Mülheim. Der HTC Uhlenhorst hat die Play-offs erreicht. Nach Siegen gegen Rot-Weiss und Blau-Weiß Köln stehen die Mülheimer im Viertelfinale.
Das Timing hätte nicht besser sein können. Der HTC Uhlenhorst brauchte im Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Köln eine Leistungssteigerung und einen Sieg – und das Team von Thilo Stralkowski lieferte.
Dank der besten Leistung der Saison gewannen die Mülheimer mit 12:11 (9:4), hielten somit weiter alle Trümpfe in der Hand und machten mit dem 11:5 (4:1)-Heimsieg gegen Blau-Weiß Köln am Sonntag das Viertelfinale perfekt.
Zur Halbzeit sieht Uhlenhorst wie der sichere Sieger aus
Sinnbildlich für den Auftritt beim amtierenden Meister war die letzte Aktion des Spiels. Mülheims Top-Torschütze Timm Herzbruch, der genau wie Malte Hellwig am Samstag fünf Mal traf, erkämpfte gegen Kölns Florian Pelzner in der eigenen Hälfte den Ball und behauptete ihn in den folgenden 15 Sekunden bis zur erlösenden Schlusssirene. Der Sieg war perfekt, das erste Endspiel der Saison gewonnen.
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Dass es am Ende überhaupt noch einmal so eng wurde lag daran, dass die Uhlenhorster, die nach einer fulminanten ersten Halbzeit bereits mit 9:4 führten, gegen die Kölner Überzahl den einen oder anderen Fehler zu viel machten.
Rot-Weiss Köln nimmt den Torhüter heraus – und kommt so zurück
Fast die komplette zweite Halbzeit spielte Rot-Weiss ohne Torhüter und stellte den HTCU damit, wie schon der Düsseldorfer HC beim 14:14 vor der Weihnachtspause, vor enorme Probleme. „Wenn ein Topteam mit einem Mann mehr spielt, ist es nie leicht. Dann müssen schon die Stürmer immer wieder verschieben und das ist extrem anstrengend“, erklärte Stralkowski.
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Hinzu kam, dass bei einem Ballgewinn sofort zwei Kölner Spieler Gegendruck erzeugten und die Mülheimer kaum noch Luft zum atmen hatten. Immer wieder setzten sich die Rot-Weissen über die Außen durch und kamen zu Toren. „Wir müssen dann die Querbälle aus den Ecken besser verteidigen“, sagte Stralkowski. Daran gilt es in den kommenden zwei Wochen bis zum Viertelfinale beim Berliner HC noch zu arbeiten.
Unter dem Strich war der Mülheimer Trainer mit dem Spiel aber mehr als zufrieden. „Das war taktisch schon viel, viel besser als noch vor Weihnachten“, sagte er und betonte: „Das war so eine Art Neustart für uns nach einer Hallensaison, die in vielerlei Hinsicht eine Achterbahn der Gefühle war.“
Windfeder an der Schulter verletzt
Und so ganz euphorisch konnten die Uhlenhorster dann auch nach dem Sieg in der Domstadt nicht sein. Weniger wegen der Leistung sondern vielmehr deshalb, weil sich Kapitän Lukas Windfeder eine Schulterprellung zuzog und das Spiel gegen Blau-Weiß Köln am Sonntag verpasste. Bis zum Viertelfinale soll er aber ebenso wieder einsatzfähig sein wie Henrik Mertgens, der das Kölner-Doppelwochenende verpasste.
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Gegen Blau-Weiß ließen sich die Uhlenhorster dann trotz eines frühen Rückstandes den Einzug in die Play-offs nicht mehr nehmen. Auch wenn die eine oder andere gute Torchance vergeben wurde, stand ein am Ende auch in der Höhe verdienter 11:5-Sieg.
„Wir haben den Torwart zu oft angeschossen und vielleicht zwei Tore zu viel kassiert. Insgesamt haben wir unseren Job aber voll erfüllt“, zeigte sich Stralkowski nach dem sechs-Punkte-Wochenende zufrieden.
Im Viertelfinale geht es zum Berliner HC
Nun richtet sich der Fokus auf das Duell mit dem Hauptstadtklub. „Berlin ist traditionell eine gute Hallenmannschaft, sie hatten in der Ost-Staffel bisher aber nur Partien mit Testspielcharakter“, so Stralkowski. Mit 30 Punkten und einem Torverhältnis von 125:29 hat der BHC seine Staffel dominiert. Keine Mannschaft in der gesamten Liga erzielte mehr Treffer – und nur der TSV Mannheim kassierte bisher zwei Gegentore weniger, allerdings wird das Spiel der Kurstädter gegen den Nürnberger HTC noch nachgeholt.
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Neben Uhlenhorst, Berlin und Rot-Weiss Köln haben auch der Club an der Alster, der Harvestehuder THC, die Zehlendorfer Wespen, der TSV Mannheim und der Mannheimer HC das Viertelfinal-Ticket gelöst.
So haben sie gespielt
RW Köln – HTC Uhlenhorst 11:12 (4:9)
Tore: 0:1 Hellwig (2.), 0:2 Herzbruch (8., E.), 1:2 Prinz (8.), 1:3 Herzbruch (9.), 1:3 Hellwig (11., E.), 1:5 Herzbruch (13.), 1:6 Hellwig (16.), 2:6 Große (18., E.), 2:7 Hellwig (23.), 3:7 Mazkour (24.), 3:8, 3:9 Herzbruch (26., E., 27.), 4:9 Große (29., E.), 5:9 Rühr (37., E.), 5:10 Windfeder (40., E.), 6:10 Pelzner (40.), 7:10 Große (42.), 8:10 Rühr (51.), 8:11 Windfeder (56.), 9:11 Trompertz (57.), 9:12 Hellwig (58.), 10:12, 11:12 Mazkour (59., 60.).
Gr. Karten: Trompertz – Bosserhoff
Ge. Karten: Große – /
Schiedsrichter: T. Hinskgen – P. Hippler
HTC Uhlenhorst – BW Köln 12:5 (4:1)
Tore: 0:1 Keibel (7.), 1:1 Seidemann (8.), 2:1, 3:1 Herzbruch (15., 19.), 4:1 Hellwig (25.), 5:1, 6:1 Meyer (34., 35.), 6:2 Hägele (37.), 6:3 Kreutzberg (44.), 7:3 Hellwig (45., E.), 8:3 Herzbruch (47.), 9:3 Bosserhoff (48.), 10:3, 11:3 Herzbruch (50., 51.), 12:3 Hellwig (60.), 12:4, 12:5 (Behr (60., 60.)
Schiedsrichter: T. Hinsken – P. Hippler
HTCU-Wochenendaufgebot: Küppers, Damberger – Holthaus, Windfeder, Meyer, Brock, Herzbruch, Bosserhoff, Seidemann, Godau, Werner, Hellwig.