Mülheim. Die Herren des HTC Uhlenhorst sind mit einer Niederlage in die Bundesliga-Saison gestartet. Es fehlte Qualität und Griffigkeit bei den Mülheimern.

Enttäuscht kauerten die Spieler des HTC Uhlenhorst nach der Schlusssirene auf dem Kunstrasen im heimischen Waldstadion. So hatten sie sich den Saisonstart gegen den Berliner HC nicht vorgestellt.

Nach 60 Minuten stand eine 2:3 (1:2)-Niederlage, die nicht nur verdient war, sondern auch offenbarte, woran der Deutsche Meister von 2018 und 2019 noch arbeiten muss.

HTC Uhlenhorst spielt unnötig in Unterzahl

Hektisch eilte Co-Trainer Tobias Matania rund 100 Sekunden vor Ende der Partie in Richtung Thilo Stralkowski. „Wir haben nur zehn Mann auf dem Feld“, rief er dem Hauptübungsleiter zu. Uhlenhorst hatte eine Minute zuvor den Torhüter zugunsten eines Feldspielers aus der Partie genommen – nur war eben kein elfter Spieler auf das Feld gelaufen. Es war sinnbildlich für den Auftritt der Mülheimer am Samstagnachmittag.

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Dabei hatte alles so gut angefangen. Die zweite Minute lief noch, als Malte Hellwig für Henrik Mertgens auflegte und der Stürmer mit dem ersten Torschuss der Partie das 1:0 erzielte. Uhlenhorst gehörten auch die folgenden Minuten, ein Schuss von Neuzugang Harry Miskimmin ging über das Tor.

Berlin dreht das Spiel vor der Pause – Uhlenhorst im Glück

Was dem HTCU allerdings zunehmend fehlte war die Präzision im Angriff sowie der Zugriff in Manndeckung-Situationen. Berlin nahm immer mehr das Zepter in die Hand, verteidigte hinten sicher und setzte in der Offensive selbst Nadelstiche. Eine von Paul Dösch abgefälschte Ecke sorgte dann für das 1:1 (13.).

Und der BHC blieb am Drücker. Ein Durcheinander in der Uhlenhorster Verteidigung gab Martin Zwicker den nötigen Raum, Berlins Routinier Luis Gill zu bedienen, der drei Minuten vor der Halbzeit auf 2:1 für die Gäste stellte. Dass es dabei blieb hatten die Hausherren dem Schiedsrichtergespann zu verdanken, das ein Tor nicht gab, weil unmittelbar davor auf Ecke für den Hauptstadt-Klub entschieden worden war.

Lukas Mertgens bringt Uhlenhorst noch einmal in Spiel

Den nächsten Nackenschlag für die Mülheimer setzte es dann drei Zeigerumdrehungen nach der Pause. Die Berliner gedankenschneller als die Uhlenhorster, erneut traf Gill zum 3:1 für den BHC. Das Gefühl, dass die Mülheimer hier Punkte mitnehmen würde, schwand von Minute zu Minute.

Für Hoffnung sorgte dann Neuzugang Lukas Mertgens, der nach einem starken Solo von Moritz Ludwig die Vorarbeit von Maximilian Stahmann veredelte (42.). Mit nur einem Tor Rückstand schien dann im Schlussviertel doch noch etwas drin zu sein. Malte Hellwig verpasste es da, den besserplatzierten Alec von Schwerin in Szene zu setzen, die dickste Chance auf 3:3 zu stellen hatte dann Lukas Mertgens.

Nach Vorarbeit seines Bruders Henrik war der Berliner Torhüter schon geschlagen, Verteidiger Matteo Pojaric sprang in den Schuss und klärte mit dem Schläger. Eine Rettungstat des puren Willen die untermauerte, wie sehr die Berliner die Punkte aus Mülheim entführen wollten.

Trainer Thilo Stralkowski findet deutliche Worte

„Wir haben heute das bekommen, was wir verdient haben. Und das ist eine Niederlage“, sprach Thilo Stralkowski im Anschluss Klartext und ging zugleich in die Analyse: „Nach der guten Phase zu Beginn waren wir viel zu fahrig und zu viele unserer Spieler waren heute nicht auf Top-Bundesliga-Niveau. Ich hatte das Gefühl, dass Berlin unbedingt wollte und wir nicht konnten. Die Qualität war heute einfach nicht hoch genug.“

Die Unzufriedenheit über die eigene Leistung war auch den Spielern anzumerken, schon am kommenden Wochenende haben sie die Gelegenheit, eine Reaktion auf die Niederlage zu zeigen. Dann stehen die beiden Auswärtsspiele beim TSV Mannheim (Sa., 16 Uhr) und beim Mannheimer HC (So., 14 Uhr) an.

HTC Uhlenhorst – Berliner HC 2:3 (1:2)
Tore:
1:0 H. Mertgens (2.), 1:1 Dösch (13., E.), 1:2, 1:3 Gill (27., 33.), 2:3 L. Mertgens (42.).
HTCU: Küppers, Damberger – Holthaus, Windfeder, Miskimmin, MacIntyre, H. Mertgens, Enaux, L. Mertgens, Noertersheuser, Godau, Werner, Ludwig, von Schwerin, Kammann, Hellwig, Stahmann.
Grüne Karte: Ludwig – /
Gelbe Karte: – / Cheesman
Schiedsrichter: C. Deckenbrock – B. Göntgen