Mülheim. Sie können es nur in der Schlussphase: Blau-Weiß Mintard besiegt Niederwenigern 2:1. Das Tor fällt Sekunden vor dem Schluss. Aber es war gerecht.

Und schon wieder hat es Blau-Weiß Mintard ganz spannend gemacht. Die Entscheidung beim Heimspiel gegen die Sportfreunde Niederwenigern fiel in der Nachspielzeit – zum dritten Mal in Folge hatte es die blau-weiße Schlussphase in sich. Guido Contrino war es recht, denn sein Team schlug die Gäste aus Hattingen mit 2:1 (1:0).

Ben Kastor wurde in die Tiefe geschickt, er spielte einen Querpass in die Mitte, dort stand Kohane Yamakami – er zog ab, doch der Ball wurde geklärt, der nächste Versuch kullerte dann irgendwie ins Netz. Es war das Siegtor in der zweiten Nachspielzeitminute. Ob es nun Yamakamis Treffer oder ein Eigentor von Niederwenigerns Fabian Lümmer war, das interessierte niemanden. Hauptsache, der Ball war drin. „Es war wirklich unübersichtlich. Kohane war auf jeden Fall mehr als beteiligt“, sagte Trainer Contrino, der seinen Jungs allerhöchsten Respekt für dieses Tor zollte – nur wenigen Minuten zuvor nämlich hatte Niederwenigern getroffen (86.).

Blau-Weiß Mintard: „Wir müssen das besser wegverteidigen“

„Eine Flanke aus dem Halbfeld trudelte ins Tor“, beschrieb Contrino den zwischenzeitlichen Ausgleich, „ich gebe keinem die Schuld, aber das müssen wir besser wegverteidigen.“ Was dann folgte, war eine echte Energieleistung – schon wieder. Mintard warf alles nach vorne und belohnte sich eben mit dem späten 2:1.

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Ein Ergebnis, das für Contrino gerecht war. „In der ersten Halbzeit waren wir ganz dominant.“ Timo Conde markierte das 1:0 in der 40. Minute. „Wir waren wirklich in allen Belangen besser.“ Contrino hatte sich Niederwenigern unter der Woche im Pokalspiel gegen Frohnhausen angeschaut und seine Aufstellung geändert. An diesem Sonntag spielte BWM mit einer Dreierkette, Conde und Moreno Mandel stürmten gemeinsam vorne. Und so pressten die Mintarder, setzten die Sportfreunde gehörig unter Druck. „Wir haben aber nur 1:0 geführt, das war zu wenig“, merkte Contrino an.

Niederwenigern wurde in Durchgang zwei mutiger, kam auch zu gut einer Handvoll Chancen. Mintard konzentrierte sich aufs Umschalten und hatte selbst gute Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Aber wie das so ist, plötzlich klingelt es im eigenen Tor. Und wie das bei Mintard ist, passiert das in der Schlussphase.

Seiyo Maruyama und Blau-Weiß Mintard besiegten Niederwenigern.
Seiyo Maruyama und Blau-Weiß Mintard besiegten Niederwenigern. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Blau-Weiß Mintard belohnt sich nach der Energieleistung

Contrino wechselte offensiv, wollte unbedingt den verdienten Lohn für diese Leistung gegen den Oberliga-Absteiger, „und die wollen da auch wieder hin. Die schlägst du nicht im Vorbeigehen.“ Es fiel ja schließlich auch, das Siegtor. Wie gegen Velbert und Wülfrath in den letzten Augenblicken der Partie.

„Es war genauso verdient wie zuletzt auch. Wir haben eine klasse Mentalität gezeigt und richtig gut gefightet. Ich kann nur den Hut vor meiner Mannschaft ziehen, wie wir heute zurückgekommen sind, ich bin wirklich stolz auf die Truppe“, sagte Contrino. Die harte Arbeit in der Vorbereitung zahle sich aus. Dass Mintard auch in den Schlusssekunden derart durchziehen kann, ist ein Beleg für eine gute Physis, für die vorbildliche Einstellung sowieso.

Mintards Henry Schäumer verletzt sich

Das 2:1 wurde aber getrübt von einer Verletzung. Henry Schäumer musste nach einem Zweikampf humpelnd vom Platz. Wie schlimm es ihn erwischt hat, war am Sonntag noch offen. Für ihn kam: Kohane Yamakami.

Blau-Weiß Mintard trifft an Ostermontag auf den VfB Frohnhausen, die Partie wird wiederholt – wegen einer Mintarder Wechselpanne. Blau-Weiß hatte im Dezember in Paul Hollstein einen Spieler eingesetzt, der nicht spielberechtigt war. Ob Guido Contrino hofft, dass es gegen die Frohnhauser mal keine späte Entscheidung gibt? „Ich will nicht immer zittern, aber wenn es so positiv ausgeht, dann nehme ich das liebend gerne an“, sagte er und lachte.

Blau-Weiß Mintard – Sportfreunde Niederwenigern 2:1 (1:0).

Blau-Weiß: Hense – Schäumer (Yamakami), Eschen, Mandel (Brandt), Kolb (Erbslöh), Hollstein, Heppner, Haubus, Maruyama (Kastor), Conde, Koru.

Tore: 1:0 Mandel (40.)1:1 Adolphs (86.), 2:1 Lümmer (90+2., Eigentor).