Mülheim. Im Abstiegskampf hat sich der HTC Uhlenhorst durch den Heimsieg eine gute Ausgangslage verschafft. Es gab noch mehr Gründe für gute Laune.

Als Nika Hansen etwas mehr als eine Minute vor dem Ende Maike Scheuer auf die Reise schickte, war das 3:0 für die Stürmerin des HTC Uhlenhorst nur noch Formsache. Der TSV Mannheim spielte zu diesem Zeitpunkt bereits ohne Torhüterin, hatte alles in die Waagschale geworfen. Scheuer lief noch ein paar Meter, schob dann ins verwaiste Gehäuse ein.

Die endgültige Entscheidung und drei enorm wichtige Punkte für die Uhlenhorsterinnen, die durch den 3:0 (1:0)-Erfolg gegen den direkten Konkurrenten im Tabellenkeller ihr Polster auf vier Punkte ausbauten und nun sehr gute Chancen haben, als Fünfter der A-Staffel in die Play-downs zu gehen.

HTC Uhlenhorst ist von Beginn an wach – und trifft

Wer am Samstagmittag einen Hockey-Leckerbissen im Mülheimer Waldstadion erwartet hatte, der war am falschen Ort. Aber darum ging es in diesem Kellerduell auch nicht. Viel mehr ging es darum, Einsatz und Leidenschaft auf den Kunstrasen zu bringen. Und das taten die Uhlenhorsterinnen von Beginn an.

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Zunächst noch etwas abwartend, mit der ersten Offensivaktion zog Carla Schrafen eine Ecke, Elena Clococeanu legte ab, Carolin Hoffmann war mit einem Stecher zur Stelle. 1:0 – HTCU-Trainer Phil Neuheuser setzte am Spielfeldrand zum Jubelsprung an.

HTC Uhlenhorst findet die Effektivität

Schon bei der 2:4-Niederlage beim UHC Hamburg am vergangenen Wochenende zeigten sich die HTCU-Damen effektiv, machten aus drei Chancen zwei Tore. Die Quote passte auch am Samstag. Die Uhlenhorsterinnen agierten erneut viel zielstrebiger als in großen Teilen der Hinrunde.

Und auch wenn die Gäste aus Mannheim im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit etwas mehr vom Spiel hatten, gefährlich wurden sie nur selten. Zunächst verpasste Luise Kirschner eine Hereingabe, im zweiten Viertel vereitelte die bestens aufgelegte Femke Jovy im HTCU-Tor eine Ecke der Mannheimerinnen.

HTC Uhlenhorst: Spielerinnen gehen über die Schmerzgrenze

Ihre Mitspielerinnen nahmen den Abstiegskampf voll an, gingen bis an die Schmerzgrenze und darüber hinaus. Stürmerin Kim Guyet bekam einen Ball ins Gesicht – ließ sich die Platzwunde kurzerhand verkleben und spielte weiter. Carolin Hoffmann rutschte auf Höhe der Mittellinie weg – und war nach einer kurzen Behandlungspause am Knie zurück im Geschehen. Auch Elena Clococeanu, die angeschlagen ins Spiel gegangen war, biss sich durch.

Gute Nachrichten beim HTC Uhlenhorst: Lara Birkner feierte ihr Heim-Comeback, Toni Meister ihr Bundesliga-Comeback und Maya Hemmerle ihr Bundesliga-Debüt.
Gute Nachrichten beim HTC Uhlenhorst: Lara Birkner feierte ihr Heim-Comeback, Toni Meister ihr Bundesliga-Comeback und Maya Hemmerle ihr Bundesliga-Debüt. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Hinzu kam: Toni Meister fand bei ihrem Comeback nach einem Kreuzbandriss von Minute zu Minute besser ins Spiel, Bundesliga-Debütantin Maya Hemmerle spielte mutig und setzte einige Akzente in der Offensive. Das alles, gepaart mit einer tiefer stehenden Defensive in der zweiten Halbzeit sorgte dafür, dass die Gastgeberinnen in den zweiten 30 Minuten kaum noch in Gefahr gerieten.

Maike Scheuer trifft im Doppelpack

Maike Scheuer ließ Mannheims Torfrau Felicitas Heinzel im Eins-gegen-Eins keine Chance und erhöhte nach 32 Minuten auf 2:0. Das gab dem Neuheuser-Team weiteres Selbstvertrauen und die Kontrolle über das Spiel. Der TSV meldete sich erst in der 44. Minute in der Offensive zurück – Jovy war auf dem Posten.

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Das Schlussviertel war dann das beste der HTCU-Damen, die es verpassten, den Deckel frühzeitig auf das Spiel zu machen. Nika Hansens Schuss wurde zunächst von Heinzen pariert, dann aber auch zurückgepfiffen. In den letzten fünfeinhalb Minuten war Mannheim dann mit einer Spielerin mehr auf dem Feld und zog drei Ecken in Folge – Femke Jovy war erneut zur Stelle. Dann beseitigte Maike Scheuer mit dem 3:0 auch die letzten Zweifel.

Uhlenhorst-Trainer Neuheuser sieht „Tore zum richtigen Zeitpunkt“

„Es war goldwert, dass die erste Ecke reingeht, das hat uns Sicherheit gegeben. Die Tore zum 2:0 und 3:0 machen wir dann jeweils zum richtigen Zeitpunkt“, sagte HTCU-Trainer Phil Neuheuser der mit Blick auf die Play-downs optimistisch ist. „Den fünften Platz haben wir noch nicht ganz sicher, aber da muss schon viel passieren, dass wir den nicht halten.“

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Dass seine Mannschaft weiß, wie Abstiegskampf geht, hat sie gegen den TSV Mannheim zudem eindrucksvoll gezeigt.

So haben sie gespielt

HTC Uhlenhorst – TSV Mannheim 3:0 (1:0)
Tore:
1:0 Hoffmann (5., KE), 2:0, 3:0 Scheuer (32., 59.).
HTCU: Jovy, Starck – Hemmerle, Birkner, Becker, Barth, von Hülsen, Hoffmann, Hansen, Schrafen, Guyet, Clococeanu, Müntefering, Sturm, Neuheuser, Meister, Scheuer.
Grüne Karte: Müntefering / –
Schiedsrichter: Siebeck – Gardeler