Mülheim. Im Winter wird sich der Kader des Oberligisten Mülheimer FC 97 verändern. Ein langjähriger Spieler ist schon jetzt nicht mehr dabei.

Dass sich der Kader des Fußball-Oberligisten Mülheimer FC 97 in der Winterpause verändern wird, gilt mittlerweile als offenes Geheimnis. Einer der langjährigsten Spieler wird dann auf jeden Fall nicht mehr dabei sein.

Wer einmal die Statistiken studiert, wird feststellen, dass es mit Serkan Cekic (190 Spiele) und Anil Yildirim (117) nur zwei Spieler gibt, die häufiger für die erste Mannschaft des MFC gespielt haben als Murat Ergin, der auf 108 Einsätze kommt.

Mülheimer FC: Linksfuß bestreitet über 100 Spiele für den MFC 97

Schon als A-Jugendlicher lief er für die Styrumer auf, bestritt in seinem letzten Juniorenjahr aber schon 13 Partien in der Bezirksliga. Das war in der Saison 2014/2015. Nach dem Sturz in die Kreisliga B trennten sich vorübergehend die Wege, nach einem Jahr bei Fatihspor und einem bei Rot-Weiss Mülheim kehrte der Linksfuß aber zurück.

Die Mitspieler sind wie eine Familie für mich geworden, ich sehe die vier- oder fünfmal in der Woche
Murat Ergin

Von der Bezirksliga stieg er mit dem MFC in die Oberliga auf. „Die Mitspieler sind wie eine Familie für mich geworden, ich sehe die vier- oder fünfmal in der Woche“, beschreibt Ergin sein Verhältnis zum Verein.

Kein Einsatz mehr für den Mülheimer FC seit dem 1. Oktober

Doch in dieser Saison kommt der Linksverteidiger nicht mehr zum Zug. „In der Vorbereitung war noch alles gut“, blickt Ergin zurück, nachdem er sich nach längerer Verletzungspause wieder herangekämpft hatte. Im Auftaktspiel gegen den 1. FC Kleve stand er auch in der Startelf. Zum ersten und letzten Mal. Danach gab es nur noch vier Einwechslungen, zuletzt am 1. Oktober.

Murat Ergin mit dem vorherigen Trainerteam Benjamin Wingerter (li.) und Ahmet Inal.
Murat Ergin mit dem vorherigen Trainerteam Benjamin Wingerter (li.) und Ahmet Inal. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

„Ich hatte den Eindruck, dass es nicht nur mit dem Sportlichen zu tun“, sagt der 27-Jährige. Nach dem überraschenden Trainerwechsel sah er eine neue Chance, bekam vor dem ersten Spiel aber einen Anruf vom neuen Co-Trainer. Der Vorstand habe entschieden, dass er in der zweiten Mannschaft spielen soll.

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Als er sich weigerte, für die Reserve zu spielen, war das vorzeitige Aus besiegelt. „Ich habe kein Problem, der zweiten Mannschaft zu helfen aber ich finde es traurig, wie mit mir umgegangen wurde“, sagt Ergin.

Wie es für ihn weitergeht steht noch nicht fest. „Ich habe schon ein paar Anrufe bekommen“, verrät er. Doch seine Prioritäten liegen mittlerweile eher auf dem Beruflichen, wo er sich bald selbstständig machen möchte. „Deswegen muss es nicht unbedingt Landesliga oder so sein, wenn es passt, dann geht es auch ein oder zwei Ligen tiefer.“ Mit einem Auge wird er aber immer den MFC beobachten – und ihm die Daumen drücken für den Klassenerhalt in der Oberliga. „Das Potenzial hat die Mannschaft auf jeden Fall.“

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