Mülheim. Vor dem „Finale“ in Dingden spricht der Kapitän des Mülheimer FC im Interview über die Entwicklung in dieser Saison, den Coach und junge Spieler.
Ein Punkt fehlt dem Mülheimer FC 97 noch zum großen Ziel. Im Auswärtsspiel bei Blau-Weiß Dingden will der Fußball-Landesligist alles klar machen – und die Oberliga aufsteigen.
Vorher sprach Marcel Dronia mit Kapitän Sandro Garcia (28).
Nach dem Sieg gegen Scherpenberg wurde im Ruhrstadion ja schon gefeiert, als wäre der Aufstieg schon perfekt. Kann man sich denn noch auf den einen Punkt fokussieren, den es noch braucht?
Ja, definitiv. Klar haben wir gefeiert, aber wir sind dann auch alle nach Hause und haben nicht noch abends weiter gefeiert. Wir wussten ja, dass wir noch nicht zu hundert Prozent durch sind. Das wird hoffentlich am Sonntag anders sein.
MFC-Kapitän: „Wollten von Anfang an unter die Top drei“
Fangen wir nochmal vorne an: War eigentlich der Aufstieg innerhalb der Mannschaft von Anfang an ein Thema?
Ich sag mal so: Letztes Jahr hatte es ja leider nicht geklappt, da sind wir am Ende ein bisschen abgeschmiert. Das war aber auch vielen Verletzungen geschuldet, es war ja sogar mal der fünfte Torwart im Tor. Aber wir hatten schon damals Hoffnungen und haben dann schon in Richtung Aufstieg geschielt. Wir haben ein gutes und eingespieltes Team und haben von Anfang an gesagt, dass wir unter die Top drei wollen.
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Wann war der Moment, als klar wurde, dass da dieses Jahr richtig was geht?
Ich finde wir haben schon eine gute Hinrunde gespielt, dann ist man natürlich ins neue Jahr mit einem Trainerwechsel gegangen. Aber dann haben wir ja in der Vorbereitung fast alles weggefiedelt. Ich bin jetzt vier Jahre hier, aber so eine gute Wintervorbereitung von den Ergebnissen haben wir noch nie gespielt. Da wurde uns schon klar: da geht was.
Welche Chancen junge Spieler beim Mülheimer FC bekommen
Ist der neue Trainer Ahmet Inal aktuell der richtige Mann am richtigen Ort?
Unser Trainer sagt immer wieder, dass wir den Grundstein schon gelegt haben, bevor er gekommen ist. Es hat einfach jetzt wunderbar funktioniert, weil es zwei echt gute Trainer sind (Inal und Co-Trainer Benjamin Wingerter, Anm. d. Red.). Sie machen ein super Training und bringen auch immer wieder Spaß rein. Aber wir hatten im Winter ja auch noch eine Neuverpflichtung.
Kaan Terzi ..
Genau. Er kam ja auch aus dem westfälischen Bereich. Bei ihm sieht man, dass wir die Leute auch gut aufnehmen. Früher war es ja oft so, dass die älteren Spieler lieber so unter sich geblieben sind aber bei uns haben die jungen Spieler gute Chancen, sich direkt einzufinden.
Was spricht sonst noch für den MFC im Aufstiegsrennen?
Wir sind eine spritzige und bissige Truppe, das ist das Gute bei uns. Diese Aggressivität und das Kämpferherz von allen ist ein bisschen unser Markenzeichen. Als Gegner hättest du keinen Bock darauf, dass dir ständig wieder einer auf den Füßen steht.
Wie der Mülheimer FC mit den Vorlagen aus Scherpenberg umging
Dennoch: Bei den Niederlagen in Bedburg-Hau und in Bottrop bekam man ein bisschen das Gefühl, der MFC würde nervös.
Natürlich muss man die Jungs nach solchen Spielen wie in Bottrop wieder auffangen. Das nimmt man dann auch mit in die Woche. Aber ich kann sagen, dass es auch eine anstrengende Saison gewesen ist. Du hast immer die Freitagsspiele von Scherpenberg gesehen, die haben dann immer gepunktet und natürlich hast du dann auch ein bisschen Druck. Ich finde aber, dass wir gut damit umgegangen sind. Wir sind besser gestartet als Scherpenberg, die ja nach der Hinrunde vor uns waren. Und jetzt haben sie ja auch immer gepatzt, wenn wir gepatzt haben (lacht). Die Erfahrung, dass es so eng ist, habe ich auch noch nicht gemacht. Insgesamt haben wir aber aus Rückschlägen im letzten Jahr gelernt und uns da auch nochmal verbessert.
Jetzt lässt Ihre Mannschaft aber nicht mehr anbrennen?
Ich hoffe, dass wir wie gegen Scherpenberg wieder mit der gesunden Aggressivität auftreten und vor allem, dass wir auf Sieg spielen werden. Wir wollen unbedingt mindestens diesen einen Punkt holen.
Kapitän Garcia: „Den Punkt muss man auch erstmal holen“
Zumindest hat man nicht das ganz große Risiko wie gegen Scherpenberg, wo mit einem Tor des Gegners alles vorbei gewesen wäre, oder?
Ja, das sagt man jetzt so einfach, aber den Punkt muss man auch erstmal holen. Ich bin mir sicher, dass die Jungs wissen worum es geht. Gegen Scherpenberg war natürlich schon eine gewisse Nervosität dabei.
Für Sie persönlich könnte es dann mit 28 Jahren die Premiere in der Oberliga geben.
Das ist natürlich nochmal ein schönes Ding für mich. Es gibt nichts Schöneres.