Mülheim. Zwei Spiele, zwei Niederlage für die Schachspieler es SV Mülheim Nord. Ein besonderes Zeichen gegen den Krieg setzte der SV Werder Bremen.
Null Punkte zum Bundesliga-Saisonauftakt: Die beiden Liga-Schwergewichte OSG Baden-Baden und Schachfreunde Deizisau erwiesen sich am Doppelspieltag in Bremen für das Schachteam des SV Nord als zu stark.
Das 3:5 gegen Meister Baden-Baden war allerdings ein beachtliches Resultat.
Mülheimer zum Saisonstart mit abgespecktem Aufgebot
Die Mülheimer traten an der Weser mit einem abgespeckten Aufgebot an. Die entscheidenden Punkte im Kampf um den Klassenerhalt möchten sie in deutlich besserer Besetzung gegen schlagbare Gegner erobern. So kamen einige Spieler aus der zweiten Reihe in den Genuss, Bundesligaspiele bestreiten zu können.
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Amir Rezasade sorgte dabei gegen Baden-Baden für eine faustdicke Überraschung. Der 36-Jährige, der zumeist für die zweite Nord-Mannschaft im Einsatz ist, besiegte am siebten Brett in einem trickreichen Endspiel den Armenier und haushohen Favoriten Sergei Movsesian. Unentschieden spielten Thai Dai van Nguyen, Patrick Zelbel, Valentin Buckels und der belgische Neuzugang Lennert Lenaerts, der zuletzt für die DJK Aachen in der 2. Bundesliga auf Punktejagd gegangen war.
Mülheims Vorsitzender ist mit den Leistungen zufrieden
Am Vortag hatten die Mülheimer in der Partie gegen die Schachfreunde Deizisau keine Chance. Auf ihrer Seite gab es keinen Sieger. Immerhin konnten der junge Tscheche Thai Dai van Nguyen (gegen Deutschlands Top-Youngster Vincent Keymer), Liam Vrolijk und Lennert Lenaerts jeweils ein Unentschieden erreichen.
„Wir waren in den ersten beiden Saisonspielen — wie erwartet — chancenlos. Aber besonders gegen Baden-Baden haben wir uns gut verkauft. Die Spielstärken differierten teilweise zwischen 200 und 300 ELO-Punkten. Wir sind mit dem Verlauf der Kämpfe und den Ergebnissen insgesamt sehr zufrieden“, sagt SVN-Vorsitzender Michael Stadel.
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Am 9. und 10. April geht es für die Mülheimer weiter mit einem Doppelspieltag in Augsburg. Dort treffen sie auf den USV Dresden und den BCA Augsburg. Nord-Vorstandsmitglied Dieter Klein blickt bereits nach vorne: „Das sind für uns zwei Schlüsselspiele. Wir wollen dem Abstiegskampf frühzeitig entgehen und peilen daher zwei Siege an.“
Werder Bremen setzt ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine
Ein Zeichen gegen den Krieg in der Ukraine setzte der SV Werder Bremen. In den Auftaktspielen gegen Baden-Baden und Deizisau blieben die beiden Bretter an den Positionen zwei und drei frei. Hier hätten normalerweise die Ukrainer Alexander Areshchenko und Zahar Efimenko gesessen. Stattdessen standen auf den Tischen ukrainische Flaggen. Das Reglement wurde daraufhin kurzfristig aufgrund der besonderen Umstände geändert. Die Partien am zweiten und dritten Brett kamen nicht in die Wertung.
Mit Kirill Shevchenko haben die Bremer noch einen weiteren ukrainischen Großmeister in ihrem Kader. Der Gesamtverein pflegt enge Verbindungen zu Sportlern aus der Ukraine — so auch zum ehemaligen Werder-Fußballer Viktor Skripnik.
So haben sie gespielt
SV Nord - SF Deizisau 1,5:6,5
Ergebnisse: Van Nguyen - Keymer 0,5:0,5; Vrolijk - Blübaum 0,5:0,5; Zelbel - Kamski 0:1; Buckels - Kollars 0:1; Lenaerts - Kozul 0,5:0,5; Van Osch - Heimann 0:1; Rezasade - Dautov 0:1; Hönig - Köllner 0:1
SV Nord - OSG Baden-Baden 3:5
Ergebnisse: Van Nguyen - Adams 0,5:0,5; Vrolijk - Wojtaszek 0:1; Zelbel - Kasimdzhanov 0,5:0:5; Buckels - Naiditsch 0,5:0,5; Lenaerts - Gustafsson 0,5:0,5; Van Osch - Meier 0:1; Rezasade - Movsesian 1:0; Hönig - Döttling 0:1