Mülheim. Alle erwarteten einen knappen Ausgang, am Ende wurde es aber ein klares 6:1 für den VfB Grün-Weiß Mülheim im Badminton-Derby gegen den 1. BVM.
Eigentlich waren sich alle im Vorfeld des mit Spannung erwarteten Badminton-Zweitligaderbys zwischen dem VfB Grün-Weiß und dem 1. BV Mülheim über einen ganz knappen Ausgang einig. Schließlich triumphierte Liganeuling VfB aber überraschend deutlich mit 6:1. In den entscheidenden Momenten bewiesen die Gastgeber vor mehr als 100 Zuschauern in der Halle der Otto-Pankok-Schule eine enorme Nervenstärke. Zum Lohn gab es aufgrund des klaren Resultates sogar drei Tabellenpunkte.
26 Jahre lang hat Alexander Roovers, der als Sechsjähriger mit dem Badminton begann, für den 1. BV Mülheim gespielt, ehe er zum Stadtrivalen VfB wechselte und mit diesem den Traum vom Aufstieg in die zweite Bundesliga verwirklichen konnte. Im Derby stand er daher natürlich ganz besonders im Mittelpunkt.
Happy End für den VfB Grün-Weiß Mülheim: Herrendoppel entwickelt sich zum Krimi
Beteiligt war er an der Seite des Spielertrainers Vasily Kuznetsov am Doppel-Krimi gegen Stiliyan Makarski und Jarne Schlevoigt. Im fünften und entscheidenden Satz lagen die VfB-Akteure zunächst mit 2:5 zurück. Kurz darauf konnten sie aber zum 6:6 ausgleichen. Es entwickelte sich ein spannender Kampf, bei dem die über 120 Zuschauer immer wieder den Atem anhielten.
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Die Gastgeber wehrten zwei Matchbälle ab und führten dann mit 12:11. Beim hoch geschlagenen Service von Roovers spekulierte Schlevoigt darauf, dass der Ball ins Aus fliegen würde. So kam es aber nicht! Im letzten Moment musste der BVM-Spieler noch zuschlagen. Auf der anderen Seite flog der Ball dann knapp ins Aus. Sieg für den VfB!
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Mit großem Einsatz hatte Alexander Roovers, der später auch sein Einzel gewinnen sollte, gespielt. Der 35-Jährige meinte: „Wenn ich spiele, möchte ich nach wie vor unbedingt gewinnen. Hinzu kommt, dass ich meinen Teil zum Sieg beitragen wollte, weil Vasily als Spielertrainer so viel Herzblut hineinlegt.“
Zu diesem Zeitpunkt fehlte den Gastgebern beim Stand von 3:1 nur noch ein Zähler, um das Lokalduell für sich zu entscheiden. Der siebenfache deutsche Herren-Einzelmeister Björn Joppien machte dann alles klar. Der 41-Jährige besiegte den 18-jährigen Nachwuchsspieler Karl Sufryd in souveräner Manier mit 3:0 Sätzen. Später schraubte der Neuling das Resultat noch auf 6:1.
Ukrainer fehlt dem 1. BV Mülheim nicht nur auf dem Spielfeld
„Für mich war das ein ganz besonderes Ligamatch, weil ich die jungen BVM-Spieler sehr gut kenne und ja auch zum Teil selbst trainiert habe. Ganz speziell wäre es gewesen, wenn Dima Zavadsky für den BVM hätte auflaufen können. Mit ihm habe ich ja viele Jahre zusammengespielt“, sagte Alexander Roovers. Zavadsky ist Ukrainer und darf aus seinem vom Krieg gebeutelten Land derzeit nicht ausreisen.
„Wir sind total glücklich mit der Maximalausbeute von drei Punkten. Das haben wir so nicht erwartet. Allerdings waren mehrere Partien auch sehr umkämpft, und wir hatten dabei das nötige Quäntchen Glück. Für uns als Liganeuling war es ein großartiger Start in die Saison“, meinte VfB-Vorsitzender Sven Anstötz nach dem Derby.
So beurteilen die beiden Mülheimer Klubs den Saisonstart
Jonathan Rathke, sportlicher Leiter des BVM, meinte: „Der VfB hat die knappen Matches für sich entschieden und somit auch verdient gewonnen. Wir vermissen Dima Zavadsky nicht nur als Spieler, sondern auch als Führungspersönlichkeit in unserem Team. Unsere jungen Spieler benötigen noch etwas Zeit, sind aber auf einem guten Weg. Ich bin mir sicher, dass wir mit dieser Mannschaft den Klassenerhalt schaffen werden.“
Am Tag nach dem Derby ging es für beide Mannschaften weiter. Die Grün-Weißen verloren das Heimspiel gegen den TV Refrath II mit 2:5. Den ersten Saisonsieg fuhr der BVM durch ein 4:3 beim 1. CfB Köln ein. In der Tabelle belegen die Mülheimer die Plätze sieben und acht.