Mülheim. Dreier- oder Viererkette? Der Trainer des Landesligisten VfB Speldorf hat dazu eine klare Meinung. Wie Bartosz Maslon die begründet.
Hohe Niederlagen führen in den meisten Fällen dazu, dass man sich und sein System einmal hinterfragt. So auch beim VfB Speldorf, wo sich der ein oder andere beim 1:7 in Budberg den Wechsel zur Viererkette gewünscht hätte. Im Heimspiel gegen die SGE Bedburg-Hau begann Trainer Bartosz Maslon tatsächlich mit vier Abwehrspielern. Nach dem 1:1 spricht wenig dafür, dass er es noch einmal tun wird.
„Ich bin kein Freund der Viererkette, muss ich gestehen“, meinte der Coach nach dem Spiel unverblümt. Auch weil die Formation mit Kian Licina und Carl Paul als zentrale Abwehrspieler sowie Johannes Büchner (links) und Mika Pollmann (rechts) im Duell gegen die SGE nicht gefruchtet hatte. Trotzdem stellte er gegen Bedburg-Hau um: „Wir haben zuletzt einige Gegentore kassiert, jetzt war es erst einmal wichtig, den Jungs etwas Sicherheit und Kompaktheit zu geben, stabil zu stehen und zu punkten“, so der Trainer.
VfB Speldorf schaffte keine Überzahlsituationen auf den Außenpositionen
Anschließend monierte er: „Es ist das passiert, was ich befürchtet habe: wir waren vorne permanent in Unterzahl.“ Die beiden Außenverteidiger agierten zu defensiv und schalteten sich zu wenig ins Offensivspiel der Mülheimer ein. „Das Nachrücken hat mir nicht gefallen“, meinte Maslon. „Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass wir zuletzt so viele Gegentore bekommen haben.“
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Das führte dazu, dass seine Mannschaft auf den offensiven Außenpositionen fast nie Überzahlsituationen herstellen konnte. Als Büchner einmal gut auf der linken Seite Deniz Hotoglu hinterlief, sprang gleich eine gute Flanke heraus.
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Im 4-2-3-1 war Stürmer Kevin Mouhamed vorne meist auf sich allein gestellt. Ismail Öztürk war diesmal auch oft im Spielaufbau gefordert, weshalb er kaum als echte zweite Spitze in den Sturm vorrücken konnte. „Für ,Kevo’ und Janis Timm, der bald wieder fit ist, ist es wichtig, dass sie da vorne zu zweit sind. Mit einem Stürmer machst du relativ wenig, da hängst du in der Luft“, plädierte Maslon abermals für das 3-5-2 (respektive 5-3-2).
Kehrt Maslon in Niederwenigern zur Dreierkette zurück?
Gut möglich also, dass der Coach schon am Samstag, 16 Uhr, im Auswärtsspiel bei den Sportfreunden Niederwenigern zur alten Formation zurückkehren wird. Zumal sich das mittlerweile auch in der Mannschaft durchgesetzt habe. In der vergangenen Saison noch hatte das Team beim Trainerwechsel von Julien Schneider zu Kai Timm und Oliver Röder explizit die Rückkehr zur Viererkette gewünscht, um mehr Sicherheit zu haben.
Laut Maslon habe sich das geändert. „Mit der Dreierkette haben wir unsere besten Spiele gemacht. Und wenn wir es schaffen, in Richtung Defensive vernünftig umzuschalten, dann bleiben wir auch dabei“, meinte der Coach. Nur einmal hat die Viererkette in dieser Saison gut funktioniert: Im Derby gegen Blau-Weiß Mintard.