Mülheim. Der VfR Saarn ist Verbandsligist. Das für Donnerstagabend angesetzte Spiel gegen den TV Angermund II fällt aus. Makellose Bilanz für Saarn.

Die Handballer des VfR Saarn sind nach drei Jahren zurück in der Verbandsliga! Der TV Angermund II hat das für Donnerstagabend angesetzte Spiel kurzfristig abgesagt, die Punkte gehen kampflos an die Mülheimer.

Damit sind die Saarner als Tabellenführer der Landesliga nicht mehr einzuholen, sie haben eine makellose Bilanz von nun 23 Siegen in 23 Spielen vorzuweisen. Damit setzten sie den Trend fort, der sich schon in der abgebrochenen letzten Saison abzeichnete. Auch diese beendete das Team von Trainer Carsten Quass ungeschlagen.

Weitere Berichte aus dem Mülheimer Handball

Damit schaffen die Mülheimer zum dritten Mal nach 2013 und 2018 den Aufstieg in die Verbandsliga. Bei den beiden vorangegangen Malen stieg der VfR postwendend wieder ab. Diesmal peilt der Landesliga-Meister eine deutlich längerer Verweildauer an.

„Natürlich hätten wir es lieber gemeinschaftlich als Team auf dem Feld entschieden“, bedauert VfR-Trainer Carsten Quass. Denn der Sekt stand an der Sporthalle an der Holzstraße bereits kalt, auch die Saarner Fans hatten sich auf ein Handballfest am Donnerstagabend gefreut.

Aufstiegsfeier soll beim letzten Saisonspiel nachgeholt werden

Stattdessen gab es nun erstmal nur ein kleines mannschaftsinternes Beisammensein, die richtige Aufstiegsfeier will der VfR beim letzten Heimspiel gegen die HSG am Hallo mit den Zuschauern nachholen.

„Eigentlich sind wir deswegen auch ein bisschen sauer auf die HSG Mülheim/Styrum“, so Quass augenzwinkernd. Denn die hatte mit ihrem überraschenden Sieg gegen Verfolger HSG Velbert/Heiligenhaus die frühe Entscheidung im Aufstiegsrennen erst ermöglicht.

Auch wenn der VfR die letzten, entscheidenden Punkte kampflos gewonnen hat, tut dies der tollen Saison, welche die Mannschaft hingelegt hat, sicherlich keinen Abbruch. „Ich denke, dass der Aufstieg verdient ist, steht außer Frage“, meint der Trainer angesichts der 23 Siege aus 23 Spielen. Auch die Tordifferenz ist mit plus 222 Treffern beeindruckend. Schon in der abgebrochenen Vorsaison hatte das Quass-Team nicht einmal verloren, dementsprechend sind die Saarner seit 28 Meisterschaftsspielen ungeschlagen.

Das sind die Gründe für den Erfolg des VfR Saarn

Gründe für den Saarner Erfolg gibt es viele. „Es hat einfach alles gepasst in diesem Jahr“, erklärt der Coach. So blieb der VfR – bis auf die schwere Verletzung von Thimo Kilgast – von Ausfällen weitgehend verschont. Zu nennen ist aber auch die mannschaftliche Geschlossenheit, Teamgeist und die gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern.

Junge Spieler wie Sverre Graf wurden gleich zu Leistungsträgern.
Junge Spieler wie Sverre Graf wurden gleich zu Leistungsträgern. © FUNKE Foto Services | Michael Dahlke

So haben Youngsters wie Sverre Graf oder Mats Neukirch in ihrem ersten Seniorenjahr gleich voll eingeschlagen und sich mittlerweile zu Leistungsträgern entwickelt. Hinzu kommt die Disziplin auf und neben dem Platz, insbesondere auch, was die Coronamaßnahmen angeht. „Wegen uns musste kein Spiel abgesagt werden“, betont Torwarttrainer Jörg Schepermann.

Was Kreisläufer Robin Milhorst an seinem Trainer schätzt

Nicht zuletzt stimmt die Chemie zwischen Quass und seiner Mannschaft. „Der Trainer hat uns vor jedem Spiel heiß gemacht, damit wir die nötige Konzentration auf die Platte bringen“, so Kreisläufer Robin Milhorst. Sicherlich hat der Coach einen großen Anteil an der Entwicklung, die das Team genommen hat.

Trainer Carsten Quass führte den VfR Saarn zurück in die Handball-Verbandsliga.
Trainer Carsten Quass führte den VfR Saarn zurück in die Handball-Verbandsliga. © FUNKE Foto Services | Oliver Müller

Quass hat die Saarner vor gut vier Jahren übernommen, gemeinsam waren sie in die Landesliga abgestiegen. Seitdem hat er penibel am Wiederaufstieg gearbeitet, so auch in der Coronapause und der Saisonvorbereitung, die bereits im März 2021 startete. „Dadurch waren wir zum Saisonstart einen Schritt weiter als die Konkurrenz“, meint Quass.

Konditioneller Vorteil machte sich in vielen Spielen bemerkbar

Der konditionelle Vorteil hat sich in vielen Spielen über die Saison hinweg bemerkbar gemacht, wo der VfR in der zweiten Halbzeit von seinen Kraftreserven zehren konnte. „Mit dem Aufstieg haben wir uns belohnt für den Aufwand, den jeder einzelne von uns und wir gemeinsam als Team in den letzten beiden Jahren in der Pandemie betrieben haben“, freut sich Saarns Torhüter Lars Wortberg.

Nun, wo der Aufstieg besiegelt ist, haben die Saarner allerdings noch ein großes Ziel. „Jetzt noch die Saison ohne Punktverlust abschließen, das wäre überragend“, meint Linksaußen Tim Neukirch.