Region. Steigende Gas- und Strompreise drohen für den Herbst – das könnte auch den Sport treffen. Der Landessportbund warnt die Politik.
Der Landessportbund NRW (LSB) schließt sich der Positionierung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) an und warnt die Politik vor einer möglichen Schließung von Schwimmbädern und anderen Sportstätten.
Außerdem gibt der LSB Handlungsempfehlungen an die Vereine und Sportbünde, um mit Blick auf die Energiekrise den wohl steigenden Kosten entgegenzuwirken.
Landessportbund NRW bezieht deutlich Stellung
„Als Landessportbund NRW (LSB NRW) beziehen wir Stellung und warnen eindringlich vor einem Energie-Lockdown im Sport. Damit schließen wir uns uneingeschränkt der aktuellen Positionierung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) an und kritisieren die Empfehlungen des Deutschen Städtetags, der mit Blick auf die explodierenden Energiekosten eine mögliche Schließung von Sportstätten ins Gespräch gebracht hatte: Sporthallen und Bäder müssen weiterhin geöffnet bleiben, ein Energie-Lockdown im Sport zwingend verhindert werden“, heißt es in aller Deutlichkeit in dem Schreiben, das der LSB auf seiner Homepage veröffentlich hat.
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Der Deutsche Städtetag hatte zuvor mehrere Maßnahmen vorgeschlagen, darunter eine Absenkung der Badewassertemperatur, die Abschaltung der Warmwasserbereitung in ausgewählten öffentlichen Gebäuden, zu denen auch Sporthallen zählen könnten, sowie die Absenkung der Raumtemperatur in Sport- und Turnhallen.
Kinder und Jugendliche haben schon während der Corona-Pandemie gelitten
Mit Blick auf die erheblichen Einschneidungen während der Corona-Pandemie betont der LSB-Präsident Stefan Klett: „Gerade für unsere Kinder und Jugendliche sind gesicherte Bewegungsangebote ein absolutes Muss. Die drastischen Corona-Einschränkungen haben deutlich gezeigt, welche sozialen und gesundheitsschädlichen Auswirkungen ein Mangel an Sportmöglichkeiten verursacht. Dies darf sich nicht wiederholen. Deshalb muss die gesellschaftliche Bedeutung des Sports bei allen Überlegungen zur Beschränkung von Gas- oder Wärmeversorgungen klar berücksichtigt werden.“
Auch die Vereine hat der LSB bereits im Blick. So fordert die LSB-Spitze ebenfalls, dass Bund und Länder die Kommunen mit den belastenden Energiepreissteigerungen nicht allein lassen dürfen: „Die teilweise enormen Mehrkosten können für immer mehr Vereine existenzbedrohend sein und müssen somit ausreichend kompensiert werden.“ Dabei nehme sich der Sport selbst in die Verantwortung, alle gängigen Einsparmöglichkeiten zu nutzen und sich durch zusätzliche Maßnahmen zukunftsfähig aufzustellen.
Landessportbund und Schwimmverband NRW wenden sich an Hendrik Wüst
Eine Schließung der Schwimmbäder soll unbedingt verhindert werden, und so hat der Landessportbund ein Schreiben des Schwimmverbandes NRW an Ministerpräsident Hendrik Wüst unterstützend mitgezeichnet, in dem die Landesregierung darum gebeten wird, bei den Kommunen in NRW darauf hinzuwirken, bei aktuellen Maßnahmen zur Energieeinsparung in Bädern in Stufen vorzugehen - statt direkt zu schließen.