Mülheim. Annika Weber und Julius Rommelmann haben einen guten Saisonstart hingelegt. Die beiden Mülheimer sehen gute Chancen auf internationale Einsätze.
Die Saison 2022 nimmt so langsam Fahrt auf – Annika Weber und Julius Rommelmann rudern derzeit um die begehrten Plätze in den Booten der Nationalmannschaft.
Zunächst, um im Weltcup an den Start gehen zu dürfen – mittel- und langfristig wollen die Athletin und der Athlet der Rennrudergemeinschaft Mülheim bei den Europameisterschaften in München und den Weltmeisterschaften in Racice (Tschechien) an den Start gehen. Ein erster Leistungstest war die Hügelregatta auf dem Essener Baldeneysee am vergangenen Wochenende.
Mülheimer Rommelmann mit Hügelregatta teilweise zufrieden
Julius Rommelmann macht sich Hoffnungen auf einen Platz im Doppel-Zweier oder im Doppel-Vierer, Annika Weber hat Chancen auf den Vierer ohne und den Deutschland-Achter. „Im Zweier lief es ganz gut, im Vierer haben wir uns schwergetan“, resümierte Rommelmann die Ergebnisse von der Hügelregatta, bei der ein zweiter Platz im Vierer und ein dritter Platz im Zweier heraussprangen. Gemeinsam mit sieben weiteren Kandidaten wurde er für die nächsten Lehrgänge nominiert, danach werden die Boote zusammengesetzt.
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In Essen ruderte er im Doppel-Zweier erstmals mit Jannis Romanowski. Bis zur 1500-Meter-Marke lief es gut, als das Tempo erhöht wurde, „sind wir ein wenig auseinandergefallen. Da fehlte uns noch die gemeinsame Rudererfahrung“, so Rommelmann.
Die Ergometertests im Winter hatten ihn in die gute Ausgangslage gebracht, um einen Platz in der Nationalmannschaft mitzurudern. Um vier Sekunden hatte er seine Zeit über die 2000 Meter verbessert. Dort wusste auch Annika Weber zu überzeugen, und das, obwohl sie zwischenzeitlich krankheitsbedingt ausgefallen war.
Annika Weber rudert im Vierer zur Bestzeit
Die 23-jährige Studentin der Gesundheitsökonomie, die mittlerweile in Wiesbaden lebt und häufig mit dem Achter in Berlin trainiert, freute sich in Essen über einen zweiten Platz im Vierer und einen Sieg im Achter. „Vor allem mit dem Vierer sind wir sehr zufrieden. Da waren wir als drittbestes deutsches Boot angetreten und haben die anderen beiden hinter uns gelassen“, so Weber.
Die Nominierung für den ersten Weltcup in Posznan hat sie sicher – in der kommenden Woche erfährt sie, ob sie im Vierer oder im Achter sitzen wird. „Das hängt auch davon ab, welche Prioritäten der Verband setzt“, erklärt Weber.
Hartes Wintertraining zahlt sich bei den Mülheimern aus
Die Ergebnisse sind eine gute Bestätigung der vielen Trainingsarbeit in den vergangenen Wochen und Monaten. „Im Frühjahr geht es immer darum, eine gemeinsame Idee zu entwickeln und den Schlag aufeinander abzustimmen“, erklärt Annika Weber – das hat gut funktioniert. Sie hatte im vergangenen Jahr Bronze bei den U23-Weltmeisterschaften in Racice im Achter gewonnen. Am selben Ort finden im kommenden Sommer die Weltmeisterschaften der Erwachsenen statt – vielleicht ein gutes Omen für die Mülheimerin.
Während sie in Posznan ihre Weltcup-Premiere feiern wird, durfte Julius Rommelmann bereits in den Genuss dieses besonderen Gefühls kommen – und möchte auch 2022 mit dabei sein. „Ich habe meinen Teilzeitjob aufgegeben und die Trainingsumfänge noch einmal hochgefahren“, sagt der 25-Jährige, der an der Sporthochschule in Köln seinen Master in Physiotherapie absolviert.
Viele etablierte Ruderer legen nach Olympia eine Pause ein
Profitieren wollen beide davon, dass im Jahr nach den Olympischen Spielen viele der arrivierten Kräfte eine Pause einlegen. „Alle Boote sind ein wenig im Umbruch“, sagt Rommelmann – das könnte die Chance für ihn und Annika Weber sein, sich dauerhaft mit der internationalen Konkurrenz zu messen.
Nach dem trainingsintensiven Winter sieht es gut aus. Weber hat ihr Ticket sicher, Rommelmann wird kommende Woche mehr erfahren, die guten Ergometerleistungen sprechen aber für den Mülheimer. Entsprechend optimistisch geht es für die beiden in die neue Saison. Der erste Schritt wäre mit der Nominierung getan – die EM in München und die WM Racice sollen dann folgen.