Mülheim. Mülheimer spielen im Landesliga-Duell gegen Frohnhausen ab der elften Minute mit einem Mann mehr - tun sich aber bis in die Schlussphase schwer.

Auch nach der Halbzeitansprache hatte sich Issam Said noch immer nicht beruhigt. Der Trainer des Fußball-Landesligisten VfB Frohnhausen schimpfte auch bei der Rückkehr auf den Platz wie ein Rohrspatz. Er ärgerte sich vor allem über eine frühe Rote Karte, die Gastgeber Blau-Weiß Mintard aber erst in der zweiten Halbzeit wirklich in die Karten spielte. Die Mülheimer gewannen das vorgezogene Heimspiel verdient mit 3:0 (1:0).

„Das Spiel wurde ja nur für mich verlegt, weil ich ab Freitag mit der Feuerwehr auf Tour auf Mallorca bin. Dafür bin ich Frohnhausen sehr dankbar“, meinte ein glücklicher Trainer Guido Contrino nach dem Spiel. Daher waren die drei Punkte aus seiner Sicht aber umso wichtiger. „Ich habe den Jungs gesagt, dass sie mir die drei Punkte ins Gepäck legen sollen, auch wenn ich dafür Übergewicht bezahlen muss“, scherzte der Coach.

VfB Frohnhausen: Trainer Said wollte sich nicht äußern

Sein Kollege Issam Said wollte nach dem Schlusspfiff lieber gar keinen Kommentar zum Spiel abgeben. „Wenn ich jetzt was sage, werde ich für ein Jahr gesperrt“, schimpfte Said, wollte seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf machen.

Sein Zorn entzündete sich vor allem aufgrund des frühen Platzverweises in der elften Minute. Kurz vor der Strafraumgrenze ging VfB-Innenverteidiger Dominique Wassi hart in den Zweikampf, traf seinen Gegner fast auf Hüfthöhe und sah glatt Rot. Said zog mit Lauen Rasul zunächst einen seiner Sechser ins Abwehrzentrum, opferte später Offensivmann Aksit Sen und brachte Rechtsverteidiger Dasilva Matondo neu in die Partie.

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Mintard hatte in der Folge mehr Spielanteile, den Hausherren fehlte aber das nötige Tempo, um die Überzahl wirklich auszuspielen.

„Ich war in den ganzen fünf Wochen in dieser Saison noch nie so sauer in der Halbzeitpause. Wir haben nach dem Platzverweis überhaupt nicht Fußball gespielt. Wenn du glaubst, du kannst mit einem Mann mehr und 1:0-Führung zehn Prozent weniger geben, dann geht der Schuss nach hinten los“, bemängelte Contrino.

Alle Ecken von Kanatsu werden gefährlich

Gefährlich wurde sein Team lediglich bei Ecken, wo Neuzugang Rei Kanatsu ein echter Gewinn ist. Fast jeder Eckball in der ersten Hälfte war gefährlich – und gleich der erste war drin. Eine Hereingabe von rechts wurde am ersten Pfosten verlängert, am zweiten lauerte Tobias Kolb und vollstreckte.

Mintard war zwar die bessere Mannschaft, hatte aber wenig große Chance, Mahrab Khan zwang Keeper Razic mit einem Schuss aus dem Halbfeld zu einer Parade. Auf der anderen Seite forderte Frohnhausen kurz vor der Pause einen Strafstoß, der Schiedsrichter verlegte den Tatort aber knapp außerhalb der Box und gab nur Freistoß.

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Mit der Einwechslung von Nick Heppner wurde Mintard im zweiten Abschnitt dominanter, traf aber vorne bei zahlreichen Aktionen zu oft die falsche Entscheidung. Zu oft wurde wieder ins Zentrum gespielt, obwohl Außen Überzahlsituationen herrschten.

Erst in der 75. Minute konnte Frohnhausens Keeper Razic nach einer Hereingabe von Etinosa Igbionawmhia einen Schuss von Timo Conde nicht festhalten und Nick Heppner staubte zum vorentscheidenden 2:0 ab. „Nick hat sich mit dem Tor heute belohnt“, lobte sein Trainer.

Vier Minuten vor dem Ende nagelte dann Rechtsverteidiger Mahrab Khan den Ball unter die Latte und Mittelstürmer Timo Conde setzte mit dem 3:0 den Schlusspunkt auf die Partie. Aufgrund der zweiten Halbzeit hätte der Sieg auch noch höher ausfallen können. „Man darf aber nicht vergessen, wie früh wir ein Mann mehr waren“, gab Guido Contrino nach dem Schlusspfiff zu bedenken.

Auch wenn die Überzahl seiner Mannschaft erst in der zweiten Halbzeit wirklich zu Gute kam. Mit dem Sieg erhöhten die Mülheimer ihre Punktzahl auf 13 Zähler.

So spielten sie: Namen & Daten zur Partie

DJK Blau-Weiß Mintard – VfB Frohnhausen 3:0 (1:0)

Tore: 1:0 Kolb (18.), 2:0 Heppner (75.), 3:0 Conde (86.)

BWM: Haas – Schäumer, Kolb, Haubus, Khan (89. Matondo) – Eschen (82. Watari), Kanatsu – Igbionawhmia (86. Slawinski), Koru, Osei (89. Fukanaga) – Conde

VfB: Razic – Camara (83. Yun), Schoof, Wassi, Thecharis – M. Said, Rasul – I. Said (62. Conti), Issa (89. Ucan), Sen (33. Matondo) – Barth (66. Sogolj)

Rote Karte: Wassi (11., Notbremse)