Mülheim. Der SV Heißen trauert: Mehr als 60 Jahre hielt Rudi Lickfeld seinem Verein die Treue. An seinem Platz im Vereinsheim liegt jetzt eine weiße Rose.

Der SV Heißen trauert um Rudi Lickfeld. Der langjährige Geschäftsführer ist am 12. Dezember nach kurzer Krankheit im Alter von 73 Jahren verstorben. „Mit Rudi Lickfeld verlieren wir nicht nur einen Freund, sondern auch ein gutes Stück Vereinsgeschichte“, sagt Norbert Zmorek, Vorsitzender des SV Heißen. Denn der gebürtige Mülheimer trat bereits 1959 dem damaligen RSV Mülheim bei, spielte dort in verschiedenen Mannschaften Fußball bis zu den „Alten Herren“.

Aber auch neben dem Platz war Rudi Lickfeld schon in frühen Jahren außerordentlich engagiert. 1966, damals gerade einmal 17 Jahre alt, wurde er Geschäftsführer der Fußballabteilung. Dieses Amt hat er, lediglich mit einer kleinen Unterbrechung, bis heute bekleidet.

Goldene Ehrennadel 1995, Ehrenmitglied 2014

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„Rudi Lickfeld war ein unermüdlicher Arbeiter, auf den wir uns stets verlassen konnten“, erinnert sich Zmorek. So war es fast schon selbstverständlich, dass er sich nicht nur für die Fußballer verantwortlich fühlte, sondern ab 1986 auch für mehr als 25 Jahre den Geschäftsführerposten im Hauptverein des RSV Mülheim übernahm. Für sein langjähriges Engagement und seinen Verdienst rund um den Mülheimer Sport hat Lickfeld 1995 die goldene Ehrennadel des Fußballverband Niederrhein erhalten. Seit 2014 war er zudem Ehrenmitglied des RSV Mülheim beziehungsweise des SV Heißen.

Für den Verein, und insbesondere für die Fußballabteilung, war Rudi Lickfeld aber viel mehr als nur derjenige, der einmal im Jahr die Einladung zur Jahreshauptversammlung unterschrieb. „Für uns war er auch wie ein lebendes Vereinsarchiv, den wir bei Fragen stets ansprechen konnten und der zu unserer Geschichte und Personen Auskunft geben konnte“, erzählt Zmorek.

Großer Anteil an vielen Erfolgen, Treue in schwierigen Phasen

So hat Rudi Lickfeld in seiner über 60-jährigen Mitgliedschaft viele Erfolge seines Vereins mitgefeiert, wie den Aufstieg in die Landesliga in den 70ern. Er hat die Heißener aber auch durch sportlich schwierige Phasen sowie den großen Umbruch im Rahmen der Fusion zum SV Heißen begleitet.

So gehörte Rudi Lickfeld im Clubheim, früher noch an der Rudolf-Harbig-Straße, dann im „Zum Anpfiff“ auf dem neuen Vereinsgelände am Hardenberg quasi fest zum Inventar. An seinem Lieblingsplatz in seinem zweiten Wohnzimmer, wo Rudi immer gesessen hat, liegt jetzt eine weiße Rose. Daneben brennt eine Kerze, die an ihn erinnern soll.

Was bleibt, sind die vielen gemeinsamen Erlebnisse und Geschichten, wie zum Beispiel die regelmäßigen Fahrten nach Polen. Bis zuletzt pflegte er die Freundschaft zum polnischen Verein Energetyk Poznan. In diesem Sinne „Zrób to dobrze“, mach’s gut, Onkel Rudi!

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