Mülheim. Am Wochenende stehen in Mülheim die Weltmeisterschaften im Latein- und Showtanz an. Mit guten Chancen für die deutschen Paare.
Kurz vor dem Jahresende gibt es noch mal einen sportlichen Leckerbissen. In der Westenergie-Sporthalle wird am 10. und 11. Dezember das „Winter-Dance-Festival“ abgehalten.
Höhepunkt der hochkarätigen Tanzsport-Veranstaltung, die vom nordrhein-westfälischen Verband (TNW) ausgerichtet wird, sind die Weltmeisterschafts-Turniere der Amateure in den lateinamerikanischen Tänzen am Samstag sowie im Showtanz am Sonntag.
Mülheim: Winter-Dance-Festival erstmals auch für Erwachsene
„In den vergangenen Jahren war das Winter-Dance-Festival ja immer Turnieren der Jugendlichen vorbehalten. Früher war Dortmund der Austragungsort, dann wechselte man nach Mülheim“, sagt Nick Kastilan, Pressesprecher des TNW. Im Vorjahr gab es unter anderem eine Europameisterschaft des Nachwuchses in der Ruhrstadt. Doch in diesem Jahr wird es noch weitaus hochwertiger in der zum Wochenende knapp 1000 Zuschauer fassenden Mülheimer Arena.
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„Der internationale Tanzsport-Verband hat bei uns angefragt, ob wir uns nicht vorstellen können, die Showtanz-WM hier zu veranstalten“, so Kastilan. Immerhin kommen aus dem Bereich des NRW-Verbandes beide deutschen Paare, Artur Balandin und Anna Salita (TTC Rot-Weiß-Silber Bochum) sowie Vincenz Dörlitz und Albena Daskalova (TD TSC Düsseldorf Rot-Weiß). Keine Frage, dass man sich diese Chance auf ein so publikumsträchtiges Turnier nicht entgehen lassen wollte.
Mülheim richtet auch die Latein-Weltmeisterschaften aus
Doch eine Frage war dann beim Weltverband (WDSF) immer noch nicht geklärt. „Weil es offenbar keinen anderen geeigneten Standort gab, hatte man die Idee, doch auch die Latein-WM in Mülheim stattfinden zu lassen“, berichtet Kastilan. Vor einem Jahr wurde die Weltmeisterschaft in Pforzheim ausgetragen, wo die Lokalmatadoren Marius-Andrei Balan und Khrystyna Moshenska den Titel ertanzten.
„Als die Anfrage kam, haben wir uns gleich im Vorstand zusammengesetzt. Sowas ist natürlich eine riesige Herausforderung“, so Kastilan, selbst begeisterter Amateur-Tanzsportler aus Bochum. „Wir mussten viele Dinge abwägen, darunter die Entwicklung in Sachen Corona. Zudem war ja nicht absehbar, ob wir das alles stemmen können.“ Schließlich fielen die Showtanz- und Latein-WM bislang nie auf ein und dasselbe Wochenende.
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Kurzum: Der TNW sah diese einmalige Offerte „als riesige Chance“ und griff gleich zu. Schließlich sind die DM-Vizemeister aus Bochum, Balandin/Salita, auch bei der WM am Start, gelten dort als Kandidat fürs Semifinale. Bei der jüngsten EM auf Mallorca war das Paar auf Rang elf gelandet. „Die Zwei sind für uns im Verband sowas wie die Kronjuwelen. Dass sie beide Turniere in Mülheim tanzen, ist natürlich fantastisch“, sagt Kastilan.
Tanzsportlerinnen und -sportler aus der ganzen Welt am Start
Binnen sechs Wochen habe man dann mit dem Team des Verbandes alles eingestielt, um den besten Lateintänzern der Welt bestmögliche Bedingungen zu bieten. Die Turniere der Top-Stars der Szene beginnen an beiden Tagen im Übrigen um 16.30 Uhr. Rundherum werden am Samstag und am Sonntag (jeweils ab 9 Uhr) zahlreiche Jugend- und Erwachsenen-Turnier in Latein und Standard ausgetragen. Wer ein Faible für den Tanzsport hat, ist an diesem Wochenende in Mülheim bestens aufgehoben.
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„Zum ersten Mal wird es hier auch Erwachsenen-Wettbewerbe geben. Wir sind alle auf die Resonanz gespannt“, sagt Nick Kastilan. Insgesamt werden für die WM-Turniere rund 80 Tanzsportler aus allen Teilen der Welt erwartet (u. a. aus Japan, China, den USA, Israel und Singapur). Bei der Latein-WM wird es zum erneuten Aufeinandertreffen der Titelverteidiger Balan/Moshenska und den Franzosen Charles-Guillaume Schmitt/Elena Salikhova kommen. Im Showtanz nehmen die Bochumer Europameister und Vizeweltmeister des Vorjahres, Balandin/Salita, mit ihrer Kür zum Thema „Breathe“ Gold ins Visier.