Mülheim. In der deutschen Galoppszene gibt es Diskussionen über gestiegene Gebühren. Welche Folgen das für Veranstalter wie den Rennclub Mülheim hat.

Die Gebührenerhöhungen im deutschen Galopprennsport haben in der Turfszene bisweilen hitzige Debatten ausgelöst. Welche Folgen das für die Vereine wie den Rennclub Mülheim hat.

Auf seiner Mitgliederversammlung im Dezember hat der Verein Deutscher Galopp eine Erhöhung der Rennpreise bei den rund 1000 in diesem Jahr in Deutschland geplanten Rennen um insgesamt 750.000 Euro beschlossen.

Für wen die höheren Rennpreise eine gute Nachricht sind

Um diese Erhöhung zu finanzieren und gleichzeitig für einen sicheren Verbandsetat zu sorgen, wurden verschiedene Gebühren erhöht. Besonders drastisch ist die neue Einführungsgebühr für ausländische Pferde von 500 Euro (vorher 162,75 Euro), mit der der Verband Nachteile für inländische Züchter ausgleichen möchte.

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Die höheren Rennpreise sind freilich erst einmal eine gute Nachricht, vor allem für Besitzer mit starken Pferden. Wer aber nur wenige Vollblüter mit dem Potenzial für vordere Plätze in seinen Reihen hat, bei dem wird nun ein größerer Malus durch die gestiegenen Gebühren hängen bleiben. „Nur die Wenigsten machen ja Gewinn mit ihren Pferden“, sagt Marc Hübner, Vize-Präsident des Rennclubs Mülheim.

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Auch beim Verein als Veranstalter bleiben die höheren Rennpreise zum Teil hängen. Der Rennclub muss diese durch Sponsoren finanzieren.

Rennclub Mülheim: „Wie kriegen wir die Leute auf die Bahn?“

Während Kritiker wie der frühere Rennclub-Pressesprecher Thorsten Danz von einem „Armutszeugnis“ sprechen und die Zukunft des Galopprennsports im Allgemeinen bedroht sehen, bleibt Marc Hübner ob der auch von Besitzervereinigungen mitbeschlossenen Sache erst einmal gelassen. „Was mich aber stört an der Geschichte ist, dass quasi der Staat die Steuern erhöht, nur um einen Verband zu finanzieren“, so Hübner.

Ihm fehlt ein passendes Marketinginstrument, um die Sportart im Allgemeinen wieder populärer zu machen. „Die Rennclubs fragen sich ja: Wie kriegen wir die Leute auf die Bahn?“ Mit größeren Zuschauerzahlen ließen sich sicher auch leichter Sponsoren finden, die Gelder für höhere Preisgelder zur Verfügung stellen.