Mülheim. Der Mülheimer FC 97 muss im Duell gegen Schlusslicht Wesel-Lackhausen harte Arbeit verrichten. Eine Verletzung überschattete den Heimsieg.

Die Fans des Mülheimer FC 97 hatten den Torschrei schon auf den Lippen, als sich Anil Yildirim nach einem astreinen Konter den Ball noch einmal vorlegte – und ihn dann über das Tor jagte. Auf der Tribüne rauften sich die Fans die Haare. Bis zur 97. Minute ging das Zittern weiter, ehe der 3:2 (1:1)-Heimsieg des Landesligisten über den PSV Wesel-Lackhausen feststand.

Die lange Nachspielzeit resultierte aus einer Verletzungsunterbrechung, weil Innenverteidiger Celal Karabudak mit Wesels Felix Gehrmann zusammengeprallt war. Der Mülheimer musste mit einem Turbanverband ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden.

Mülheimer FC sorgt sich um Innenverteidiger Celal Karabudak

„Deswegen sind mir die drei Punkte auch irgendwo egal, denn das ist mein Junge und das war eine Aktion, bei der er für uns reingeflogen ist. Es ist das Wichtigste, dass er gesund ist“, meinte Trainer Bartosz Maslon nach dem Spiel.

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Seine Mannschaft hatte zuvor ein hartes Stück Arbeit verrichten müssen, um dem Tabellenletzten die drei Punkte abzunehmen.

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Dabei ging es gut los. Obwohl noch ein Verteidiger im Fünfmeterraum stand, verwertete Anil Yildirim eine Flanke von der linken Seite zum 1:0 in der 18. Minute. Kurz darauf knipste der Stürmer zum zweiten Mal, stand dabei aber wohl im Abseits.

MFC-Coach: „Wir machen das Spiel und die kommen einmal vors Tor ...“

„Wir machen das Spiel und die kommen einmal vors Tor und hauen uns das Ding rein. Das klingt immer wie eine Floskel aber es ist ja so“, haderte Maslon angesichts des 1:1. Im ersten Versuch konnten die Styrumer noch abwehren, doch dann kam der Ball genau vor die Füße von Felix Gehrmann, der sich lange bitten ließ.

Celal Karabudak vom Mülheimer FC 97 muss mit einem Turbanverband vom Platz gebracht werden.
Celal Karabudak vom Mülheimer FC 97 muss mit einem Turbanverband vom Platz gebracht werden. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

Sieben Minuten nach der Pause lag der MFC sogar hinten. Diesmal hatten die Mülheimer eigentlich noch einen Verteidiger vor dem Tor, doch Nico Giese verwertete die Flanke von Necati Güclü zur Gästeführung.

MFC stellt in der letzten halben Stunde auf Viererkette um

Der MFC brachte prompt zwei neue Spieler und stellte auf Viererkette um. „Das tut vielleicht auch mal gut, um Stabilität zu kriegen“, erklärte Maslon hinterher den Schritt. Zehn Minuten später musste er nach der Auswechslung von Karabudak aber erneut umstellen und Paul Ihnacho an die Seite von Jeff Gyasi in die Innenverteidigung beordern.

Mit einem Yildirim-Freistoß an den Außenpfosten (71.) und einer starken Einzelleistung von Serdy Nguala (73.) pirschte sich der MFC heran. Kurz darauf stiegen Yildirim und Gyasi nach einer Ecke gleichzeitig doch, am Ende war es Yildirim, der den Ball zum 2:2 ins Tor köpfte. Der Stürmer rannte sofort zurück zur Mittellinie, um zu zeigen: ein Punkt reicht nicht.

Berechtigter Elfmeter bringt die späte Entscheidung im Ruhrstadion

Und tatsächlich war es der Torjäger, der drei Minuten vor dem Ende den entscheidenden (und berechtigten) Elfmeter herausholte, den Kapitän Sandro Garcia unten rechts zum 3:2 verwandelte.

Sandro Garcia – hier links im Duell mit Wesels Til Faßbender, verwandelte kurz vor Schluss den Elfmeter zum 3:2 für den MFC 97.
Sandro Garcia – hier links im Duell mit Wesels Til Faßbender, verwandelte kurz vor Schluss den Elfmeter zum 3:2 für den MFC 97. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

„Die Jungs haben wieder einen rausgehauen und Moral bewiesen“, lobte Trainer Bartosz Maslon am Ende. Dass seine Elf in der Nachspielzeit noch zwei Riesenchancen auf die endgültige Entscheidung liegen ließ, konnte der Coach am Ende verkraften. „Hauptsache wir haben die drei Punkte. Alles andere ist egal.“

So spielten sie: Namen & Daten zur Partie

Mülheimer FC 97 – PSV Wesel-Lackhausen 3:2 (1:1)

Tore: 1:0 Yildirim (18.), 1:1 Gehrmann (30.), 1:2 Giese (52.), 2:2 Yildirim (75.), 3:2 Garcia (87., Foulelfmeter)

MFC: T. Isik – S. Karabudak (54. Atik), Gyasi, C. Karabudak (69. Senol) – Garcia, Anadol, Ihnacho, Malzuze – Y. Isik (54. Corbo) – Yildirim, Asagwara (61. Nguala)