Oberhausen. Der Neustart in der Fußball-Bezirksliga ist dem VfB Speldorf mächtig misslungen. Warum die klare Niederlage in Alstaden verdient war.

Während die Spieler des VfB Speldorf – im wahrsten Wortsinne – wie die begossenen Pudel von der Anlage von Schwarz-Weiß Alstaden schlichen, war die laute Ansprache von SWA-Spielertrainer Raphael Steinmetz über den gesamten Platz zu hören. Die Stimmungen hätten nicht gegensätzlicher sein können. Mit dem verdienten 4:0 (1:0)-Heimsieg hatten die Oberhausener dem Tabellenersten einen echten Dämpfer zum Neustart der Bezirksliga verpasst.

„Insgesamt war das ein gebrauchter Tag für uns“, meinte auch VfB-Trainer Julien Schneider nach dem Schlusspfiff. „So ziemlich jede Situation ist defensiv gegen uns und offensiv nicht für uns entschieden worden“, analysierte der Coach.

VfB Speldorf spielte nicht wie ein Tabellenführer

Seine Mannschaft spielte von Beginn an nicht wie ein Tabellenführer. „In einigen Spielen der Hinrunde hätten wir uns das ein oder andere Ding erlauben können, weil wir sehr dominant waren, das war heute nicht der Fall“, sagte Schneider. Zu Beginn neutralisierten sich beide Teams bei durchaus flottem Tempo. Hüben wie drüben kam meistens der entscheidende letzte Pass nicht an.

Alstaden hatte nach 20 Minuten seine beste Phase, danach schwamm sich Speldorf wieder etwas frei. „Ich hatte aber irgendwie auch nie den Eindruck, dass der nächste bei uns auf jeden Fall reingeht“, musste der Coach hinterher eingestehen.

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Die Führung Alstadens resultierte dann aus einem bösen Missverständnis zwischen der Abwehr und Torwart Maurice Schumacher, in deren Folge der Schlussmann den heraneilenden SWA-Stürmer Fabio Saporito anschoss – 1:0 für Alstaden.

Vier Minuten nach dem Wechsel hatte dann Deniz Hotoglu nach einem Rückpass per indirektem Freistoß die größte Mülheimer Chance, doch sein Schuss landete am Außenpfosten.

VfB Speldorf fehlte in Alstaden das spürbare Aufbäumen

Auch mit dem eingewechselten Neuzugang Ekin Yolasan fehlte dem Tabellenersten in der zweiten Halbzeit das spürbare Aufbäumen.

„Es war von allen Attributen ein Ticken zu wenig, was in Summe dazu führt, dass sie immer einen Schritt schneller waren“, meinte Speldorfs Coach Julien Schneider später. Sinnbildlich dafür war das 2:0, bei dem der eingewechselte Patrick Szovan den in die Innenverteidigung zurückgezogenen Lukas Mühlenfeld von rechts überlief und aus spitzem Winkel ins lange Eck traf.

Danny Walkenbachs Traumtor entscheidet das Spiel für Alstaden

Mit der Führung im Rücken schalteten die Alstadener einen Gang zurück und überließen dem VfB eine Zeit lang den Ball. Aber bis auf zwei Schüsse von Janis Timm und Ekin Yolasan sowie eine gute daraus resultierende Eck sprang für den Spitzenreiter nicht heraus.

Im Gegenteil: Die nächste Ecke für Alstaden landete genau bei Danny Walkenbach, der den Ball volley zum 3:0 im Netz versenkte. Damit war das Spiel entschieden, Szovan legte später noch den vierten Treffer nach, weil Maurice Schumacher einen Weitschuss nicht festhalten konnte. „Ich hatte nicht den Eindruck, dass wir ein Comeback starten“, meinte auch Julien Schneider.

Wie der VfB Speldorf jetzt wieder in die Spur finden will

Das Endergebnis ist für den Trainer „ein richtiger Schuss vor den Bug, das muss man so sagen.“ Nun werde erst einmal „Einiges an Kritik“ auf seine Mannschaft einprasseln – „und das auch zurecht“. Im Duell gegen Buchholz wollen die Mülheimer nun schnellstens wieder in die Spur finden. „Wichtig wird es, das Spiel zu analysieren und es als Ausrutscher hinzubiegen, indem wir die nächsten Spiele gewinnen und nicht in ein Loch verfallen.“

Dazu müsse sein Team aber eine „andere Pace“ auf den Platz bringen. Sonst kann der Neu- zum echten Fehlstart für den (immer noch) Aufstiegsfavoriten werden.

So spielten sie: Namen & Daten zur Bezirksliga-Partie

Schwarz-Weiß Alstaden - VfB Speldorf 4:0 (1:0)

Tore: 1:0 Saporito (38.), 2:0 Szovan (56.), 3:0 Walkenbach (71.), 4:0 Szovan (74.)

VfB: Schumacher – Hohensee (75. Gronemann), Bartmann, Pollmann (46. Yolasan), Büchner – Hotoglu, Fritzsche (75. Tsourakis), Mühlenfeld (87. Schwarz), Mouhamed – Öztürk (87. Wandel), Timm