Mülheim. Pia Schwarz von den Mülheim Shamrocks hat es in die deutsche Nationalmannschaft geschafft – in gleich zwei Sportarten. Nun geht es nach Finnland.

Nationalspielerin zu sein, ist schon etwas Besonderes. In gleich zwei Sportarten parallel das deutsche Trikot überzuziehen, klingt nach einem utopischen Traum, ist für Pia Schwarz (27) von den Mülheim Shamrocks aber wundervolle Realität.

Mit der Flag Football Nationalmannschaft nahm Schwarz, die in Mülheim mit ihrem Team in der 2. Bundesliga spielt und dort nach einem schwierigen Start nun auf Rang vier von sechs liegt, im vergangenen Jahr bereits an einer Weltmeisterschaft in Israel teil.

Nun wird der gebürtigen Ratingerin die gleiche Ehre im American Football zuteil: Vom 28. Juli bis zum 8. August nimmt sie an der WM im finnischen Vantaa teil.

Pia Schwarz von den Mülheim Shamrocks begann mit dem Football in Marburg

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„Es gab sieben Jahre keine Nationalmannschaft. Aber dann hat Deutschland für die WM nachgemeldet und ich habe mich einfach bei den Tryouts angemeldet. Dort waren 75 Spielerinnen, danach wurde ich zum nächsten Camp eingeladen, bei dem noch 60 Spielerinnen waren. Und nun bin ich dabei“, sagt Schwarz voller Vorfreude.

45 Footballerinnen aus ganz Deutschland treten die Reise nach Finnland mit an. Schwarz, die eins in Marburg bei den Mercaneries mit dem Sport begann, ehe es sie über die Bochum Miners nach Mülheim zog, soll dabei als Wide Receiverin zum Einsatz kommen – obwohl sie in Mülheim in der Offense Running Back spielt. „Ich bin aber ein Hybridtyp“, sagt die Mülheimerin lachend.

Zunächst geht es gegen die Besten der Welt

Dadurch, dass die deutsche Mannschaft gerade erst zusammengecastet wurde, sind die Erwartungen von außen nicht besonders hoch. Für das Sportlerinnenherz von Schwarz gilt dies jedoch nicht: „Wir spielen zunächst gegen die USA, das wird heftig, sie sind die besten der Welt. Da gilt es nur darum, Erfahrungen zu sammeln. Die Spiele danach möchte ich aber schon gewinnen“, sagt sie.

Mit dabei sind neben den USA und den amtierenden Europameisterinnen aus Finnland auch die Silber- und Bronzemedaillengewinnerinnen der letzten WM Kanada und Mexiko sowie Schweden, Großbritannien und Australien.

Der Hype um American Football hält auch in Deutschland weiterhin an

Pia Schwarz spielt bei den Mülheim Shamrocks in der 2. Liga.
Pia Schwarz spielt bei den Mülheim Shamrocks in der 2. Liga. © Mutlu Avalir

Immerhin: Durch die Flagfootball-Nationalmannschaft kennt sie doch schon die eine oder andere Mitspielerin. Zudem wird auch noch an ein paar Tagen zusammen trainiert. Die WM kommt gerade zur rechten Zeit, denn der Hype um Football ist in Deutschland groß. Für das Spiel der amerikanischen National Football League in München am 13. November hätten mehrere einhunderttausend Tickets verkauft werden können.

Auch Schwarz versuchte, an eine der begehrten Eintrittskarten zu kommen, ging aber leer aus. Die anstehende WM sollte darüber aber mehr als nur hinwegtäuschen, immerhin geht es für die Mülheimerin beim Football auch um mehr, als nur den Sport.

Schwarz: „Ich finde es cool, dass so viele verschiedene Menschen aufeinandertreffen. In der Offense Line braucht man wirklich große, starke Frauen. Die Receiverinnen sind eher wendig und stark. Das hat man bei anderen Sportarten so nicht.“

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