Mülheim. Tobias Kretzschmar ist der Rückhalt des Kahlenberger HTC. Doch beim 0:5 war er machtlos. Wie er die Niederlage einordnet und welche Ziele er hat.

„Ich muss in der ersten oder zweiten Klasse gewesen sein, als mich ein Freund mal zum Probetraining mitgenommen hat“, erzählt Tobias Kretzschmar vom Kahlenberger HTC – inzwischen ist er 29 Jahre alt und ein fester Bestandteil des Hockeyteams. Mannschaftskollege und -kapitän Bastian Preußer ermutigte den damaligen Grundschüler, mit zum Training gekommen. Seitdem stehen die beiden gemeinsam auf dem Platz – für Kretzschmar eine logische Entscheidung: „Ab dem Probetraining kam für mich keine andere Sportart mehr infrage.“

Dabei fing er erst als Feldspieler an. 2003, zwei Jahre nach dem Reinschnuppern, ging er ins Tor. Das sei eine spontane Entscheidung gewesen. „Unsere damaligen Torhüter sind zum Uhlenhorst gewechselt und wir haben dringend jemand neues gebraucht. Es wurde gefragt, wer Lust hat und entsprechende Fähigkeiten mitbringt – da habe ich mich wohl ganz gut angestellt.“

Kahlenberger HTC: „Du musst eine gewisse Ruhe mitbringen“

Mit Motivation und Gelassenheit überzeugt Kretzschmar. „Es ist vor allem wichtig, eine gewisse Ruhe mitzubringen und auch in der Lage zu sein, alle Spieler immer wieder zu motivieren“, sagt er. Dass es im Tor auch schwierig sein kann, merkt Kretzschmar, wenn es um Verantwortung geht: „Sobald ich einen Fehler mache, fällt ein Gegentor. Wenn mir als Feldspieler ein Fehler unterläuft, können es andere ausbaden.“

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Nichtsdestotrotz ist die Rolle als Torhüter genau richtig für ihn: „Mir hat diese Position schon immer Spaß gemacht – und in Kahlenberg sowieso. Ich habe in hier angefangen und möchte hier auch gerne aufhören.“ In Zukunft will sich Kretzschmar in erster Linie persönlich weiterentwickeln. „Ich bin ein Typ, der sich andauernd verbessern will. Dazu zählt auch, dass ich gerne noch mal mehr Verantwortung innerhalb der Mannschaft übernehmen würde oder meine Hockey-Skills ausbessern möchte.“

Seine Fähigkeiten hat Tobias Kretzschmar als Torwart am vergangenen Wochenende nicht unter Beweis stellen können, denn der KHTC verlor klar gegen Rot-Weiss Köln II – 0:5. „Momentan haben wir vermehrt zwei Gesichter. Woran das liegt, kann ich mir nicht erklären. Wichtig ist, dass wir das ändern“, bewertet Kretzschmar das Spiel gegen Köln.

Grundspannung fehlte dem KHTC gegen Köln

Auch Trainer Philip Hüsgen sieht Verbesserungschancen: „Es hat eine gewisse Grundspannung gefehlt. Die müssen wir zurückholen und dann in einen frühzeitigen Turnaround umwandeln. Wir sind in alte Muster aus vorherigen Spielen gefallen. Wir sind nicht richtig ins Spiel reingekommen, hatten hinten keinen Zugriff und haben vorne die wenigen Möglichkeiten nicht konsequent genutzt.“

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Im letzten Spiel vor der Winterpause soll damit jetzt endgültig Schluss sein. Trainer und Spieler wollen noch mal alles geben. An diesem Sonntag geht es zum HC Essen (14 Uhr).

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