Mülheim. Zum ersten Mal startet der Mülheimer FC 97 in der Fußball-Oberliga. Worauf sich die Styrumer in der neuen Spielklasse gefasst machen müssen.
Das Comeback nähert sich. Erstmals seit der Saison 2018/2019 greift wieder eine Mannschaft aus Mülheim in der fünftklassigen Oberliga Niederrhein an. Für den Mülheimer FC 97 ist es eine Premiere in seiner Vereinsgeschichte. Die einen klaren Plan haben, um den Klassenerhalt zu schaffen.
Der Aufstieg in die Oberliga, mit einem 0:0 bei Blau-Weiß Dingden finalisiert, war für den MFC einerseits das Ziel eines langen Weges. Andererseits standen die Mülheimer damit am Beginn einer neuen Aufgabe. Schließlich bietet die fünfte Liga nicht nur sportliche Herausforderungen.
MFC 97 will Verein für alle Mülheimer werden
Mit dem Aufstieg ist der MFC endgültig Mülheims Nummer eins im Männerfußball. Durch diesen neuen Status hoffen die Verantwortlichen um den Vereinsvorsitzenden Celal Cetinkaya, in der neuen Saison auch mal den ein oder anderen neutralen Zuschauer ins Ruhrstadion locken zu können. Die Ankündigungen in den sozialen Netzwerken sollen in Zukunft nur noch auf Deutsch sein. Der MFC als ein Verein für alle Mülheimer? Das dürfte noch ein langer Weg werden.
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Auf dem Platz müssen sich Spieler und Staff auch umgewöhnen. In den letzten drei Jahren landeten die Mülheimer in der Landesliga auf den Plätzen vier, drei und eins – ein Erfolg reihte sich meist an den nächsten. „Wir haben auch mit den Jungs darüber gesprochen, dass wir jetzt nicht mehr so durchstarten werden, wie in den letzten zwei Jahren“, bleibt Trainer Ahmet Inal realistisch.
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Der Coach weiß aus Erfahrung: „Wir werden auch mal ein Tief haben, das ist in der Oberliga so. Da müssen wir lernen mit umzugehen und uns dann nicht innerlich zu zerfleischen.“ Inal nimmt dabei alle in die Pflicht. „Das muss dem Vorstand, den Jungs und auch den Zuschauern bewusst sein, dass es auch solche Phasen geben wird. Wir dürfen nicht beim ersten Gegenwind in Panik verfallen.“
Auch wenn der Coach in Sachen möglicher Schwächeperioden realistisch bleibt, traut er seiner Mannschaft selbstredend den Klassenerhalt zu. Über mehr möchte er sich allerdings vorerst keine Gedanken machen. „Wir wollen uns erst einmal in der Liga einen Namen machen und schnellstmöglich punkten“, sagt der Coach.
Warum die Vorbereitung dem Trainer des Mülheimer FC Mut macht
Die Vorbereitung macht dem 41-Jährigen dabei durchaus Mut. „Wir haben mit den Oberligisten gut mitgehalten. Das zeigt mir, dass wir gut aufgestellt sind“, so Inal. Außerdem könne er auf eine charakterlich gute Truppe zurückgreifen, die immer alles auf dem Platz lasse. „Das macht einen als Trainer schon stolz.“ Im Training hat er immer um kleine Preise spielen lassen, um den Wettkampfmodus früh zu aktivieren.
„Wir wissen, dass die Oberliga kein Kindergarten mehr ist. In der Landesliga konntest du auch mal blind stürmen. Jetzt muss alles schon deutlich strukturierter sein“, gibt der Coach zu bedenken. Aber auch da sieht er sein Team gut gerüstet. „Wir haben ein gutes Tempo im Spiel, eine gute Aggressivität gegen den Ball.“
Viele Spieler bringen schon Oberliga-Erfahrung mit
Wenngleich die Oberliga für den Verein Neuland ist, konnten einige Spieler dort schon Erfahrung sammeln. Vor Torwart Tolunay Isik gehört der neue Kapitän „Nuri“ Kayaoglu zu einer wichtigen Achse des MFC. Der 31-Jährige hat sogar schon in der Regionalliga gespielt.
Gutes 1:1 im letzten Testspiel
Im letzten Testspiel trennte sich der MFC vom künftigen Ligakontrahenten SC St. Tönis mit einem 1:1 (0:1)-Unentschieden. „Wir waren klar die bessere Mannschaft, das hat mir mein Kollege auch klar so bestätigt“, meinte MFC-Coach Ahmet Inal nach der Partie.
Die Generalprobe lässt den Coach positiv auf den ersten Spieltag blicken. „Hätten wir das Spiel mit der Leistung mit 0:3 verloren, hätte ich mir auch keine Sorgen gemacht“, so Inal. Seine Mannschaft präsentierte sich ballsicher und machte wenig Fehler.
„Die Handschrift, die wir seit Tag eins hier reinbringen wollen, erkennt man von Tag zu Tag immer besser. Wichtig ist, dass die Jungs auch sehen, dass es fruchtet. Das macht uns das Leben einfacher.“ Kaan Terzi erzielte in der 63. Minute den Ausgleichstreffer.
Im offensiven Mittelfeld setzt Inal vor allem auf Winter-Neuzugang Kaan Terzi. „Er macht es aktuell überragend. Was er abliefert, ist schon richtig, richtig stark“, lobt der Trainer. Im eher defensiven Bereich attestiert er auch Yusuf Isik eine „sehr, sehr gute“ Vorbereitung. Paul Ihnacho ist als vielseitiger Allrounder unverzichtbar. Ganz vorne hoffen die Styrumer auf die Tore von Robert Molango. 18 Stück hat er in der vergangenen Saison für den MSV Düsseldorf erzielt. In der Vorbereitung ließ er seinen Torriecher bereits aufblitzen.
Verletzter Aboubacar kam noch gar nicht zum Zug
„Drumherum haben wir viele junge Spieler“, freut sich Ahmet Inal beispielsweise auf die Rückkehr von Aboubacar Touré, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung bisher kaum zum Zug gekommen ist.
Wo die Mülheimer wirklich stehen, wissen sie spätestens am Sonntag um 15.30 Uhr, wenn der 1. FC Kleve zum ersten Spiel der Styrumer Oberliga-Premierensaison im Ruhrstadion an der Friesenstraße gastiert.