Mülheim. Für Viele rückt der Fußball angesichts der Katastrophe in der Türkei und Syrien in den Hintergrund. Wie Mülheimer bereits aktiv wurden.

Es gibt Tage, da rückt der Fußball in seiner Bedeutung weit in den Hintergrund. Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien sorgen sich besonders die türkischstämmigen Kicker um Verwandte und Bekannte in den betroffenen Regionen. Einige von ihnen sind in den letzten Tagen nicht untätig geblieben.

Bevor am Wochenende der Ball rollt, wird auf vielen Plätzen wohl zunächst Stille herrschen. Der Fußballverband Niederrhein hat seine Vereine um eine Schweigeminute in Gedenken an die Opfer der schlimmen Katastrophe gebeten. Einige Teams sind dieser Bitte bereits bei Partien unter der Woche nachgekommen – so etwa beim Freundschaftsspiel zwischen den dritten Mannschaften von Rot-Weiss Mülheim und Rot-Weiss Essen am Mittwoch (0:5).

Mülheimer FC: Trainer Ahmet Inal spielte in der betroffenen Region

Ahmet Inal (41) hat in seiner aktiven Zeit in Gaziantep und Hatay gespielt – genau in der Region, in der wohl mittlerweile über 20.000 Menschen ums Leben gekommen sind. Ein direktes Familienmitglied hat der Trainer des Mülheimer FC 97 nicht verloren, ist aber weiter in Sorge um Bekannte oder ehemalige Teamkollegen.

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Mit seinem Cousin steht Inal im Kontakt. Auch dessen Familie kann im Moment aus Sicherheitsgründen nicht in ihr Haus zurückkehren, zudem gibt es vor Ort zurzeit weder Strom noch Wasser.

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Inal will nun unbedingt helfen. Am 1. März soll ein Benefizspiel von türkischen Ex-Profis und Amateurspielern gegen den Bochumer Westfalenligisten DJK TuS Hordel stattfinden. Inal ist mit dessen Sportlichem Leiter Jörg Versen sehr gut befreundet. Über die Bochumer AWO sollen die Einnahmen direkt in die betroffenen Gebiete geleitet werden. Am Freitagabend wird Inal über seine Pläne im „Kölner Treff“ des WDR berichten.

Croatia Mülheim und Duisburger SV 1900 spenden Einnahmen aus dem Pokalspiel

Auch einige Spieler seines Teams sowie auch anderer Mülheimer Vereine packten bereits mit an. An der Fatih-Moschee an der Sandstraße halfen sie mit, mehrere Lkw randvoll mit Hilfsgütern zu beladen. Am Donnerstagabend machte sich bereits der vierte Laster auf den Weg in die Türkei. In den sozialen Medien wurden Möglichkeiten für Geld- und Sachspenden geteilt.

Ahmet Inal, Trainer des Mülheimer FC 97 in der Landesliga, hat als aktiver Spieler in der vom Erdbeben betroffenen Region gespielt.
Ahmet Inal, Trainer des Mülheimer FC 97 in der Landesliga, hat als aktiver Spieler in der vom Erdbeben betroffenen Region gespielt. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

A-Kreisligist SC Croatia und der Duisburger Bezirksligist DSV 1900 werden die Einnahmen des Kreispokalspiels am Sonntag (14.30 Uhr, Moritzstraße) spenden. „Das ist im Moment wichtiger als alles andere“, sagt Croatia-Trainer Daniele Autieri, der auch schon privat Klamotten gespendet hat. Seine Idee nahm der Gegner aus Duisburg sofort auf. „Vielleicht kommt ja der ein oder andere zusätzliche Zuschauer, damit ein bisschen was zusammenkommt“, so Autieri.

Gleiches planen die Handballerinnen der DJK Tura 05 Dümpten, die alle Einnahmen aus dem Spitzenspiel der Bezirksliga gegen den ungeschlagenen SC Bottrop am Sonntag (17 Uhr, Boverstraße) spenden werden. „Zusätzliche Spenden werden gerne angenommen und in voller Höhe weitergegeben“, heißt es seitens der Dümptenerinnen.