Mülheim. In einem Spiel auf Augenhöhe gleicht der VfB Speldorf in letzter Sekunde aus. Warum der Trainer mit dem Punktgewinn gut leben kann.

Die Nachspielzeit war schon abgelaufen, als der VfB Speldorf noch einen letzten Einwurf zugesprochen kam, Mehmet-Ali Cengiz von der rechten Seite flankte und Guido-Can Brühl irgendwie das Kopfballduell gegen den Rellinghauser Verteidiger gewann. Eine gefühlte Ewigkeit später hatte der Ball die neun, zehn Meter hinter sich gebracht und senkte sich am linken Innenpfosten ins Tor.

Schluss, Aus! Brühl drehte feiernd ab und verschwand in der Speldorfer Jubeltraube, die Spieler des ESC Rellinghausen lagen fassungslos auf dem Kunstrasen. Das 1:1 (0:0) zwischen dem VfB Speldorf und dem ESC Rellinghausen war am Ende ein für den VfB glückliches, letztlich aber gerechtes Ergebnis.

Speldorfs Trainer ist mit dem Punkt zufrieden

„Manchmal ist es auch wichtig, dass der Gegner keine drei Punkte bekommt“, zeigte sich Speldorfs Trainer Julien Schneider wenige Minuten nach dem turbulenten Ende zufrieden mit dem Unentschieden. Seine Mannschaft hatte sich das Remis erarbeitet und so ein Stück weit auch verdient.

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Allerdings brauchte es dafür eine gewisse Anlaufzeit. Nach sieben Minuten hatte Rellinghausens Eugen Pirogov die Gästeführung auf dem Kopf, verfehlte aber knapp. Kurz darauf versuchte es Dominik Huxloth aus der Distanz – links vorbei. Speldorf meldete sich nach etwas mehr als einer Viertelstunde vor dem ESC-Tor an, ein Schuss aus der Drehung von Athanasios Tsourakis war für Björn Heußen leichte Beute.

Rellinghausen ist in der ersten Halbzeit einen Tick gefährlicher

Auffällig in dieser Phase: Rellinghausen wurde vor allem über die Flügel gefährlich, Speldorf versuchte immer wieder mit Diagonalbällen die Essener Verteidigung zu überspielen. Die größten Gelegenheiten hatten die Hausherren unmittelbar vor der Pause, als erst Tsourakis und dann Ahmed Can Simsek knapp über das Tor schossen.

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„Rellinghausen war den Tick besser im Spiel. Ich würde sagen, es war 51:49 für den ESC“, sagte Julien Schneider. Und seine Jungs taten zu Beginn des zweiten Durchgang alles, um die Verhältnisse umzudrehen. Speldorf kombinierte nun besser, was fehlte war der letzte Pass. Die beste Aktion hatte Simsek, dessen Fallrückzieher über das Tor ging.

Gäste-Führung fällt in die Phase, in der Speldorf besser wird

In dieser Phase, in der die Speldorfer zunehmend die Kontrolle übernahmen, fiel ein wenig aus dem Nichts die Gästeführung. Nach einer zu kurz geklärten Ecke chippte Denzel Oteng Adjei den Ball in den Strafraum, wo sich der eingewechselte Bekir Durmus durchsetzte und zum 1:0 traf (75.).

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„Jungs, Charakter zeigen“, rief Speldorfs Kapitän Dennis Terwiel. Auch Trainer Schneider reagierte und brachte Rahman Yussif und Guido-Can Brühl. Über Bemühungen ging das, was der VfB in der Folge zeigte, zunächst aber nicht hinaus. Bis in die Schlussminuten, in denen die Gäste auch etwas mithalfen.

Gelb-Rot für Rellinghausen – Speldorf mit dem Lucky-Punch

Rellinghausens Oteng Adjej drosch den Ball weg – Gelb. Drei Minuten später meckerte er nach einem Allerwelts-Foul so lange, bis er mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt wurde. In Überzahl warf Speldorf in der Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne, Schiedsrichter Matti Lambertz wusste das Rellinghauser Zeitspiel gut einzuordnen und ließ auch nach den drei angezeigten Minuten noch weiterlaufen.

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Bis zur Flanke von Cengiz und dem Kopfball von Brühl. „Der Plan, Guido einzuwechseln ist aufgegangen“, schmunzelte Julien Schneider, und lobte sein Team: „Das ist ein super wichtiger Punkt, den sich die Jungs erarbeitet haben.“ Und mit dem Speldorf einem Konkurrenten einmal mehr zwei Punkte genommen hat.

So haben sie gespielt

VfB Speldorf – ESC Rellinghausen 06 1:1 (0:0)
Tore: 0:1 Durmus (75.), 1:1 Brühl (90. +4).
VfB: Kersten – Gronemann (77. Yussif), Cengiz, Mühlenfeld, Simsek (67. Aydogmus), Tourakis, Terwiel, Hohensee (83. Brühl), Willing, Fritzsche, Timm (67. Bel-Mustapha).
Bes. Vork.: Gelb-Rote Karte gegen Oteng Adjei (88.).