. Viele Saarner hätten in der Szene gerne eine Rote Karte gesehen. „Der Schiedsrichter kam nach dem Turnier in die Kabine und erkundigte sich nach dem verletzten Spieler, wünschte ihm gute Besserung und räumte seinen Fehler ein“, freute sich der TuSpo-Vorsitzende Uwe Ganz über die schöne Geste.
Sein Team kann am 6. Januar nur zugucken, wenn der Stadtmeister ausgespielt wird. „Die Tagesform zählt nächste Woche. Man hat gesehen, dass man nicht geschenkt kriegt, selbst gegen Mannschaften wie Dümpten oder Union“, zollte Ergin Yeter, Trainer des Titelverteidigers, der unterklassigen Konkurrenz Respekt. Gegen ein weiteres Déjà-vu am kommenden Samstag hätte er wohl nichts einzuwenden.