Hawaii/Mülheim. Andreas Weymann von Marathon und Triathlon Mülheim hat am Ironman auf Hawaii teilgenommen – er berichtet vom Start der Reise bis zum Zieleinlauf.

Ironman. Hawaii. Da stecken für viele zwei Träume drin. Der eine: Einmal einen Ironman finishen. Und der andere: Eine Reise nach Hawaii. Als jemand, den es schon immer auf Reisen in die Ferne gezogen hat, war klar, dass ich hier einmal in meinem Leben gewesen sein möchte.

Einmal auf Hawaii. Und dann auf einem der Vulkane über den Wolken sein. Und seitdem ich im Jahr 2011 meinen ersten Ironman in der Schweiz gefinisht hatte war für mich klar: Wenn nach Hawaii, dann für den Ironman.

Mülheimer Andreas Weymann: Langer Weg bis zur Teilnahme

Allerdings stellt sich das mit der Teilnahme nicht so einfach dar. Für mich war es ein langer Weg. Unter anderem darf auf Hawaii starten, wer zwölf Mal einen Ironman (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,195 km Laufen) gefinisht hat. Mein Weg zur WM führte über Zürich (3x), Frankfurt (3x), Nizza, Barcelona, Mallorca, Lanzarote, Maastricht und Cozumel (Mexiko) – zwölf Ironman für den großen Traum. Das war 2019. Dann kam Corona und ich musste weiter warten. Bis zum Herbst 2022.

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Gemeinsam mit meiner Frau und meinem Sohn habe ich die Reise in Angriff genommen. Wir flogen über München und San Francisco nach Kona, also dem Ort der Weltmeisterschaft und zugleich touristischer Hauptort von Big Island, der größten der Hawaii-Inseln. Wir hatten für die ersten beiden Tage eine schöne Unterkunft direkt am Meer und am ersten Morgen joggte ich dann erst einmal ein paar Kilometer mit der Schwimmboje zum Dig Me Beach. Ein winziger Strand am Pier von Kona, der aber die nächsten beiden Wochen der Hotspot der internationalen Triathlonszene war. Hier sprang morgens jeder ins Wasser um im angenehm warmen und klaren Meer ein Stück der späteren Wettkampfstrecke zu schwimmen. Wenn man sich also ein paar Stunden dort aufgehalten hätte, hätte man nun wirklich jeden der Stars mal beim Schwimmeinstieg sehen können.

Rennbahn-Crosslauf am 4. Dezember

Marathon und Triathlon Mülheim wird auch 2022 den beliebten, weil besonderen MWB Rennbahn Crosslauf durchführen. Am 4. Dezember erfolgt der erste Startschuss um 10.30 Uhr mit dem 400 m Bambini Lauf. Das einzigartige Gelände an der Rennbahn Mülheim sorgt für ein außergewöhnliches Lauferlebnis für Jung und Alt, Freizeitjogger, wie ambitionierte Athletinnen und Athleten.

Eingebettet in das Startprogramm wird erstmals eine Schülerstaffel für die Jahrgänge ab 2007 mit Preisgeld. Ab vier Staffeln pro Schule gibt es eine Staffel gratis. Das große Finale bilden der 4100 m Sparkasse Mülheim Jedermann Crosslauf und der 8300 m Hemmerle Crosslauf. Anmeldungen sind möglich unter www.marathon-muelheim.de und www.my.raceresult.com/188548.

Mülheimer macht erst Urlaub, dann geht es an den Start

Nach einigen Tagen Urlaub ging es in die heiße Phase der Wettkampfvorbereitung. Zunächst stand der Underpantsrun an. Diese Charityaktion gehört mittlerweile fest zum Programm. Tausende liefen morgens nur mit Unterwäsche bekleidet zum Versammlungspunkt, um dann nach einem gemeinsamen Start wie bei einem Volkslauf, nur mit mehr Stimmung und Tamtam, spärlich bekleidet durch Kona zu laufen.

Nach dieser Aktion war dann das Einfahren des Fahrrades angesagt, das ich am Vorabend aus meinem Koffer befreit und zusammengebaut hatte. Das gefährlichste am Ironman ist übrigens das Trainieren vor Ort auf dem Highway. Viele Mahnmale erinnern daran, dass die Autofahrer hier nicht immer Rücksicht nehmen und sich auch einige Radfahrer nicht an Regeln halten, was regelmäßig und in größerer Zahl zu Unfällen mit unterschiedlich glimpflichen Ausgang führt.

Vorbereitungen auf den großen Tag laufen gut

Der nächste Tag war dann mit der finalen Wettkampfvorbereitung gut gefüllt, ehe es endlich soweit war. Gänsehaut bei der amerikanischen Nationalhymne, kurz darauf ging es los. Um 7.35 Uhr sprang ich ins Wasser – gemeinsam mit 600 weiteren Sportlerinnen und Sportlern in meiner Startgruppe. Ich war im hinteren Feld und musste noch bis zur Startlinie schwimmen, obwohl meine Zeit schon längst lief – aber auf die paar Minuten mehr oder weniger kam es bei mir an diesem Tag eh nicht an. Auch wenn es hier jede Menge Delfine, Schildkröten und den einen oder anderen Hai in der Bucht von Kailua gibt – an diesem Morgen schienen sich alle in Sicherheit gebracht zu haben.

Beim Wechsel fand ich mein Rad schnell und dann ging es los auf eine sehr hügelige Radstrecke – der Queen K Highway sollte die nächsten Stunden meinen Tag prägen. Besonders das Teilstück zum Wendepunkt in Hawi hatte es in sich, hinzu wurde ich Opfer des berüchtigten Windes von Kona. Ich hatte das Gefühl, gar nicht voran zu kommen.

Marathon wird für den Mülheimer zur Tortur

Nach über sechs Stunden kam ich dann wieder in die Wechselzone. Beim Laufen habe ich dann gemerkt, warum sich mit Hawaii viele schwer tun. In der Sonne ist die Kombination aus hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit für den einen oder anderen unerträglich. Da ich schon etwas später dran war, wusste ich aber, dass sich das Problem bei mir nach etwa einem Drittel der Laufstrecke erledigen dürfte. Eis gab es auf jeden Fall genug und auch ich packte mir immer jede Menge davon unter Mütze und ins Trikot. Was mich beim Laufen etwas erstaunte war, dass ich selbst in den jüngeren Altersgruppen relativ viele antraf, die sich aufs Wandern verlegt hatten.

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Meiner Neigung, dass auch zu tun, war das leider sehr zuträglich, so dass ich auch schon früh damit anfing, den ein oder anderen Streckenteil mal zu gehen. Es ging hinaus in die Lavalandschaft und Richtung Flughafen in die Einsamkeit und Dunkelheit. Wenn die Sonne mal untergegangen ist, ist es über etwa 25 km der Strecke absolut stockduster. Nur, wenn der Mond scheint, bekommt man eine Ahnung, wo man lang läuft. Und wenn die Mitstreiter keine Beleuchtung dabei haben und der Mond hinter einer Wolke ist, kann man sowohl voll in die Entgegenkommenden als auch in die langsameren in der eigenen Richtung laufen. Zum Glück gab es im berüchtigten Energylab leuchtende Neonringe für um den Hals, so dass sich ab da das Problem etwas reduzierte.

Emotionaler Zieleinlauf für den Mülheimer

Beim Einlauf nach Kona dachte ich, ich wäre gleich im Ziel, zumal ich die ganze Zeit Mike Reilly und sein „You are an Ironman“ gehört habe. Leider muss man hier dann auch noch eine Schleife drehen. Aber dann hat man es geschafft und läuft auf den wohl längsten Zielteppich der Ironmanserie durch den Zielkanal und hört dann seinen Spruch: „You are an Ironman“ und bekommt erst einmal eine hübsche Kette umgehängt. Die Belohnung für eine über 14-stündige Tortur.

Die komplette Geschichte von Andreas Weymann und seinem Hawaii-Abenteuer lesen Sie auf marathon-muelheim.de/ironman-hawaii.