Rheinberg. Bisher hatte der VfB Speldorf in fast jedem Spiel eine Chance auf etwas Zählbares. Warum das am Freitagabend deutlich anders war.
„Fahrt nach Hause“, rief ein Zuschauer des SV Budberg in Richtung der Fußballer des VfB Speldorf und der ein oder andere im VfB-Trikot war wohl insgeheim geneigt, diesen Rat anzunehmen. Der Landesligist hatte gerade keine zwei Minuten nach der Pause das – sage und schreibe – 1:6 beim Auswärtsspiel in Rheinberg kassiert.
Damit waren alle Hoffnungen auf eine verrückte Aufholjagd oder zumindest eine bessere zweite Halbzeit dahin und der weitere Weg geebnet zur höchsten Speldorfer Saisonniederlage. 1:7 (1:5) lautete der Endstand aus Mülheimer Sicht.
Auswärtsstärke vom Saisonbeginn ist beim VfB Speldorf dahin
Als der VfB zu Beginn der Landesliga-Saison wegen des Umbaus seiner Platzanlage oft in der Fremde antreten musste, entwickelte er eine ungewohnte Auswärtsstärke und gewann fünf von sieben Spielen auf des Gegners Platz – plus einem Unentschieden. Dieser Lauf scheint nun mit der dritten Auswärtsniederlage in Folge gebrochen. Ebenso wie der Status, bislang in jedem Spiel zumindest eine Chance auf etwas Zählbares gehabt zu haben.
Das war am Freitagabend in Rheinberg anders. Die Niederlage zeichnete sich speziell ab der 23. Minute an. Gerade hatte Max Manzelmann per Kopfball nach einer Flanke von der rechten Seite das 1:1 erzielt und die Mülheimer zurück ins Spiel gebracht.
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Doch der Jubel hielt nur kurz, als Fynn Leon Eckhardt – auch schon Schütze des 1:0 – erkannte, dass VfB-Keeper Leon Ossmann etwas zu weit vor seinem Tor stand. Der Weitschuss aus 30 Metern segelte über den Schlussmann zum 2:1 ins Netz.
Das 3:1 durch Top-Torjäger Moritz Paul und das 4:1 Lennart Hahn nach einem schwachen Klärungsversuch waren im Endeffekt die Vorentscheidung. Und weil’s einmal lief für Budberg, fand auch noch ein abgefälschter Freistoß den Weg ins Tor.
Von wegen bessere zweite Hälfte: SV Budberg trifft mit der ersten Aktion nach der Pause
Nach der Pause kamen die Speldorfer deutlich früher wieder aufs Feld. Ein Zeichen: Wir versuchen es nochmal. Doch mit der ersten Freistoßflanke entwischte Paul dem eingewechselten Maxwell Bimpeh und die Speldorfer Katastrophe nahm ihren Lauf.
VfB-Trainer Bartosz Maslon nahm das Ergebnis am Ende auf seine Kappe. "Ich habe die Jungs wohl falsch eingestellt, anscheinend die falschen Worte gefunden und auf die falsche Aufstellung gesetzt", so Maslon. Der Coach weiter: "Der Mittelstürmer hat vorne jeden Ball festgemacht, da hätte ich früher umschalten müssen in der Viererkette."
Am Ende sei seine Mannschaft ein Stück weit verloren gewesen. "Ich hätte nochmal deutlicher eingreifen müssen", meinte Maslon, der sich aber auch darüber ärgerte, dass alle sieben Budberger Tore seiner Meinung nach noch nicht einmal besonders gut herausgespielt waren, sondern sein Team ein einfaches Tor nach dem anderen kassierte. "Solche Spiele kommen vor", wollte Maslon die Partie schnell abhaken.
So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie
SV Budberg – VfB Speldorf 7:1 (5:1)
Tore: 1:0 Eckhardt (12.), 1:1 Manzelmann (23.), 2:1 Eckhardt (24.), 3:1 Paul (32.), 4:1 Hahn (36.), 5:1 Terfloht (45.+3), 6:1/7:1 Paul (47./59.)
VfB: Ossmann – Pollmann, Licina, Paul (46. Bimpeh) – Schwarz, Fritzsche (70. Jecksties), Öztürk, Hotoglu – Manzelmann, Andich (60. Schürings), Özgen (46. Mouhamed)