Düsseldorf. Der VfB Speldorf ist Bezirksligist. Das sagt Trainer Julien Schneider zum Relegationsspiel und den Gründen für den Absturz.
Selbst die ältesten Zuschauer des VfB Speldorf werden sich wohl nur schwer erinnern, wann ihre Mannschaft einmal in der Bezirksliga gespielt hat. Mindestens seit Anfang der 80er Jahre haben die Mülheimer immer mindestens in der Landesliga gespielt. In der neuen Saison wird sich das ändern.
Es sollte eine vergleichsweise ruhige Übergangssaison werden, doch als Schiedsrichter Daniel Schierok am späten Samstagnachmittag zwei lange Pfiffe losließ, war die sportliche Katastrophe komplett. Die meisten Speldorfer Spieler sanken auf dem Feld zusammen. Abstieg!
VfB Speldorf traf in Unterrath nur aus Abseitsposition
Auch Trainer Julien Schneider konnte es anschließend nur schwer fassen. „Wir hatten nicht ein Saisonspiel, in dem wir so viele Chancen hatten“, meinte der Coach. Doch schon in der ersten Halbzeit wollte der Ball nicht über die Linie – auch nicht bei der besten Chance durch Ercan Aydogmus, der vor Wochenfrist nach drei Toren noch der gefeierte Held war.
Dass sich die Mülheimer nicht nur auf einen 42-Jährigen verlassen können, liegt auf der Hand. Neben ihm stürmte mit Kevin Mouhamed bereits ein 18-Jähriger, dem der Abstieg ebenso wenig angelastet werden kann. Dennoch legte er den Ball in Minute 40 unglücklich quer auf den im Abseits stehenden Marvin Hohensee, anstatt selbst abzuschließen. Es wäre das 1:1 gewesen.
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Denn zu dem Zeitpunkt lagen die Mülheimer bereits zurück, weil sie einmal in einen Konter liefen, den sie nur per Foul unterbinden konnten. Den Freistoß verwandelte Anes Danijali unhaltbar zum 1:0.
Zwei Szene, die für sich allein genommen passieren können, von denen es im Saisonverlauf aber zu viele gab. „Fast jedes enge Ding ist gegen uns ausgegangen“, weiß auch Schneider und ist sich auch darüber bewusst, dass es in Summe nicht nur mit Pech erklärt werden kann.
Ball klatschte zweimal innerhalb weniger Sekunden an den Pfosten
Auch am Samstag wahrscheinlich nicht, auch wenn sich der Coach die Haare raufte, als der Ball innerhalb von wenigen Sekunden zweimal an die Latte klatschte. „Nach jedem hohen Ball wurde es gefährlich“, meinte Schneider und fasste zusammen: „Dann kann man so einen Spiel eben mal verlieren.“
Zu diesem einen Spiel wäre es aber gar nicht mehr gekommen, hätte es nicht während der Saison zu viele solcher Spiele gegeben. „Wir hatten immer wieder personelle Probleme – nicht nur bei den Spielen, sondern auch unter der Woche. Zu viele wichtige Spieler sind uns ausgefallen. Gegen Ende der Rückrunde waren wir kaum mehr in der Lage, eine schlagkräftige Truppe auf den Platz zu bringen“, so Schneider.
Aufarbeitung beginnt beim VfB Speldorf nach dem Abstieg
Mit einem Klassenerhalt wäre das am Ende zu vernachlässigen gewesen. „Wir haben es nicht geschafft, statt der Unentschieden mal ein Spiel zu gewinnen“, hadert der Coach.
Nun beginnt für den VfB die Aufarbeitung einer Spielzeit, die sich von der Übergangs- zur Katastrophensaison entwickelt hat.