Mülheim. Ein Offensivspektakel lieferten sich der VfB Speldorf und BW Mintard im Finale des MWB-Cups. Wie die Trainer das Spiel bewerten.

Oft werden Endspiele von großen Fußballwettbewerben ihrer Bedeutung nicht gerecht, weil beide Mannschaften darauf bedacht sind, möglichst keine Fehler zu machen. Das war am Samstag im Finale des MWB-Cups anders. Das 5:3 (3:0) zwischen dem VfB Speldorf und der DJK Blau-Weiß Mintard war das mit Abstand beste und unterhaltsamste Spiel der Turnierwoche – und hätte auch genauso umgekehrt ausgehen können.

„Wir können heute zehn Tore machen“, meinte Mintards Co-Trainer Daniel Molitor auf dem Weg in die Kabine und übertrieb dabei kaum. Schon zur Pause hätte es statt 3:0 für Speldorf auch gut und gerne 3:3 stehen können. „Stehen können?“, schnaubte Trainer Guido Contrino hinterher, „stehen müssen!“

Blau-Weiß Mintard: "Wir können zehn Tore machen"

„Es ist unfassbar, was wir alleine in der ersten Halbzeit an Chancen vergeben haben“, ergänzte Contrino. Aber: „Am Ende zählen die Tore.“ Und die machte im ersten Durchgang nur der höchst effiziente VfB Speldorf, der für seine drei Treffer gar nicht viel mehr Chancen benötigte. „Mintard hat die klareren Chancen nicht gemacht und wir waren eiskalt“, meinte der rechtzeitig zum Endspiel aus dem Urlaub zurückgekehrte VfB-Coach Bartosz Maslon.

Das schien sich auch in der zweiten Halbzeit fortzusetzen, als Mintard zweimal die Latte, dafür Johannes Büchner zum 4:0 traf. Das 4:1 durch einen von Moreno Mandel verwandelten Handelfmeter wurde von einigen an der Bruchstraße eher schulterzuckend zur Kenntnis genommen. Zu spät. Von wegen.

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Nach den beiden Toren von Kanatsu schnupperte Mintard plötzlich am Ausgleich. Die Schlussphase wurde zu einem Sturmlauf der Blau-Weißen. „Wir haben uns insgesamt eine Vielzahl mehr an Torchancen erspielt als der Gegner. Unser Torwart musste ja kaum eingreifen, so dominant waren wir in der zweiten Halbzeit“, meinte Guido Contrino, der ein Spiel auf ein Tor sah. „Die setzen zwei Konter und beide sind drin“, haderte der Mintarder Trainer.

VfB Speldorf: Lange Bälle in die Tiefe sind der Schlüssel zum Erfolg

Dennoch konnte der Coach nach der Turnierwoche ein positives Fazit ziehen. „Ich glaube wir haben spielerisch schon gezeigt, dass wir was drauf haben“, so Contrino. Verbessern muss sich sein Team noch in der Defensive. „Hinten haben wir schon zu leichte Tore bekommen. Wir sind durch lange Bälle ausgehebelt worden, das war zu einfach.“

Genau das war der Plan der Speldorfer. „Wir hatten die Idee, dass wir lange Bälle spielen und hinten auch irgendwann auf Fünferkette schalten“, so Maslon. Die vielen Bälle in die Tiefe kamen in der Tat ein ums andere Mal an und wurden von Büchner, Janis Timm und dem dreifachen Torschützen Kevin Mouhamed stark verwandelt. „Die drei Gegentore interessieren mich heute nicht, die können passieren. Wichtig ist nur, dass eine Reaktion gezeigt wird und das machen die Jungs gut“, lobte Maslon.

Mintards Trainer freut sich auf die beiden Mülheimer Teams in der Landesliga

Er lobte seine Mannschaft, die nach einer harten Woche „noch einmal richtig Gas gegeben“, hat. Mit etwas mehr Cleverness hätte auch sein Team noch mehr Tore erzielen können. „Es hätte noch höher ausgehen können – für beide Mannschaften. Die Zuschauer sind definitiv auf ihre Kosten gekommen“, sagte der VfB-Coach.

Das sah sein Trainerkollege ganz genauso. „Das war Werbung für den Fußball von beiden Teams. Ich glaube, dass wir als Mülheimer Vertreter uns nächste Saison in der Landesliga ganz gut zeigen können“, meinte Guido Cointrino – und ergänzte: „Es war nur Vorbereitung aber man sieht schon was da für eine Qualität in beiden Mannschaften steckt.“