Mülheim. Weder schiedlich, noch friedlich war die Punkteteilung im Derby zwischen dem MSV 07 und dem VfB Speldorf. Der Ausgleich sorgte für Aufregung.

Am Ende herrschte Konfusion und heillose Aufregung. Einig waren sich der Mülheimer SV 07 und der VfB Speldorf praktisch nur noch über das Endergebnis. Mit einem leistungsgerechten 2:2 (0:2) endete das Mülheimer Bezirksliga-Derby. Gestritten wurde aber vor allem über die letzten Minuten.

Was war passiert? Nach einem Laufduell mit dem eingewechselten MSV-Stürmer Elias Schnell war Speldorfs Keeper Felix Kersten beim Stand von 2:1 für seine Mannschaft zu Boden gegangen. Lennard Kaiser setzte noch nach, weil er den Ball frei wähnte, ehe ihn VfB-Verteidiger Pierre Kanzen vorsorglich über die Torauslinie kickte.

Mülheimer SV 07 führt späte Ecke blitzschnell aus

Schiedsrichterin Sandra Gasch beriet sich kurz mit ihrem Linienrichter Yunis Duran, entschied dann auf Ecke. Diese führten die „07er“ blitzschnell aus und ehe sich die Speldorfer versahen, traf Joel Schoof volley zum 2:2!

Hitzige Diskussionen nach dem Schlusspfiff: Trainer Julien Schneider schildert Schiedsrichterin Sandra Gasch seine Sicht der Dinge.
Hitzige Diskussionen nach dem Schlusspfiff: Trainer Julien Schneider schildert Schiedsrichterin Sandra Gasch seine Sicht der Dinge. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Die Speldorfer Ersatzspieler und Fans schimpften daraufhin wie die Rohrspatzen und warfen dem MSV unfaires Verhalten vor. „Wir spielen doch vorher den Ball ins Aus“, meinte auch VfB-Sportchef Kevin aus der Wieschen. Er wunderte sich außerdem über das Verhalten der Schiedsrichterin. „Sie ist doch noch da drüben zugange und dann kommt plötzlich schon die Ecke von der anderen Seite rein“. Genauso verwirrt war auch die Speldorfer Abwehr.

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„Die Spieler haben es doch selber nicht gecheckt in der Situation. Ich dachte erst, Pierre Kanzen spielt den Ball ins Aus, weil er auf Zeit spielen wollte. Am Ende kann ich die Speldorfer verstehen, dass es einen faden Beigeschmack hat“, meinte MSV-Trainer Dimitri Steininger.

Mülheimer SV gelingt kurz vor dem Ende fast noch der Siegtreffer

Seiner Mannschaft wäre kurz vor Schluss sogar fast noch der Siegtreffer gelungen, doch das vermeintliche 3:2 fand wegen Abseits’ keine Anerkennung. „Der Ball kommt aber vom Gegner“, meinte Steininger.

Marvin Ellmann kann es nicht fassen: Sein vermeintliches 3:2-Siegtor zählte nicht.
Marvin Ellmann kann es nicht fassen: Sein vermeintliches 3:2-Siegtor zählte nicht. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Der Sieg wäre des Guten aber auch zu viel gewesen, wenngleich die Hausherren die zweite Halbzeit weitestgehend bestimmten. „Wir haben da keinen Punch mehr gehabt und haben es spielerisch nicht mehr hinbekommen“, meinte Speldorfs Trainer Julien Schneider.

VfB Speldorf führt zur Pause verdient mit 2:0

Seine Elf führte zur Pause mit 2:0. Schon nach wenigen Minuten hatten Janis Timm (7.) und danach Lukas Mühlenfeld (8.) die Führung auf dem Fuß. Ismail Öztürk drückte den Ball dann nach zwölf Minuten mit dem Kopf über die Linie, Kevin Mouhamed erhöhte in Minute 37 mit einem eiskalten Flachschuss. „Wer zweimal so pennt, der wird auch brutal bestraft“, meinte Steininger.

Fünf Minuten nach der Pause machte Abdoulaye Sall das Spiel mit einer starken Einzelleistung dann wieder spannend. „Vorher hatten wir schon ein, zwei Konterchancen gehabt, so nah liegt es dann beieinander“, so Schneider.

Mülheimer Bezirksliga-Derby blieb bis zur Schlussphase chancenarm

Bis zur 77. Minute blieben die Chancen danach Mangelware. Dann traf Joel Schoof für den MSV die Latte, kurz darauf rettete Robin Tschierske vor dem einschussbereiten Athanasios Tsourakis.

Dann kam die wilde Schlussphase, über die in den kommenden Tagen wohl noch viel geredet wird.

So spielten sie: Namen & Daten zum Derby

Mülheimer SV 07 – VfB Speldorf 2:2 (0:2)

Tore: 0:1 Öztürk (12.), 0:2 Mouhamed (37.), 1:2 Sall (50.), 2:2 Schoof (85.)

MSV: Schepe – Kunz, Schoof, Zuweis, Tschierske – Bayram, Reis (78. Schnell), Götze – Sall, Ellmann, Kaiser

VfB: Kersten – Hohensee, Aretz, Kanzen, Hotoglu – Mühlenfeld, Fritzsche – Tsourakis, Öztürk, Mouhamed (71. Rautzenberg) – Timm