Mülheim. Dank starker zweiter Halbzeit setzt sich der Mülheimer FC 97 am Ende verdient gegen den Tabellendritten der Landesliga durch.
Sandro Garcia drehte jubelnd ab, rannte zur Seitenlinie und sprang in die Arme von Co-Trainer Isni Rahmani. Wenngleich noch viele weitere Chancen folgten, war es der entscheidende Treffer zum 3:2 (1:2)-Heimsieg des Mülheimer FC 97 im Duell gegen den Tabellendritten Fichte Lintfort.
„Ich habe ihm gesagt: Wenn er ein Tor schießt, dann weiß er ja, zu wem er kommen soll“, grinste Rahmani nach dem Spiel. Und der Kapitän erinnerte sich offenbar an diese Worte. „Sandro ist einfach ein toller Junge und ein absoluter Führungsspieler“, lobte der Co-Trainer.
Mülheimer FC 97 trifft in der ersten Minute - und kassiert das 1:1 in der dritten
Wer am Sonntag zu spät ins Ruhrstadion gekommen war, hatte schon Entscheidendes verpasst. Das Spiel war 130 Sekunden alt, da stand es bereits 1:1. „Wir haben uns einen kleinen Trick für den Anstoß einfallen lassen und der hat Gott sei Dank geklappt“, sagte Trainer Ahmet Inal später. Mit mehreren Spielern lief der MFC gleich nach vorne, Bryan Asagwara brachte den Ball ins Zentrum, wo Kaan Terzi vollstreckte.
Doch die Freude währte nicht lange. „Dann haben wir gleich gepennt“, ärgerte sich Inal. 2:10 Minuten waren gespielt, da fiel bereits der Ausgleich.
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„Danach hatten wir das Spiel schon in der Hand“, fand Inal, allerdings hatte seine Mannschaft auch Schwierigkeiten, gegen das Pressing der Gäste anzukommen. Da die Mülheimer oft mit zu vielen Kontakten spielten, machten sie sich selbst das Leben schwer. Um das Pressing zu umgehen, mussten die Mülheimer oft den Umweg über Torwart Tolunay Isik gehen. Das ging irgendwann schief. Stürmer Carlos Pin bedankte sich – 1:2 zur Pause.
Erste Halbzeit: Wollte es Fichte Lintfort mehr?
„Ich hatte den Eindruck, dass Lintfort den Sieg mehr wollte. Das habe ich den Jungs in der Kabine auch gesagt: Das kann nicht sein, die Rollenverteilung muss umgekehrt sein“, sagte Ahmet Inal.
Und seine Jungs ließen Taten folgen. Wieder dauerte es 30 Sekunden, ehe es klingelte. Einen langen Ball auf Anil Yildirim hob der Mittelstürmer über Lintforts Torwart hinweg zum 2:2. Und es kam noch besser: Serdy Nguala vergab noch das Führungstor, doch der Ball kam zu Sandro Garcia und der Kapitän traf zum 3:2. Der Rest ist bekannt.
MFC 97 muss vorzeitig alles klar machen
Der MFC hatte dann genügend Chancen, um vorzeitig alles klar zu machen. In Minute 57 rollte der Ball vom Fuße Anil Yildirims über die Linie aber wahrscheinlich nicht darüber. Fünf Minuten vor dem Ende musste Nguala nach Pass von Yildirim nur noch einschieben, doch er traf den Torwart.
Stattdessen tauchte plötzlich Robin von Radecke frei vor dem Tor des MFC auf, doch Tolunay Isik rettete dem MFC den Sieg. „Wir müssen dreimal in der Woche weg vom Taktischen und nur Torschüsse trainieren“, schmunzelte der Trainer. „Dann müssen wir am Ende nicht so zittern.“
So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie
Mülheimer FC 97 – TuS Fichte Lintfort 3:2 (1:2)
Tore: 1:0 Terzi (1.), 1:1 von Radecke (3.), 1:2 Pin (33.), 2:2 Yildirim (46.), 3:2 Garcia (49.)
MFC: T. Isik – Ergin, Kayaoglu, Gyasi, Aldemir – Y. Isik – Garcia (85. Karakus), Sabanci (81. Emrula), Terzi (67. Maluze), Asagwara (47. Nguala) – Yildirim (90.+7 Corbo)
Gelb-Rote Karte: Sonnabend (Fichte/88.), Gyasi (MFC/90.+5)