Mülheim. Der Mülheimer FC 97 zwang den dritten klassenhöheren Gegner in die Verlängerung. Das Happy End blieb diesmal aber aus.
In der 97. Minute wurde es für einen kurze Moment ziemlich still im Mülheimer Ruhrstadion. Gerade hatte der eingewechselte Tobias Peitz das 2:1 für den Wuppertaler SV erzielt und damit in der Verlängerung den starken Pokallauf des Mülheimer FC 97 beendet.
Bis dahin hatte der Landesligist aus Styrum vor gut 800 Zuschauern dem zwei Klassen höher spielenden WSV aber einen harten Fight geliefert und nach dem 1. FC Monheim und dem TVD Velbert den dritten klassenhöheren Gegner im Niederrheinpokal in die Verlängerung gezwungen. Im Gegensatz zu den ersten beiden Runden blieb das Happy End aber diesmal aus.
Mülheimer FC hat Regionalligisten am Rande einer Niederlage
„Wir hatten einen Regionalligisten fast am Rande der Niederlage, was soll man dazu noch sagen“, meinte MFC-Trainer Bartosz Maslon nach dem Schlusspfiff und lobte einmal mehr seine tapfer kämpfende Elf. „Wir sind nicht eingebrochen, sondern sind in der zweiten Halbzeit sogar nochmal stärker geworden“, meinte der Coach.
Ein Klassenunterschied, gar nicht der von zwei Ligen, war über weite Strecken der Partie nicht zu erkennen. Natürlich hatte die Wuppertaler zu Beginn mehr Ballbesitz, eine wirkliche Chance sprang aber nicht heraus.
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Anders der MFC: In Minute 19 schnappte sich der lange Arman Corbo kurz hinter der Mittellinie den Ball, umdribbelte mehrere Gegenspieler und schloss trocken zur Führung ab. Das erste Beben im Mülheimer Ruhrstadion. Der Außenseiter in Führung!
Kurz darauf hatte Kapitän Sandro Garcia sogar das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber aus kurzer Distanz am schnell reagierenden Wuppertaler Schlussmann.
Wuppertaler SV wird nach einer halben Stunde stärker
Erst nach über einer Stunde intensivierte der vermeintliche Favorit seine Offensivbemühungen. Nach einer Ecke traf Verteidiger Lion Schweers die Latte, kurz darauf konnte MFC-Keeper Tolunay Isik noch im letzten Moment parieren. Im dritten Versuch war es dann soweit: Wieder kam Schweers nach einer Ecke zum Kopfball und diesmal konnte die Mülheimer Abwehr den Gegentreffer nicht verhindern.
WSV kann das Momentum nach der Pause nicht nutzen
Wer nach der Pause mit deutlich verbesserten Gästen gerechnet hatte oder damit, dass die Mülheimer in Sachen Kraft nachlassen würden, der sah sich schwer getäuscht. „Wir haben leider nicht mehr die Chancen gehabt wie in der ersten Halbzeit“, haderte WSV-Trainer Hüzeyfe Dogan.
Mit seiner Mannschaft, 120 Minuten lang ranzumüssen, war mit Sicherheit nicht der Plan der Gäste. „Aber man hat gesehen, dass Mülheim auch als Landesligist Power und Qualität hat“, zollte Dogan dem Kontrahenten Respekt.
Entscheidung fällt in der Verlängerung
Vor den Toren passierte in der regulären Spielzeit nicht mehr viel, so dass die Entscheidung tatsächlich in der Extra-Spielzeit fallen musste. Dort traf der eingewechselte Peitz schon nach sieben Minuten.
Durch war der Regionalligist aber noch lange nicht, weil die Mülheimer weiter am Drücker blieben. „Leider wurde jede 50:50-Entscheidung am Ende gegen uns gepfiffen“, ärgerte sich Bartosz Maslon – und bedauerte, dass er seinen zweiten Keeper Djamal Ehlert nicht mehr für das Elfmeterschießen einwechseln konnte. „Das hatte ich ihm eigentlich versprochen, aber das Spiel hat es einfach nicht hergegeben.“
Warum der MFC-Coach über das Pokal-Aus auch ein Stück weit froh ist
Sein Kollege Hüzeyfe Dogan war am Ende einfach nur erleichtert. „Unter dem Strich haben wir verdient gewonnen, weil wir deutlich mehr vom Spiel hatten“, meinte der WSV-Coach.
Und auch Bartosz Maslon war am Ende ein Stück weit erleichtert. „Es war eine tolle Pokalsaison, aber ich bin auch froh, dass es vorbei ist. Wir haben jetzt erneut 120 Minuten in den Knochen und müssen am Sonntag schon wieder ran“, so der Coach nach dem letztlich unglücklichen Ausscheiden.
Für sein Team geht es in der Liga gegen Bedburg-Hau weiter. Ab sofort können sich die Styrumer auf das Wesentliche konzentrieren.
So spielten sie: Namen & Daten zum Pokalspiel
Mülheimer FC 97 - Wuppertaler SV 1:2 (1:1, 1:1)
Tore: 1:0 Corbo (19.), 1:1 Schweers (41.), 1:2 Peitz (97.)
MFC: T. Isik - S. Karabudak, Kayaoglu, C. Karabudak - Garcia, Anadol, Emrula (71. Asagwara), Maluze - Nawzad (52. Ihnacho), Corbo (88. Nguala), Yildirim (95. Gyasi)
WSV: Langhoff - Al-Hazaimeh, Schweers, Dal (91. Peitz) - Prokoph, Stiepermann, Pires Rodrigues, Hanke - Rama (78. Peitz), D Hone (66. Güler), Multari (46. Hagemann)