Ruhrgebiet. Die Einteilung der Oberliga ist ein Selbstläufer. Worauf sich die Essener, Mülheimer und Velberter Trainer in der neuen Runde besonders freuen.

Am 13. August startet die Oberliga Niederrhein in ihre zwölfte Saison seit der Ligenreform im Jahr 2012. Zwei Mannschaften waren immer dabei, eine kehrt zurück, drei sind ab dem Anpfiff der neuen Runde erstmals mit dabei.

Nachdem die höchste Spielklasse des Fußballverbandes Niederrhein coronabedingt auf bis zu 23 Mannschaften angewachsen war, kehrt sie mit der Saison 2023/24 auf die übliche Größe von 18 Teams zurück. Während sechs Mannschaften den Gang in die Landesliga antreten mussten, wird der SSVg Velbert der Abschied aus der Oberliga leichter fallen – sie spielt 23/24 in der Regionalliga West.

SV Straelen kehrt nach drei Jahren in die Oberliga zurück

Aus dieser kommt als einziger Absteiger der SV Straelen dazu, der nach drei Regionalliga-Jahren in die fünfte Liga zurückkehrt. Er trifft auf zwei Mannschaften, die seit der Einführung der Oberliga Niederrhein immer mit dabei waren: Der ETB Schwarz-Weiß Essen und Ratingen 04/19. Die Essener spielen inklusive NRW-Liga und Oberliga Nordrhein sogar seit 78/79 durchgehend in der Oberliga. Daneben sind auch der VfB Hilden (geht in sein elftes Jahr), die SpVg Schonnebeck (9) oder die Sportfreunde Baumberg (8) feste Oberliga-Größen.

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„Großartig wird sich an der Konstellation nichts ändern, glaube ich. Velbert ist raus, dafür kommt Straelen rein in die Gruppe. Es kann sich immer mal eine Mannschaft auch weiter nach oben orientieren, aber sonst gehe ich von den üblichen Verdächtigen aus – Ratingen, Hilden und so weiter“, meint ETB-Coach Damian Apfeld – und ergänzt: „Es wird, denke ich mal, auch in der kommenden Saison wieder eine Spitzengruppe geben. Mal schauen, ob sich dann am Ende eine Mannschaft so deutlich durchsetzt wie die SSVg Velbert in diesem Jahr.“

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Schonnebecks Trainer Dirk Tönnies hat eine klare Nummer eins auf dem Zettel: „Ich glaube, dass sich der KFC Uerdingen gerade so aufstellt, dass er der absolute Top-Favorit in der Liga ist und Straelen sicherlich die Möglichkeiten hat, den KFC zu ärgern. Da gibt es mit Hilden und Ratingen aber natürlich auch noch zwei, drei andere.“

Essener Trainer freuen sich auf Adler Union Frintrop

Bei den Aufsteigern freuen sich beide besonders auf einen: „Zunächst einmal freue ich mich, dass wir mit Adler Union Frintrop ein weiteres Derby haben. Dadurch, dass Kray abgestiegen ist, haben wir ja eins verloren. Ich glaube, dass durch die Ligareduzierung die Qualität in der Liga um Weiteres höher ist als im letzten Jahr“, glaubt Dirk Tönnies.

Auch Damian Apfeld freut sich auf die Frintroper: „Ich glaube schon, dass Adler vor allem in der Hinrunde besonders viele Punkte sammeln kann und aufgrund der Aufstiegseuphorie für eine Überraschung gut ist. Ich traue Frintrop eine gute Punkteausbeute zu – besonders zu Hause.“

Adler Union Frintrop: „Wir gehören da eigentlich nicht hin“

Adler-Trainer Marcel Cornelissen bleibt hingegen gewohnt realistisch: „Wir wissen, dass wir da eigentlich nicht hingehören.“ Dennoch freut er sich „auf jedes einzelne Spiel. Die Highlights sind natürlich Uerdingen, ETB und Schonnebeck, aber wir werden jetzt keinen abwerten, weil für uns jedes Spiel ein Highlight ist.“

Die Zielsetzung ist dabei vollkommen klar: „Wir wollen irgendwie schauen, dass wir mitschwimmen, dass wir den Kopf leicht über Wasser halten und versuchen, immer den Anschluss an einen Nicht-Abstiegsplatz zu halten. Wir sind, glaube ich, der größte Außenseiter, den diese Liga jemals gesehen hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendein Verein ohne Festgeld jemals Oberliga gespielt hat“, so Cornelissen.

Mülheimer FC 97: Trainer will für Überraschungen sorgen

Was die Highlights angeht, nennt auch der Mülheimer Trainer Ahmet Inal die üblichen Verdächtigen: „Ich freue mich auf die Grotenburg, aber auch auf Straelen freut man sich, auf den ETB, auf Homberg. Das sind alles sehr, sehr spannende Gegner. In Velbert ist ein ehemaliger Coach von mir Trainer, auch Kleve ist immer interessant.“

Der Mülheimer FC 97 feierte nach einem 0:0 bei Blau-Weiß Dingden den Aufstieg in die Oberliga.
Der Mülheimer FC 97 feierte nach einem 0:0 bei Blau-Weiß Dingden den Aufstieg in die Oberliga. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Welche die Teams sein könnten, die der MFC am Ende hinter sich lassen will, da möchte sich Inal aktuell noch nicht festlegen. „Dafür weiß ich noch zu wenig über die Gegner. Wir werden in der Vorbereitung viele Testspiele gucken gehen, um uns noch ein besseres Bild zu machen“, möchte der MFC-Trainer alles daran setzen, um die Liga schnell gut kennen zu lernen. Eine kleine Kampfansage kann er sich dann aber doch nicht verkneifen: „Wir werden für die eine oder andere Überraschung sorgen.“

TVD Velbert: Neu-Trainer Grembowietz möchte kein Ziel ausgeben

Der erwähnte ehemalige Trainer Inals (damals bei Horst-Emscher 08) ist Jens Grembowietz, nun verantwortlich für den TVD Velbert. „Die Liga ist im Vergleich zur letzten Saison schwer einzuschätzen. In meinen Augen werden Uerdingen und Straelen bis zum Ende oben mitspielen, aber auch Hilden und ETB. Schonnebeck und Baumberg sind immer stark“, zählt der Coach seine Favoriten auf. Bis Platz zehn halte sich die Qualität die Waage.

Hier noch in Wiemelhausen an der Linie, bald beim TVD Velbert: Trainer Jens Grembowietz.
Hier noch in Wiemelhausen an der Linie, bald beim TVD Velbert: Trainer Jens Grembowietz. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Und sein Team? „In unserem Fall wäre es nicht richtig, ein Ziel auszugeben. Die Hälfte der Mannschaft ist neu, es dauert seine Zeit, bis jedes Rad ins andere greift“, so Grembowietz, der „gerne ein oder zwei Derbys mitgemacht“ hätte. „So haben wir zumindest die SSVg als Vorbereitungsgegner, so dass ich zumindest einmal in dem Stadion spielen darf.“