Mülheim. Die Floorballerinnen der Dümptener Füchse sind Deutscher Meister. Eine große Party folgte. Der Trainer sieht sein Team auf Leistungssportniveau.
„Drei, zwei, eins… jaaaaaaa!“ Schlusspfiff in der Halle an der Holzstraße! Deutscher Meister! Die Floorballerinnen der Dümptener Füchse schreien ihre ganze Freude heraus, bilden sofort einen Kreis und tanzen. Sie haben soeben ihren Traum verwirklicht und Vereinsgeschichte geschrieben. 9:4 gegen den ETV „Lady PiranHHas“ Hamburg — zum ersten Mal hat Mülheim den Meisterpott im Damen-Floorball erobert.
Es folgen unzählige Umarmungen und Danksagungen sowie Fotos und Videos aus allen Richtungen. Niemand von den über 200 Zuschauern verlässt die Halle. Auch die unterlegenen Hamburgerinnen werden von ihren Fans gefeiert. Das Ende der förmlichen Siegerehrung können die Dümptenerinnen kaum noch erwarten. Endlich darf Lena Best den größeren der beiden Pokale in Empfang nehmen. Dann nähert sie sich beinahe schleichend ihren Teamkolleginnen und reißt plötzlich den Pott in die Höhe. Im Hintergrund knallt es mehrmals. Plötzlich stehen die tanzenden und singenden Spielerinnen im Konfetti-Regen. Wenig später schallt „We are the champions“ aus den Boxen und das Team feiert gemeinsam mit den Fans ausgelassen den Titelgewinn.
Torhüterin der Dümptener Füchse zeigt starke Leistung
Einen großen Anteil daran hatte Lena Baccus. Die Torhüterin wurde nach dem Match zur besten Dümptenerin gekürt. Verdient! Sie vereitelte mehrere Großchancen der Hamburgerinnen. Schon während der Partie wurde sie mehrfach mit Sprechchören gefeiert, wenn sie wieder einmal reaktionsschnell einen Schuss entschärft hatte. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Ich kann es noch gar nicht realisieren, dass wir nun den Titel gewonnen haben. Nach so vielen Rückschlägen ist es einfach cool, nun ganz oben zu stehen“, sagte die überglückliche Baccus.
Dümptener Füchse sind Deutscher Meister!
Im ersten Drittel hatte vor allem ihre Teamkollegin Theresa Beppler-Alt im Mittelpunkt gestanden. 86 Sekunden waren gerade erst gespielt, als einer Hamburger Verteidigerin ein Abspielfehler unterlaufen war. Neuzugang Beppler-Alt fackelte nicht lange und erzielte mit einem satten Schuss aus halblinker Position den 1:0-Führungstreffer. Nach dem zwischenzeitlichen 1:1 gab es gegen Ende des ersten Abschnitts beinahe eine Kopie des ersten Treffers. Wieder war Theresa Beppler-Alt mit einem Distanzschuss erfolgreich gewesen. Zunächst war die zweite Finalpartie - im ersten Match hatten die Füchsinnen mit 3:2 in Hamburg gewonnen - ausgeglichen.
Dümptener Füchse spielen sich im zweiten Drittel in einen Rausch
Im zweiten Drittel sorgten die Mülheimerinnen dann aber urplötzlich für klare Verhältnisse. Zwischen der 30. und 40. Minute schraubten die Gastgeberinnen den Zwischenstand von 3:2 auf 8:2. „Hamburg hat kurz abgebaut. Diese Phase haben wir voll genutzt. Plötzlich fielen die Tore ganz schnell hintereinander“, blickte Theresa Beppler-Alt auf den Zwischenabschnitt zurück, in dem die Dümptener Fans unter den Zuschauern aus dem Jubeln gar nicht mehr herauskamen.
Als Maren Graef elf Minuten vor dem Ende der Treffer zum 9:2 gelang, war die Entscheidung endgültig gefallen. Die beiden Gegentreffer in der Schlussphase fielen nicht mehr ins Gewicht. Kapitänin Lena Best meinte: „Plötzlich haben wir mit einem ungeheuren Tempo gespielt und Tore wie am Fließband erzielt. Da mussten wir auch etwas zurückschrauben. Letztendlich haben wir das Ganze souverän zu Ende gespielt. Und jetzt verspüre ich nur noch pure Freude!“
Dies gilt auch für Kevin Buckermann, der das Team gemeinsam mit seinem Vater Ralf trainiert: „Wir haben alle gemeinsam so viel Arbeit — auch in der Coronazeit — hineingesteckt. Da bewegen wir uns definitiv im Leistungssport. Ich bin daher ganz besonders stolz auf meine Spielerinnen. Jetzt machen wir erst einmal Party. Das wird eine ganz lange Party!“