Mülheim. Die Hockey-Damen des HTC Uhlenhorst absolvieren Sonntag ihr erstes Testspiel. Im Kader sind Lücken entstanden, wodurch aber auch Türen aufgehen.
Ein wenig Seufzen kann sich Phil Neuheuser nicht verkneifen, bevor er über die Kaderzusammenstellung der Hockey-Damen des HTC Uhlenhorst vor der neuen Bundesliga-Saison spricht.
„Leider“, schiebt er voraus, „haben wir deutlich mehr Abgänge als Zugänge. Das heißt, wir stehen vor einer neuen Herausforderung“, sagt Neuheuser. Zwei dieser Verluste glänzten zuletzt auf internationaler Bühne: Marie Hahn und Julia Hemmerle. Mit der deutschen U21-Nationalmannschaft sicherten sie sich durch ein 4:3 im Shoot-Out gegen Belgien den Europameistertitel.
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Ihr Weg geht nun aber nicht in Mülheim weiter. Hahn zieht es zum Düsseldorfer HC, Hemmerle zum Mannheimer HC. „Der Verlust ist erheblich. Beide sind Uhlenhorster Urgesteine, aber am Ende des Tages ist es eine persönliche Entscheidung“, so Neuheuser.
HTC Uhlenhorst kennt es, Wechsel von wichtigen Spielerinnen zu kompensieren
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Eins zu Eins seien die beiden Spielerinnen sicherlich nicht zu ersetzen, die Last muss auf mehreren Schultern verteilt werden. Doch genau darin hat der HTCU auch schon Erfahrung, kompensierte in der vergangenen Saison unter anderem den Abgang von Nationalspielerin Maike Schaunig. Deswegen sieht der Trainer auch nicht nur Negatives an den Wechseln.
„Wo sich eine Tür schließt, öffnet sich für andere eine neue. Das ist der Vorteil“, sagt er. Schon in der Vorsaison habe das Team die Geschlossenheit stark gemacht.
„Wir hatten nicht die drei, vier Top-Spielerinnen. Wir haben das über das Team abgefangen und genau darum wird es auch diesmal gehen“, blickt Neuheuser, der sich zudem über die aus dem Ausland zurückgekehrte Femke Jovy und die eine oder andere Spielerin aus der zweiten Damenmannschaft als Zugänge freuen darf, voraus.
HTCU richtet den Fokus auf den Zusammenhalt
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Dass die Aufgabe in der neuen Saison schwierig wird, ist dem Trainer völlig klar, schon in der nun gestarteten Vorbereitung wird der Fokus deshalb neben dem Sportlichen vor allem auf dem Zusammenhalt gelegt.
„Zudem wird es darauf ankommen, dass wir uns als Team einspielen, dass es neue Aufgaben geben wird, zum Beispiel bei Standards oder auch bei neuen Positionen. Wenn wir dann auch neben dem Platz eine Einheit bilden, kann man dadurch den eine oder andere Prozentpunkt mehr herauskitzeln“, sagt Neuheuser.
Testspiele gegen Rot-Weiß Köln, BW Köln und HC Bloemendaal
Bevor die Bundesliga am 3. September startet, stehen drei Testspiele an: Am Sonntag ist Rot-Weiß Köln in Mülheim zu Gast (14.30 Uhr), am Dienstag Blau-Weiß Köln (20.30 Uhr) und am 12. August reist der HTCU zum HC Bloemendaal in die Niederlande.
„Rot-Weiß Köln ist ein Gegner, von dem wir direkt voll gefordert sein werden. Es war mir wichtig, dass wir direkt von Beginn an sehen können, wo wir stehen“, betont Neuheuser.
Blau-Weiß Köln stellt den Uhlenhorsterinnen indes andere Aufgaben. Dort wird es aller Voraussicht nach darum gehen, das eigene Spiel dominant zu gestalten, mit viel Ballbesitz Chancen zu erarbeiten und die Abläufe zu justieren. In den Niederlanden erwartet die Mülheimerinnen dann wiederum auch physisch ein richtiger Härtetest.
Neuheuser: „Das ist ein Nice-to-have-Spiel. Ein niederländischer Erstligist. Ich glaube, das ist auch eine coole Erfahrung.“
Und der passende Rahmen für die Spielerinnen, sich zu zeigen – um die entstandenen Lücken durch Abgänge zu füllen.