Mülheim. Die Damen des HTC Uhlenhorst verlieren gegen den Düsseldorfer HC mit 0:8 – danach herrscht erschreckende Stille bei den Spielerinnen.

Es herrschte erschreckende Stille bei den Damen des HTC Uhlenhorst nach dem 0:8 (0:5) im Heimspiel gegen den Düsseldorfer HC. Trainer Phil Neuheuser brauchte ein paar Minuten, um die passenden Worte zu finden, die Spielerinnen schienen in Schockstarre verfallen zu sein.

Durch die Niederlage gegen den deutschen Meister steht fest, dass die HTCU-Damen ab dem kommenden Samstag in einer Best-of-Five-Serie gegen den Club Raffelberg um den Klassenerhalt spielen. Das Trainergespann um Neuheuser dürfte bis dahin vor allem als Psychologen gefordert sein.

Düsseldorf macht von Beginn an ernst – Uhlenhorst liegt früh hinten

Die Frage, ob Düsseldorf eine Woche vor den Viertelfinalspielen gegen den Berliner HC vielleicht einen Gang runterschalten würde, war schnell beantwortet. Nach drei Minuten traf Lisa Nolte zum 1:0, nach 14 Minuten erhöhte sie auf 2:0. Dann begann die Zeit der Sara Strauss. Zwischen der 19. und der 47. Minute traf sie gleich fünf Mal. Allein daran war der Klassenunterschied auf dem Feld auszumachen. Den Schlusspunkt setzte Lilly Claire Otten.

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Und die Uhlenhorsterinnen? Sie waren bemüht, aber gegen einen stark aufspielenden Gast aus der Landeshauptstadt reichte das nicht, um die herbe Klatsche zu verhindern. Katharina Becker hatte in der ersten Halbzeit die größte Chance beim Stand von 0:4 – sie schoss über das Tor. Im zweiten Durchgang war es die eine oder andere Offensivaktion mehr, wirklich gefährlich wurden die HTCU-Damen nie.

Vielmehr mussten sie sich bei Torhüterin Finja Starck bedanken, dass das Spiel am Ende nicht zweistellig endete. „Wir waren nicht mutig genug, haben den Spielwitz vermissen lassen“, sagte Neuheuser letztlich.

HTC Uhlenhorst meidet das Risiko

Und damit traf er genau ins Schwarze. Bei den wenigen Umschaltsituationen, die sich hätten ergeben können, wählten die HTCU-Damen die Sicherheitsvariante und spielten lieber noch einmal hintenrum, anstatt den riskanten Pass in die Spitze zu versuchen. Oder sie liefen sich in Eins-gegen-Eins-Situationen fest, anstatt die besser positionierte Mitspielerin mit einzubeziehen.

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Es schien, als hätte die Niederlage in München vor Wochenfrist nicht nur Punkte, sondern vor allem Selbstvertrauen gekostet. Mit der Schlusssirene gingen die Köpfe nach unten – von einer „Jetzt-erst-Recht“-Haltung mit Blick auf die Play-downs war wenig zu sehen.

Club Raffelberg holt Punkt für das Selbstvertrauen

Anders könnte die Stimmung beim kommenden Gegner, dem Club Raffelberg, sein. Die Duisburgerinnen haben zwar in der gesamten Saison bisher nur zwei Punkte geholt, einen davon aber am Samstag beim 2:2 beim Harvestehuder THC. Gegen den Mannheimer HC unterlag Raffelberg am Sonntag nur knapp mit 1:2.

So scheinen die Duisburgerinnen rechtzeitig zur entscheidenden Saisonphase auf der Höhe zu sein – vor allem gehen sie mit einem Erfolgserlebnis in die so wichtigen Wochen, in die sie mit einem Nachholspiel beim Club an der Alster starten (Dienstag, 18 Uhr).

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„Die gesamte Mannschaft ist gefordert, wir müssen da als Kollektiv rauskommen“, blickt Neuheuser voraus. Er wird in der kommenden Trainingswoche alles daran setzen, dass seine Spielerinnen die Köpfe frei bekommen, ihr Selbstvertrauen wiederfinden. Gegen den Club Raffelberg sind sie auf dem Papier der Favorit – werden sie dieser Rolle in mindestens drei Spielen gerecht, steht am Ende der Klassenerhalt. Nur darum geht es jetzt.

So haben sie gespielt

HTC Uhlenhorst – Düsseldorfer HC 0:8 (0:5)
Tore:
0:1, 0:2 Nolte (3., 14.), 0:3, 0:4, 0:5, 0:6, 0:7 Strauss (19., 21., 27., 37., 47.), 0:8 Otten (56.).
HTCU: Starck, Drews – Hemmerle, Becker, von Hülsen, Hoffmann, Hansen, Mazkour, Hahn, Schrafen, Ankenbrand, Terber, Clococeanu, Sturm, Neuheuser, Reith, Scheuer.
Grüne Karte: – / Oruz
Schiedsrichter: H. Völker / M. Winkler