Duisburg/Mülheim. Der HTC Uhlenhorst zeigt beim Saisonstart am Club Raffelberg keine gute Leistung – und hat im Shoot-Out doch die Chance zum Sieg.
Die letzte Aktion gehörte Lucia Cocaro. Die argentinische Neuverpflichtung des Aufsteigers Club Raffelberg lief an, verlud Finja Starck im Tor des HTC Uhlenhorst und traf zum entscheidenden 5:4 (1:1) im Shoot-Out.
Der Bonuspunkt blieb im Duisburg, die Mülheimerinnen hatten sich in den 60 Minuten zuvor zumindest einen Punkt erkämpft, der unter dem Strich in die Kategorie schmeichelhaft fiel.
Club Raffelberg direkt im Spiel – Uhlenhorst fahrig
Dass die Raffelbergerinnen in diesem Jahr kein normaler Aufsteiger sind, zeigte ein Blick auf die Aufstellung. Mit der Japanerin Kimika Hoshi und der Argentinierin Cocaro haben sie sich international verstärkt, die Uhlenhorsterinnen setzen beim neuerlichen Umbruch dagegen auf die eigene Jugend.
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Und das sah man auch auf dem Feld. Denn während die Duisburgerinnen von Beginn an ruhig und konzentriert spielten, waren die Uhlenhorsterinnen in der Anfangsphase noch in der Sommerpause. Fahrig im Spiel mit und gegen den Ball, unkonzentriert im Spielaufbau. Das, was Trainer Phil Neuheuser zu sehen bekam, gefiel ihm gar nicht.
HTCU-Trainer kritisiert seine Spielerinnen
„Wir waren weit entfernt von der Leistung, die wir hätten abrufen können“, sagte der Trainer. Und daran änderte sich auch im zweiten Viertel nichts. Ein deutliches Zeichen für die Überlegenheit der Raffelbergerinnen: Torhüterin Finja Starck war Uhlenhorsts beste Spielerin an diesem Nachmittag, parierte mehrmals in letzter Sekunde und bewahrte ihr Team vor dem Rückstand.
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Und in der Offensive? Fanden die Mülheimerinnen quasi nicht statt. Zu schwerfällig tat sich das Neuheuser-Team mit dem Treffen von Entscheidungen, scheute das Risiko und war auch bei Freischlägen nicht gedankenschnell, um Momente der Unordnung in Raffelbergs-Spiel ausnutzen zu können. „Wir waren im Kopf nicht so klar, wie wir hätten sein müssen“, so Neuheuser.
Uhlenhorst hat eine Ecke – und nutzt diese
Aber: Neben der starken Eckenabwehr der Mülheimerinnen zeigten sie auch eine gnadenlose Effizienz bei eigenen Ecken. Genau eine eroberte Kim Guyet, Lynn Neuheuser, die neben Elena Clococeanu und Lara Birkner eine der drei Kapitäninnen ist, zog vom Schusskreis ab und verwandelte eiskalt. Nach 43 Minuten die überraschende Führung.
Das Tor fiel in eine Phase, in der sich die Uhlenhorsterinnen zumindest eine optische Überlegenheit erspielt hatten, zu Beginn des Schlussviertels war diese aber wieder passé. Maya Hemmerle vertändelte im Eins-gegen-Vier den Ball, den Konter schloss Lilien Reichert zum 1:1 ab. „Maya ist eine junge Spielerin, sie wird daraus lernen“, nahm Neuheuser Hemmerle nach dem Spiel in Schutz. Dass der Ball zudem noch unglücklich durch die Beine von Finja Starck trudelte, war doppelt ärgerlich für die Uhlenhorsterinnen.
Beinahe hätte es dann aber trotzdem noch mit dem Sieg geklappt, Katharina Becker schickte Maike Scheuer auf die Reise, die alleine auf Raffelbergs Torsteherin Sophia Wegener zulief – und vergab. So blieb es beim 1:1 – das in dieser Saison wieder eingeführte Shoot-Out sollte über den Bonuspunkt entscheiden.
Uhlenhorst vergibt zwei Matchbälle zum Sieg
Nachdem Finja Starck bereits zwei Penalties gehalten hatte, hatte der HTCU gleich doppelt Matchball. Aufseiten der Grün-Weißen vergaben aber dann Ida Müntefering und dann Elena Cloceneau. So ging es in die Verlängerung. Birkner wurde gefoult, Clococeanu scheiterte mit dem fälligen Siebenmeter – dann machte Lucia Cocaro den Deckel drauf.
„Wichtig ist, dass wir nicht alle drei Punkte abgegeben habe. Spielerisch geht das Ergebnis so in Ordnung“, so Phil Neuheuser. Er schickte gleich eine Kampfansage hinterher: „Wir sind in einem Lernprozess. Im Frühjahr behalten wir die drei Punkte im Waldstadion.
So haben sie gespielt
Club Raffelberg – HTC Uhlenhorst 5:4 (1:1) S.O.
Tore: 0:1 Neuheuser (43., E.), 1:1 Reichert (48.)
Shoot-Out: Maertens verschießt, 1:2 Birkner, 2:2 Funkel, 2:3 Becker, Hachenberg verschießt, Müntefering verschießt, 3:3 Schmid, 3:4 Schrafen, 4:4 Cocaro, Clococeanu verschießt, Clococeanu verschießt 7m, 5:4 Cocaro
HTCU: Starck, Drews – Hemmerle, Birkner, Becker, Engel, Mertens, Barth, Frye, Schrafen, Guyet, Griksch, Clococeanu, Müntefering, Neuheuser, Oschee, Scheuer.
Schiedsrichter: Schmitz – Jungbluth